Am Tag der Deutschen Einheit hat die Hessische Digitalministerin die Bürgertour „KI macht Zukunft“ in die Hessische Landesvertretung nach Berlin gebracht. 12.000 Besucherinnen und Besucher warfen gemeinsam mit der Digitalministerin und KI-Expertinnen und -Experten am 3. Oktober nicht nur einen Blick zurück, sondern vor allem in die Zukunft. Als Teil des Tags der offenen Tür der Landesvertretung ging es bei der KI-Tour darum, wie Künstliche Intelligenz bereits im Alltag eingesetzt wird. Moderiert wurde die Veranstaltung wieder von Willi Weitzel („Willi wills wissen“). Der TV-Moderator und gebürtige Marburger produzierte u. a. die Jugendsendung „Willi wills wissen“.
Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) erfährt nicht erst seit Chat GPT große Aufmerksamkeit. KI ist Gegenwart und Zukunft: Jeder sollte sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen, um die Möglichkeiten, Chancen und Risiken einschätzen zu können und um die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen. In Hessen hat das Digitalministerium daher im Frühjahr eine Dialogtour ‚Hessen spricht über Künstliche Intelligenz‘ gestartet.
Laut einer aktuellen Studie des Bitkom sind 57 Prozent der Befragten der Ansicht, dass alle Menschen die Möglichkeit haben sollten, sich mit KI vertraut zu machen. „Künstliche Intelligenz spielt im digitalen Alltag der Menschen eine zunehmende Rolle und steckt bereits in vielen Dingen, die wir täglich nutzen. Wir möchten mit unserem Angebot Vorbehalte abbauen und die Chancen sowie den Nutzen der KI für den Alltag und das Leben der Menschen aufzeigen. Gleichzeitig können wir zeigen, dass der Digitalstandort Hessen ein bedeutender Standort für Anwendungen Künstlicher Intelligenz ist“, betonte Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Zahlreiche Exponate laden zum Bestaunen und Anfassen ein
Die Dialogtour bringt aber nicht nur viel Wissenswertes nach Berlin, sondern auch Technologie zum Anfassen und Bestaunen, zum Beispiel den humanoiden Roboter Pepper. Er ist darauf programmiert, Menschen und deren Mimik und Gesten zu analysieren und auf diese Emotionszustände entsprechend zu reagieren. Beim DRK Fulda wird er bereits für die Unterhaltung der Bewohnerinnen und Bewohnern von Senioren- und Pflegeheimen eingesetzt, zum Beispiel für Aktivitäten wie Gedächtnistraining, Singen, Tanzen und Bewegungstherapie.
Die techeroes gGmbH aus Bad Vilbel waren mit zwei Exponaten vertreten. Der KI-Roboter „The Unity Bot“ – passend zum Tag der Deutschen Einheit – ist ein Roboter mit zwei Armen und einer Mauer in der Mitte. Er kann Fingerzeichen von 0 bis 5 erkennen und darauf basierende Befehle ausführen. So ertönen bei der Zahl 4 die Nationalhymne oder historische Töne vom Mauerfall. Bei der Zahl 5 wird die Mauer zu Fall gebracht. Vor allem für den Nachwuchs interessant ist die Roboter-Rennstrecke, bei der die Besucherinnen und Besucher ebenfalls selbst mitwirken können.
Der sprechende Kopf Furhat der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) wiederum kann mit über 22 Gesichtern mit unterschiedlichen Hautfarben und Ethnien dargestellt werden und spricht und versteht über 35 Sprachen mit mehr als 200 Stimmen, die lippensynchron dargestellt werden. Zum Beispiel ist er am Empfang der Patienten im Dialysezentrum in Gießen im Einsatz.
Für viel Aufsehen bei den Besucherinnen und Besuchern hat ein großer Roboter-Hund gesorgt. Das Exponat des Fachbereichs Gesundheit der Technischen Hochschule Mittelhessen kann in unübersichtlichen Unfallsituationen helfen oder als Transportmittel von zum Beispiel Medikamenten dienen. Auch eine Drohne für Rettungseinsätze wird präsentiert, ebenso wie eine App, die Parkinson-Erkrankten ein Langzeit-Monitoring von zu Hause aus ermöglicht.
Was hat Wurst mit Künstlicher Intelligenz zu tun? Wenn es um den Reifeprozess geht, so einiges. Die Landfleischerei Koch aus Calden hat mittels Sensoren den Reifeprozess ihrer Ahle Wurst überwacht. Die Analyse des Reifeprozesses und die dazu passende App hat Prof. Klaus David von der Universität Kassel erforscht und entwickelt.
Die 16-jährige Lilly Schwarz aus Fritzlar vom Schülerforschungszentrum Nordhessen hat mit Hilfe von Deep Learning und Künstlicher Intelligenz Klimasimulationen erstellt. Damit hat sie „Jugend forscht“ gewonnen. Zudem wird eine Roboterhand, die das gesprochene Wort in das Gebärdenalphabet übersetzt, gezeigt. Diese hat der 15-jährige Tom Bernhardt aus Kassel entwickelt.
Die Besucherinnen und Besucher konnten in Berlin auch selbst ihr Wissen über Künstliche Intelligenz anhand eines interaktiven Quiz testen. Die Kinder hatten viel Spaß beim Malwettbewerb der Digitalministerin. Gesucht wird, wie das Weihnachten der Zukunft in der Glaskugel aussieht. Die schönsten Motive sollen die Weihnachtskarten von Ministerin Sinemus und ihrem Staatssekretär zieren.