Gut aufgestellt für die Zukunft: Digitalisierung zum Nutzen der Menschen
Eine moderne, effiziente Verwaltung. Die Digitalisierung macht vieles leichter. Service hat Priorität. Das sind große Versprechen – doch was bedeuten diese konkret? Unser Ziel in Hessen ist es, diese Versprechen mit Leben zu füllen und Verwaltung wirklich am Nutzen für den Menschen auszurichten. Wichtig ist, dass alle Beteiligten auf diesen Weg mitgenommen werden und die digitale Verwaltung auch allen zugutekommt.
Digitalisierung ist dabei Herausforderung wie Lösung zugleich. Nur ein Beispiel: Der Wunsch, verstärkt mobil zu arbeiten, ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Dank der schnell zur Verfügung stehenden, passenden IT-Ausstattung ist es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hessischen Landesverwaltung so einfach wie noch nie, ins Homeoffice zu wechseln. Etwa 50.000 mobile Endgeräte sorgen dafür, dass Verwaltungstätigkeiten nicht zwingend im Büro vor Ort erledigt werden müssen. Effektiv von zu Hause aus arbeiten ist gelebte Digitalisierung.
Anforderungen an eine moderne Verwaltung: Wir erfüllen sie
Richtig ist aber auch, dass wir noch nicht da sind, wo wir gern hin wollen. Die Verwaltung der Zukunft braucht mehr als gutes WLAN: Mit der Strategie „Digitale Verwaltung Hessen“ (DVH) wird die Verwaltungsdigitalisierung entscheidend vorangetrieben und die hessische Landesverwaltung innovativ weiterentwickelt. Die Strategie DVH ist Teil der Strategiefortschreibung „ Digitales Hessen – Wo Zukunft zuhause ist“. Darin sind die notwendigen Ziele und Handlungsansätze für einen erfolgreichen digitalen Fortschritt in Hessen bis 2030 beschrieben.
Wir haben auch erkannt, dass wir praxisnah agieren müssen und unsere Beschäftigten sehr schnell und konkret unterstützen müssen, damit diese die ambitionierten Herausforderungen der DVH auch nutzenbringend in den Arbeitsalltag integrieren können. Dafür müssen Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, damit alle Mitarbeitenden der Landesverwaltung im Umgang mit neuen Technologien vertraut werden können. Über den eGov-Campus, eine Schulungsplattform für Landesmitarbeitende, lassen sich beispielsweise Online-Schulungen für die Mitarbeitenden der Landesverwaltung zu spezifischen Themen durchführen.
Auch der Arbeitsplatz selbst wird sich weiterentwickeln. Hybrides Arbeiten (also die Kombination aus mobiler Arbeit und der Arbeit vor Ort) ist durch den HessenPC mittlerweile Alltag. Durch vereinfachte Kollaborationslösungen, zum Beispiel für Kommunikation oder gemeinsame Dokumentenbearbeitung, soll die reibungslose Teamarbeit im Wechsel von mobiler und stationärer Arbeit verbessert werden.
Neue Technologien und vereinfachte Abläufe schaffen attraktive Arbeitsbedingungen, um auch junge Talente für die moderne Verwaltung zu gewinnen. Und sie ermöglichen uns, die hessischen Kommunen bei der Weiterentwicklung zum digitalen Rathaus zu unterstützen.
Um im technologischen Fortschritt flexibel und unabhängig zu bleiben, ist die Erhaltung der „Digitalen Souveränität“ ein wichtiger Stützpfeiler. Dabei haben Datenschutz und Datensicherheit oberste Priorität. „Digitale Souveränität“ geht aber darüber hinaus und bedeutet, jederzeit selbstbestimmt und handlungsfähig beim Einsatz unserer IT und Daten zu sein. Ein Mittel zur Erreichung dessen ist der, soweit mögliche, Einsatz von Open Source Software und die technologische Austauschbarkeit durch die Unterstützung standardisierter und offener Schnittstellen. So lassen sich kritische Abhängigkeiten gegenüber proprietären Anbietern („Lock-In-Effekte“) reduzieren und die Hoheit über die eigenen Daten bewahren.
So einfach wie Online-Bestellungen: Das Nutzenversprechen der Verwaltung
Nur eine gut ausgestattete, moderne Verwaltung kann auch die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger sowie von Unternehmen erfüllen: effiziente, serviceorientierte Angebote und Dienstleistungen.
Daher soll die Inanspruchnahme von Verwaltungsleistungen ähnlich einfach sein wie Online-Bestellungen, bequem vom Sofa aus, auch am Abend oder am Wochenende. Und das bedeutet: Bürgerinnen und Bürger werden zu Kundinnen und Kunden. Das Nutzenversprechen wird zum Grundsatz.
Digitale Verwaltungsdienstleistungen sollen sich nahtlos und vorausschauend in den Alltag der Menschen integrieren. Dies betrifft vor allem die Antragsverwaltung, die zeitgemäß, einfach und nachvollziehbar gestaltet wird. Eine Verwaltung auf Augenhöhe mit den Kundinnen und Kunden ist das, was wir mit der DVH erreichen wollen.
Welche Erleichterung solch eine digitale Lösung bringt, wird am Beispiel des Online-Führerscheinantrags sichtbar, der in den hessischen Städten und Landkreisen schon eingeführt wurde beziehungsweise demnächst eingeführt wird. Vom biometrischen Lichtbild per Selfie, Unterschrift und Bezahlung geht alles digital – man spart Zeit und Kosten. Übrigens ist der Online-Antrag für den Führerschein „Made in Hessen“ und wird als „Einer für Alle“-Leistung auch von anderen Bundesländern genutzt.
Ambitioniert und innovativ: Die Zukunftsagenda für die Verwaltung
Die DVH wirft einen ehrgeizigen Blick in die Zukunft der hessischen Verwaltung. Unter anderem wurden die Anforderungen an die Verwaltung neu überdacht und die Komplexität des Verwaltungshandelns transparent gemacht. Die für die Verwaltung wichtigen Inhalte bleiben bestehen. Hier gibt es keine zu erwartenden Änderungen am gesetzlichen Auftrag.
Nicht alles wird in kurzer Zeit und ohne Wachstumsschmerzen umgesetzt werden können, wichtig ist aber, die Herausforderungen der Digitalisierung anzunehmen, offen für Neues zu sein und das Potential zu heben, das in dieser spannenden Zukunft steckt. Durch die Umsetzung der DVH soll die Agilität der Verwaltung gesteigert und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit als innovativer, zuverlässiger Partner für die Bürgerinnen und Bürger forciert werden.