Laut einer aktuellen Studie des Internetknoten-Betreibers DE-CIX ist Frankfurt die digitale Hauptstadt der Welt. Die Rhein-Main-Region spiele mit der am stärksten vernetzten Rechenzentrumslandschaft dabei eine entscheidende Schlüsselrolle. Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger hat sich gemeinsam mit Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Fachleuten über die Bedeutung, den nachhaltigen Betrieb und den Herausforderungen von Rechenzentren bei Eintracht Frankfurt im EintrachtLab ausgetauscht. Darüber hinaus wurden konkrete KI-Anwendungen der Unternehmen Sittig Technologies, videoreality, NSYNK sowie von EintrachtTech gezeigt.
„Rechenzentren sind der Garant für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Digitalwirtschaft und die FrankfurtRheinMain-Region ist der Leuchtturm und das digitale Herz Europas. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten und zunehmender Digitalisierung ist es unerlässlich, die Wettbewerbsfähigkeit Hessens und Deutschlands durch gezielte Investitionen und die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen weiter zu stärken. Es ist entscheidend für unsere Zukunftsfähigkeit, dass wir den Rechenzentrumsstandort Hessen weiterhin stärken und die Rahmenbedingungen attraktiv gestalten. Wir setzen uns daher weiter entschlossen dafür ein, dass die Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich vereinfacht und entbürokratisiert werden. Gemeinsam mit dem Bund arbeiten wir an Lösungen, die den Anforderungen des Energieeffizienzgesetz gerecht werden, ohne die Branche zu überfordern“, so Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. Sie kündigte in diesem Zusammenhang einen Dialog zur Weiterentwicklung des Rechenzentrumsstandortes Frankfurt-Rhein-Main an, der im September in Hessen stattfinden und bei dem die Eckpunkte einer eigenen hessischen Rechenzentrumsstrategie diskutiert werden sollen. Dies erfordere auch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, um auch die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen.
Digitalbranche wächst kontinuierlich weiter
Während es für viele andere Branchen herausfordernde Zeiten sind, wächst die Digitalbranche kontinuierlich weiter. Im Jahr 2022 erwirtschaftete die hessische Digitalwirtschaft bereits rund 43 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigte im Jahr 2023 mehr als 130.000 Personen. Nach aktueller Angabe erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Erwerbstätigen im ITK-Sektor soll im Jahr 2025 um rund 9.000 auf 1.354 Millionen steigen.
Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger: „Unser Ziel ist klar: Wir wollen Deutschland zu einem führenden Standort für Künstliche Intelligenz machen. Dafür braucht es eine leistungsfähige und zukunftssichere digitale Infrastruktur – und moderne Rechenzentren sind das Rückgrat dieser Entwicklung. Deshalb arbeiten wir an einer umfassenden Rechenzentrumsstrategie, um Investitionen zu erleichtern, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zu schaffen. Die enge Zusammenarbeit mit dem Land Hessen und der digitalen Hauptstadt Frankfurt ist dabei für uns von besonderer Bedeutung. Nur wenn Bund und Länder an einem Strang ziehen und ihre Kräfte bündeln, können wir den Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb an die Spitze führen.“
Zentrale Bedeutung Frankfurts für den globalen Internetverkehr
Ivo Ivanov, CEO DE-CIX: „Die Ergebnisse der neuen, unabhängigen Studie zu den globalen digitalen Hauptstädten 2025 unterstreicht die zentrale Bedeutung Frankfurts für den globalen Internetverkehr und zeigt auf, wie wichtig Internetknoten für unsere digitale Wirtschaft sind“, sagt Ivo Ivanov, CEO bei DE-CIX. „In Zukunft wird sich die digitale Infrastruktur weiter verdichten und an digitalen Hubs und Hauptstädten noch stärker konzentrieren. Frankfurt wird als Herz des globalen Internets den Pulsschlag des Fortschritts bestimmen.“
Anna Klaft, Vorsitzende German Datacenter Association e.V. und Global Vice President IT bei RITTAL GmbH & Co. KG: „Hessen ist das Herzstück des digitalen Ökosystems in Deutschland und in Europa und zeigt eindrucksvoll, wie wirtschaftliche Entwicklung aussehen kann.“
Enormes Potenzial, ein Vorreiter der digitalen Transformation in Europa zu werden
Jens-Peter Feidner, VP & Managing Director EQUINIX Germany: „Ohne Rechenzentren ist die notwendige Digitalisierung der deutschen Wirtschaft unmöglich. Equinix unterstützt jedoch nicht nur 500 Unternehmen aus Deutschland als ihr digitales Fundament, sondern schafft auch zukunftssichere Arbeitsplätze. Mit derzeit 40 Azubis in Handwerksberufen und vor allem auch unseren Umschulungsangeboten für Menschen aus anderen Branchen, fördern wir aktiv den Einstieg in die digitale Welt und stärken so technologische Kompetenzen in Deutschland.“
Volker Ludwig, Managing Director DACH Digital Realty Germany GmbH und Vizepräsident der IHK Frankfurt am Main: „Deutschland und insbesondere Hessen hat enormes Potenzial, ein Vorreiter der digitalen Transformation in Europa zu werden. Rechenzentren sind das Rückgrat dieser Entwicklung – sie schaffen die Voraussetzungen für digitale Innovation, wirtschaftliches Wachstum und KI-Anwendungen. Umso wichtiger ist es, gemeinsam die Grundlagen dafür zu stärken: mit ausreichend verfügbarer Energie, geeigneten Flächen, einer leistungsfähigen Infrastruktur sowie qualifizierten Fachkräften, die für den Betrieb der digitalen Infrastruktur benötigt werden.“
Außerordentlicher Schub an Investitionen
Carsten Schneider, VP & Managing Director, Germany CyrusOne: „Frankfurt ist für CyrusOne ein wichtiger Wachstumsmarkt in Europa, und wir investieren erheblich in Hessen. Wir wollen dort neue Rechenzentren mit innovativen Energieprojekten erschließen – parallel zum dringend nötigen, aber verzögerten Netzausbau. Das schafft ökologische Synergien und fördert weitere signifikante Investitionen. Wir danken für das Gespräch mit Dr. Karsten Wildberger und hoffen, dass der nachhaltige Ausbau des Rechenzentrumssektors Gegenstand überragenden öffentlichen Interesses anerkannt wird. Der schnellere Ausbau der Stromnetze im Rhein-Main-Gebiet und der Mut neue Technologien auch zügig durch Genehmigungsverfahren zu bringen wird einen außerordentlichen Schub an Investitionen bringen, die in keiner anderen Region Deutschlands in dieser Form möglich sein wird.”
Julien Zamberk, Vorstand, Eintracht Frankfurt Fußball AG: „Eintracht Frankfurt nutzt die emotionale Kraft und Reichweite des Profifußballs, um Brücken zwischen politischen, öffentlichen und unternehmerischen Interessen zu bauen und stärkt durch die Zusammenarbeit mit Industrie und Forschung den Wirtschaftsstandort Hessen. Im Deutsche Bank Park entstehen dabei mit Partnern IoT- und KI-Innovationen - eine leistungsfähige Rechenzentrumsinfrastruktur in FrankfurtRheinMain ist eine wichtige Grundlage.“