Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Digitale Instrumente helfen, um Ressourcen zu schonen und nachhaltig zu agieren

Lohfelden. 160 Kilometer umfasst das Rohrnetz der Gemeindewerke Lohfelden. Wasserverluste durch Leckagen oder Rohrbrüche gehören dort zum Alltag. Um undichte Stellen schneller und gezielter lokalisieren zu können, soll nun ein Überwachungssystem installiert werden. Das Projekt „Wasserverlustüberwachung Lohfelden“ wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt die Förderzusage über 156.492 Euro auf den Weg gebracht.

„Der Gedanke, Wasserverluste mithilfe digitaler Instrumente auf ein Minimum zu reduzieren, um Ressourcen zu schonen, ist absolut zeitgemäß, nicht nur in Krisenzeiten. Denn wir müssen alle nachhaltig agieren“, sagte die Ministerin. „Die Digitalisierung kann hier umfassende Möglichkeiten bieten, um einen effektiven Nutzen zu schaffen, von dem alle profitieren.“

Ultraschallmessgeräte im Rohrnetz

Die Gemeindewerke wollen an zwölf repräsentativen Stellen ihres Rohrnetzes Ultraschallmessgeräte installieren, um Verluste im weit verzweigten Wassernetz gezielter und schneller lokalisieren zu können. Die Messstellen übersenden die Daten kontinuierlich an das Leitsystem zur Überwachung, Auswertung und Aufzeichnung. Durch die frühere Lokalisierung reduziert sich nicht nur der Wasserverbrauch, sondern auch Pumpenlaufzeiten und somit Stromverbrauch, Abnutzung und Verschleiß. Ferner werden weniger Aufbereitungsmittel zur Desinfektion und Entsäuerung des Rohwassers verbraucht, heißt es im Antrag.

„Die Digitalisierung von Prozessen ist oft der erste Schritt in der digitalen Transformation und birgt erhebliches Wertschöpfungspotential. Durch die Automatisierung wird auch ein großer Anteil Arbeitszeit eingespart. Gleichzeitig trägt das Vorhaben dazu bei, Grundwasserressourcen zu schonen und der Wasserknappheit langfristig entgegenzuwirken. Diese Grundsätze liegen im öffentlichen Interesse und sind natürlich auch ganz im Sinn der Lohfeldener Bevölkerung und der politischen Gremien“, sagte Bürgermeister Uwe Jäger.

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.

Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. 

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