Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

„Mit ‚KI Made in Hessen‘ Potenziale im Weltraum zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger ausschöpfen“

Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus besucht Europäisches Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt

Darmstadt. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus besuchte heute im Rahmen ihrer Sommerreise das Europäische Satellitenkontrollzentrum ‚ESOC‘ in Darmstadt, um sich über den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Raumflugbetrieb zu informieren, und um einen Überblick über das Weltraumsicherheitsprogramm der ESA zu erhalten. Begleitet wurde die Digitalministerin von Dr. Rolf Densing, ESA-Direktor für Missionsbetrieb und ESOC-Zentrumsleiter, Michael Schmidt, Leiter Abteilung „Advanced Concepts & Management Support“, Dr. Holger Krag, Leiter ESA-Programm für Weltraumsicherheit, Senior Advisor Dr. Chiara Manfletti sowie weiteren ESA-Expertinnen, die der Ministerin Einblicke in die Kontrollräume und den laufenden Betrieb gaben. „Für das Analysieren von Satellitenbildern birgt KI ein enormes Potenzial. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Nutzung von KI im Bereich Erdbeobachtung voranzutreiben und fördern konkret das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) sowie den Hessischen KI-Hub. Mit diesen Maßnahmen möchten wir die Aktivitäten in Wissenschaft und Wirtschaft bündeln und den Ausbau unseres KI-Ökosystems forcieren“, so Sinemus. Das ESOC (European Space Operations Centre) ist das Kontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) - "Europas Tor zum Weltraum". Seit 1967 ist es für den Betrieb sämtlicher ESA-Satelliten und für das dazu notwendige weltweite Netz der Bodenstationen verantwortlich.

„Hessen ist ein bedeutender europäischer Raumfahrtstandort. Ich freue mich daher auch besonders, dass mit Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner der ehemalige ESA-Generaldirektor zum Raumfahrtkoordinator der Hessischen Landesregierung ernannt wurde, das zeigt die hohe Bedeutung, die die Landesregierung für den Raumfahrtstandort Hessen beimisst und belegt den engen Draht zur ESA“, ergänzte Sinemus.

Daten aus dem Weltall sind in unserem Alltag unabdingbar geworden und bieten einen großen Mehrwert für die Forst- und Landwirtschaft, den Katastrophenschutz, den Städtebau oder die täglichen Wettervorhersagen. „Im Rahmen unserer Zentrumsstrategie blicken wir vor allem auf KI- Technologien und deren Einsatz in der Missionssteuerung. Wir wollen Wegbereiter und Treiber von Innovationen sein und damit unsere europäischen Partner aus Wissenschaft und Industrie stärken“, so Dr. Rolf Densing. Vor allem im Bereich Weltraumsicherheit sieht man großes Potenzial für den Einsatz von innovativen und KI-Technologien. So wurde kürzlich im Rahmen des Programmes für Weltraumsicherheit, das im ESOC angesiedelt ist, die weltweit erste Weltraummüllbeseitigung in Auftrag gegeben und ein Programm zur automatisierten Kollisionsvermeidung initiiert. „Durch unsere Kooperation mit der Stadt Darmstadt und dem ESA Business Incubation Centre (BIC) fördern wir zudem den Technologietransfer aus der Raumfahrt in ‚irdische‘ Anwendungen. Gemeinsam mit unseren Partnern bündelt das ESOC Kompetenzen, Know-How und Ideen, um die Region und Europa auch in Zukunft durch Innovationen aus der Raumfahrt zu stärken“, sagte Densing.

„Im Rahmen der Digitalstrategie wird das Land den Einsatz von Satellitentechnik in der Landwirtschaft stärken und sich für die Umsetzung von Pilotprojekten einsetzen sowie Forschungsvorhaben prüfen“, ergänzte Sinemus. So biete zum Beispiel das satellitenbasierte europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus weltweit die leistungsstärkste Infrastruktur zur Bereitstellung globaler Umweltinformationen. „Zudem unterstützen wir weiterhin als Brückentechnologie die Nutzung der geostationären Satellitentechnik zur flächendeckenden Versorgung des Landes mit schnellem Internet, die bereits bei der Umsetzung der hessischen Gigabitstrategie eine Rolle spielt“, so Sinemus.

Das ESOC (European Space Operations Centre) ist das Kontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und für den Betrieb sämtlicher ESA-Satelliten und für das dazu notwendige weltweite Netzwerk der ESA-Bodenstationen verantwortlich. Das ESOC hat bislang 83 ESA-Satelliten operationell betreut, außerdem hat es 57 Missionen anderer nationaler und internationaler Organisationen unterstützt. Derzeit betreibt das ESOC 25 Satelliten parallel im Routinebetrieb.

„Wir sind uns der wirtschaftlichen und geopolitischen Bedeutung von erdnahen Satellitennetzwerken bewusst. Wir haben mit der ESA/ESOC, mit der Erdfunkstelle Usingen und dem Internetknotenpunkt DE-CIX sowie der hessischen Weltraumtechnik- und Satellitenbranche Standortvorteile, die es zu stärken gilt und die wir gemeinsam mit unseren Partnern weiter entwickeln wollen“, schloss Sinemus.

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