Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Verwaltungsdigitalisierung nicht im Alleingang, sondern gemeinsam angehen

Neuhof, Kalbach und Flieden erhalten rund 2 Millionen Euro aus Förderung smarter Kommunen im Programm „Starke Heimat Hessen“.

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Ein gemeinsames Outsourcing mit Bündelung der IT-Infrastruktur, Strategien und Digitalisierungen zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes sowie eine gemeinsame Einführung von Smart Region-Datenplattformen und Dashboards für die Kommunen Neuhof, Flieden und Kalbach. Das ist das Ziel eines gemeinsamen Projekts der drei Kommunen, das vom Land Hessen im Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen unterstützt wird. Auch die Gemeinde Eichenzell, die bereits vielfältige Projekte als „Smart City“ umsetzt, ist Partner des Projekts. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat die Zusage über 2,04 Millionen Euro heute an die vier Bürgermeister Heiko Stolz, Mark Bagus, Christian Henkel und Johannes Rothmund überreicht.

„Es ist ein großes Projekt, das viel Ausdauer erfordern wird. Aber es ist notwendig, um die drei Kommunen zukunftsfähig aufzustellen. Denn Verwaltung soll künftig so aufgestellt sein, dass sich die Dienstleistungen besser in den Alltag der Menschen integrieren und Verwaltung als attraktiver und moderner Arbeitgeber wahrgenommen wird“, sagte Digitalministerin Sinemus. „Nicht nur für kleinere Kommunen ist es sinnvoll, die Kräfte zu bündeln, um schnell und mit geringeren Ressourcen als im Alleingang die Verwaltungsdigitalisierung umsetzen zu können. Als Land Hessen unterstützen wir daher dieses Gemeinschaftsprojekt, von dem auch weitere Kommunen profitieren können, sehr gerne. Und mit Eichenzell haben Sie einen erfahrenen Partner an der Hand.“

Serviceorientierte Leistungen und Entlastung Verwaltung

Neuhof, Kalbach und Flieden wollen gemeinsam die IT outsourcen und die IT-Infrastruktur in einem externen Rechenzentrum in Hessen bündeln. Die Datenverarbeitung soll ebenfalls nach zertifizierten Sicherheitsstandards in lokaler Nähe erfolgen. Darauf aufbauend soll ein Modell für die Umsetzung von weiteren Leistungen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) erarbeitet werden, die unter anderem mit Civento umgesetzt werden sollen. Diese Software stellt das Land Hessen allen Kommunen kostenfrei zur Verfügung. Alle drei Kommunen haben bereits erste Maßnahmen für ein OZG-konformes Angebot umgesetzt, nun soll gemeinsam auf den volldigitalen Verwaltungsprozess hingearbeitet werden. Ziel ist es, dass Anträge jederzeit eingereicht werden können und zeitnah bearbeitet werden, ohne dafür die Behörde aufsuchen zu müssen. Gleichzeitig bedeutet dies auch eine Entlastung für die Verwaltungsbeschäftigten. Als Schnittstelle für die beteiligten Verwaltungen aber auch für Bürgerinnen und Bürger soll ein Smart Region Dashboard geschaffen werden, in dem Verwaltungsleistungen themenspezifisch und individuell konfigurierbar abgerufen werden können. Zudem können auf der Plattform künftig Anwendungsfälle vernetzt und Informationen zentral visualisiert werden. Basis ist eine Open Source Smart Region-Plattform, so dass bereits vorhandene Schnittstellen für das Datenmanagement genutzt werden können. Besonderheit ist, dass die drei Kommunen auf die Erfahrungen aus der „Smart City“ Eichenzell zurückgreifen, so dass Risiken vorab reduziert werden. Eichenzell hat unter anderem schon die IT an ein externes Rechenzentrum outgesourct.

„Wir als Südkreis-Kommunen des Landkreises Fulda sind froh und dankbar, die für die Umsetzung unseres gemeinsamen IT-Projekts so wichtigen Fördergelder vom Land Hessen in Empfang nehmen zu dürfen. Sie unterstützen uns maßgeblich bei der Umsetzung der Projektziele. Diese sind vor allem eine deutlich engere Kooperation und Zusammenarbeit bei der Umsetzung des OZG, der Einführung von Smart City-Features sowie der IT-Konsolidierung. Mit Unterstützung der Smart City-Kommune Eichenzell sowie weiteren kompetenten Partnern aus der IT-Branche werden wir in diesem Bereich Synergien schöpfen und effizientere Abwicklungsprozesse erreichen können“, sagte Neuhofs Bürgermeister Heiko Stolz stellvertretend für die antragstellenden Kommunen. 

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.  Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.  Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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