Waldsolms. Daten energieeffizient über eine lange Strecke senden und weniger Aufwand bei der Ablesung der Zählerstände des Wassernetzes. Das ist das Ziel der Gemeinde Waldsolms. Das Projekt „Aufbau eines LoRaWAN-Funknetzes“ wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt die Förderzusage über 45.000 Euro auf den Weg gebracht.
„Digitale Technologien helfen, Arbeiten effizienter zu gestalten und von Routineaufgaben zu entlasten. Das bringt Kapazitäten für neue Aufgaben und spart Kosten. Die regelmäßige Übermittlung von Daten ermöglicht zudem, Unregelmäßigkeiten rascher zu erkennen und abzustellen. Die Hessische Landesregierung fördert daher diesen Schritt zu einer smarten City gerne“, sagte die Digitalministerin.
Mehrere hundert Sensoren
Die Gemeinde Waldsolms will die Funktechnik Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) bei der Wasserversorgung etablieren, mit der Option, diese auch noch auf weitere Bereiche wie zum Beispiel Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden oder Straßenbeleuchtung auszuweiten. Im ersten Schritt sollen Zählerstände aus Schächten der Trinkwasserversorgung sowie aus anderen Anlagen wie Hochbehältern oder Pumpstationen übertragen werden, damit diese nicht mehr angefahren und die Daten von Hand ins System eingepflegt werden müssen. Die Mitarbeitenden der Wasserversorgung sparen also deutlich Zeit. Mit LoRaWAN können mehrere hundert Sensoren innerhalb eines Netzwerks verwaltet und Sensordaten verarbeitet werden. Zudem können auf diese Weise schneller Leckagen festgestellt werden, da die Daten alle 5 bis 15 Minuten übertragen werden und nicht wie vorher nur einmal im Monat erfasst werden. Da die Sensoren per Batterie betrieben werden, muss keine gesonderte Stromversorgung aufgebaut werden, was eine schnellere und günstigere Umsetzung ermöglicht.
„Wir freuen uns, dass die Digitalisierung auch im Bereich der Wasserversorgung – dem Lebensmittel Nummer 1 – im ersten Schritt weiter ausgebaut werden kann und über die sehr gute Förderung durch das Land Hessen. Dieses neue System eröffnet uns darüber hinaus in vielen Bereichen Chancen, effektiver und effizienter zu werden“, so Bürgermeister Bernd Heine.
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.
Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.
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