„Auch kleine Kommunen können die digitale Transformation vorantreiben. Dies ist für die Zukunftsfähigkeit ein wichtiger Faktor. Die Datenplattform bietet auch über die aktuelle Nutzung hinaus weitere Möglichkeiten für die Zukunft, was gut ist. Denn Daten sind die Basis für sämtliche Entscheidungen – auch um nachhaltig und ressourcenschonend agieren zu können“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. „Besonders freut es mich, dass Mossautal auf bereits in anderen Kommunen erfolgreich umgesetzte Projekte zurückgreift. Unsere Best-Practice-Datenbank für Smart Region-Projekte hat damit genau ihre Aufgabe erfüllt – Kommunen profitieren von den Erfahrungen anderer.“
Der Odenwaldkreis hatte, als Basis für ein ebenfalls aus „Starke Heimat Hessen“ gefördertes Projekt, in den vergangenen Jahren schon in nahezu allen Kommunen ein LoRaWAN-Netzwerk installiert. Dieses sowie eine auf Kreisebene existierende schnittstellenoffene IoT-Plattform will Mossautal nun nutzen, um innovative, datengetriebene Anwendungsfälle in der Gemeinde umzusetzen. Zum einen soll die seitens des Kreises installierte Pegelmessung erweitert werden, um unter anderem Staudammaktivitäten durch Biber zu beobachten und so Überschwemmungen zu vermeiden. Besonders bei Starkregenereignissen bestehe das Risiko eines Einbruchs der Bauten und damit einhergehender Rückstaus. Weiterhin sollen kommunale Gebäude mit smarter Technik überwacht werden, um diese bei Großschadensereignissen als Versorgungszentrum oder Zufluchtsstätte nutzen zu können. Dazu sollen in den teils unbewohnten oder abseits gelegenen Liegenschaften unter anderem Sensoren zur Erkennung von Bränden oder Wasserschäden installiert werden. Und drittens sollen Sensoren an Grünschnittcontainern den Füllstand messen, da diese saisonal sehr unterschiedlich frequentiert werden. Auf diese Weise sollen nur dann Leerungsfahrten stattfinden, wenn sie auch benötigt werden. Echtzeit-Informationen zum Füllstand von Mülleimern sowie Online-Dashboards zu verschiedenen Daten einer Stadt zählen nach einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands bitkom zu den digitalen Angeboten, die Menschen in einer smarten Stadt als am wichtigsten erachten.
Bürgermeister Dietmar Bareis: „Die Digitalisierung nimmt immer mehr Fahrt auf und wird der Gemeinde damit wertvolle Informationen zur Verfügung stellen können. Was dazu führen wird, dass wir optimal auf die vor uns liegenden Herausforderungen vorbereitet sind.“
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ stellt das Land seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für kommunale Digitalisierungsvorhaben bereit. Bisher wurden beziehungsweise werden 125 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von rund 92 Millionen Euro unterstützt. Seit 2025 ergänzt eine neue Förderlinie das Programm: Sie unterstützt die Nachnutzung erprobter, datenplattformbasierter Lösungen. Auch nicht direkt geförderte Kommunen profitieren über Formate des Wissenstransfers, etwa durch die Best-Practice-Datenbank oder Erfahrungskreise.