Künstliche Intelligenz (KI) ist die Schlüsseltechnologie unserer Zeit. Sie verändert unseren Alltag schon heute in vielen Bereichen und ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und Treiber der digitalen Transformation. „Mit einer ressortübergreifenden KI-Zukunftsagenda bündeln wir seit mehreren Jahren alle KI-Projekte in Hessen und setzen mit ‚KI made in Hessen‘ neue Impulse. Bereits über 100 Millionen Euro haben wir in der vergangenen Legislaturperiode investiert und damit die Basis für ein dynamisches KI-Ökosystem gelegt – getragen von einem starken Netzwerk aus Unternehmen, Start-ups und Hochschulen sowie einer leistungsstarken Digitalwirtschaft als Motor für Wachstum und Innovation“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Im Jahr 2024 erwirtschaftete die hessische Digitalwirtschaft bereits mehr als 43 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigte über 130.000 Personen. Mit dem Förderprogramm ‚Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben‘ konnten bereits über 160 junge Unternehmen dabei unterstützt werden, innovative Ideen und Produkte umzusetzen – und zu zeigen, dass ihre Konzepte die Umsätze und Arbeitsplätze von morgen schaffen. Nach der aktuellen AI Startup Landscape Hessen 2025 sind aktuell 237 KI-Start-ups in Hessen gelistet, mehr als 70 Prozent davon wurden in den letzten fünf Jahren gegründet. „Auch das ist ein Beleg für die Stärke und Attraktivität des Digital- und KI-Standorts Hessen“, betonte Sinemus. Mit dem geplanten Anwendungszentrum für KI und Quantencomputing am Bertramshof in Frankfurt entsteht zudem ein zentraler Knotenpunkt für das hessische KI-Ökosystem, an dem Forschung, Technologieentwicklung und wirtschaftliche Anwendung gezielt zusammengeführt werden. In enger Kooperation mit dem KI-Ökosystem soll so die Anwendung von Zukunftstechnologien in Wirtschaft und Gesellschaft gestärkt und damit wirtschaftliches Wachstum gefördert werden.
‚KI made in Hessen‘
Verschiedene KI-Elemente sind bereits erfolgreich in die Abläufe der Verwaltung integriert oder befinden sich in Planung. Auch Hessens Kommunen erproben den Einsatz von KI – etwa in Pilotprojekten zu effizienteren Verwaltungsprozessen, intelligenter Verkehrssteuerung oder zur Optimierung von Energienetzen. Zudem setzt die Landesverwaltung zunehmend auf KI, beispielsweise durch Assistenten in der Finanz- und Steuerverwaltung oder in der Justiz. So können Prozesse optimiert und effizienter gestaltet werden.
„Grundlage für all diese Entwicklungen ist eine leistungsfähige digitale Infrastruktur mit Rechenzentren als Herzstück. Mit einer IT-Anschlussleistung von mittlerweile mehr als 1.000 MW und einem der weltweit größten Internetknoten, dem DE-CIX in Frankfurt, zählt Hessen heute zu den attraktivsten und bedeutendsten Rechenzentrumsstandorten Europas. Das zieht immer mehr Rechenzentren an und löst Investitionen in Milliardenhöhe aus. Diese starke Basis wollen wir nicht nur erhalten, sondern gezielt weiterentwickeln und ausbauen“, so Sinemus. Mit einer regionalen Rechenzentrumsstrategie will Hessen seine Spitzenposition festigen. Den Auftakt bildete eine Veranstaltung in Frankfurt am 16. September mit rund 50 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Dabei wurden erste Ansätze diskutiert, Impulse aufgenommen und ein gemeinsames Verständnis für Ausgangslage, Herausforderungen und Zukunftschancen geschaffen. Der partizipative Prozess soll im zweiten Quartal 2026 mit der Strategieformulierung abgeschlossen werden.
„Hessen verfügt heute über ein vielfältiges und lebendiges KI-Ökosystem – mit einer starken KI-Forschungslandschaft, zahlreichen Unternehmen, die KI-Lösungen entwickeln und einsetzen, einer hervorragenden Recheninfrastruktur und zahlreichen Informations- und Beratungsangeboten, beispielsweise am AI Quality & Testing Hub und am KI-Innovationslabor. Hierauf bauen wir auf und werden ‚KI made in Hessen‘ in den nächsten Jahren gezielt weiterentwickeln“, so Digitalministerin Sinemus abschließend.