Hessisches Digitalministerium, Bundesnetzagentur und Bundesdatenschutzbeauftragte starten Pilotprojekt zur Simulation eines KI-Reallabors

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Digitalministerium, Bundesnetzagentur und Bundesdatenschutzbeauftragte starten Pilotprojekt

Bundesweit eines der ersten Vorhaben zur Simulation eines KI-Reallabors im Sinne der europäischen KI-Verordnung

KI-Reallabore bieten Unternehmen kontrollierte Umgebungen, in denen KI-Systeme unter möglichst realen Bedingungen entwickelt und getestet werden, bevor sie auf den Markt gebracht werden. Damit sind sie ein wichtiges Instrument, um Innovationen zu beschleunigen. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, der Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA), Klaus Müller, und die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider haben gestern einen Letter of Intent (LOI) zur gemeinsamen Durchführung eines der ersten Pilotprojekte im Bereich der KI-Reallabore unterzeichnet. Ziel des Projekts ist es, unter realitätsnahen Bedingungen zentrale Anforderungen, Abläufe und Herausforderungen von KI-Reallaboren im Sinne der im August 2024 in Kraft getretenen europäischen KI-Verordnung (KI-VO) zu simulieren und damit Wissen und Kenntnisse über Reallabore zu vergrößern. Die Ergebnisse aus dem Vorhaben sollen bis Ende 2025 vorliegen.

Innovationen beschleunigen, Sicherheit schaffen und verantwortungsvolle KI-Anwendungen fördern

Im Rahmen des Projekts werden die Abläufe eines KI-Reallabors anhand von konkreten Fällen teilnehmender Unternehmen simuliert. Dabei sollen auch notwendige Bedarfe und Ressourcen von Reallaboren eruiert werden. Ferner sollen offene Fragen rund um den Aufbau und Betrieb eines Reallabors identifiziert werden. „Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie unserer Zeit. Mit dem heutigen Schritt stärken wir das hessische KI-Ökosystem weiter und leisten zugleich Pionierarbeit bei der praktischen Umsetzung der europäischen KI-Verordnung. Wir wollen Innovationsprozesse beschleunigen, rechtliche Sicherheit schaffen und gleichzeitig verantwortungsvolle KI-Anwendungen für Unternehmen fördern. Genau dafür sind Reallabore ein zukunftsweisendes Instrument“, erklärte Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitalisierung und Innovation.

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur: „Mit dem KI-Reallabor bringen wir Regulierung und Innovation an einen Tisch. In diesem geschützten Raum lassen sich sowohl innovative Technologien als auch regulatorische Ansätze erproben. Unsere enge Zusammenarbeit macht deutlich: Ein sicherer Umgang mit risikoreichen KI-Systemen erfordert mehr als Technik – er lebt von Dialog und Vertrauen.“

„Als Datenschutzaufsicht wollen wir unseren Beitrag leisten, dass in Deutschland rechtskonforme und wettbewerbsfähige KI entwickelt werden kann. Meine Priorität liegt hier ganz klar auf einer praxisnahen Beratung. Wir brauchen diese Räume des begleitenden Ausprobierens und des Dialogs auch, um uns als Aufsicht frühzeitig zu wesentlichen Fragen positionieren zu können. Nur so schaffen wir es, auch künftig Innovationen zu ermöglichen, die Grundrechte achten", sagte Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit.

Fachliche Expertise bündeln – Synergien schaffen

Im Rahmen des Pilotprojekts bringen die Bundesnetzagentur und die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ihre regulatorische Expertise zur KI-Verordnung und zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein. Das Land Hessen unterstützt das Projekt durch die Fachexpertise und KI-Infrastruktur, die im Rahmen hiesiger KI-Einrichtungen aufgebaut wurde: im Rahmen des KI-Innovationslabors am hessian.AI, der AI Quality & Testing Hub GmbH sowie des Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung (ZEVEDI). Bei der Einhaltung der KI-Verordnung unterstützt das Hessische Justizministerium.

Die Ergebnisse des Pilotprojekts sollen allen Beteiligten als Orientierung für den zukünftigen Aufbau und Betrieb echter KI-Reallabore dienen. Darüber hinaus werden die Erkenntnisse weiteren Bundesländern und öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt, um auch bundesweit den Aufbau von Reallaboren zu unterstützen und die Chancen, die Reallabore gerade im Bereich KI für die Wirtschaft eröffnen, umfassend nutzen zu können.

v.l.n.r.: Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA)
v.l.n.r.: Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA)
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