Mit jährlich rund 25.000 ausgebildeten Einsatzkräften ist die HLFS die zentrale Aus- und Fortbildungseinrichtung für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe in Hessen.
Digitale Formate ermöglichen orts- und zeitunabhängige Weiterbildung
Ein zentrales Thema des Besuchs war das Blended-Learning-Konzept der HLFS, das klassische Präsenzlehrgänge mit digitalen Lernformaten kombiniert. Diese moderne Lernwelt wird inzwischen von etwa 30.000 Einsatzkräften aktiv genutzt und ermöglicht eine orts- und zeitunabhängige Weiterbildung. Feuerwehrangehörige können sich so flexibel weiterbilden, ohne an feste Präsenzzeiten gebunden zu sein – ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Ehrenamtlichen und ihrer Familien sowie zur besseren Vereinbarkeit mit dem Berufsalltag.
„Die Landesfeuerwehrschule zeigt eindrucksvoll, wie moderne digitale Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten die Einsatzbereitschaft unserer Feuerwehrkräfte sichern und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Ehrenamt, Beruf und Familie verbessern. Durch den Einsatz digitaler Technologien lassen sich Einsatzszenarien bis hin zum Worst Case realitätsnah trainieren und die Ausbildungsqualität nachhaltig steigern. Damit setzt Hessen bundesweit Maßstäbe in der digitalen Qualifizierung von Einsatzkräften“, betonte Digitalministerin Sinemus.
Die HLFS nimmt eine Vorreiterrolle unter den Landesfeuerwehrschulen in Deutschland ein. Ihre digitalen Lernprodukte werden mittlerweile von vier weiteren Bundesländern erfolgreich eingesetzt.
E-Learning-Projekt bereitet gezielt und praxisnah auf komplexe Situationen vor
Ein Highlight der digitalen Ausbildung an der HLFS ist ein E-Learning-Projekt, das mit Mitteln aus dem hessischen Digitalbudget entwickelt und 2025 mit dem delina-Innovationspreis ausgezeichnet wurde. Es setzt auf Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität, um realitätsnahe Einsatzszenarien zu simulieren. Ziel ist es, Führungskräfte praxisnah und gezielt auf komplexe Lagen vorzubereiten. Die interaktiven Trainingsmodule sind dabei sowohl am Desktop als auch in immersiven VR-Umgebungen nutzbar und bieten damit ein innovatives Instrument für die moderne Einsatzschulung.
Erwin Baumann, Direktor der Hessischen Landesfeuerwehrschule sagte: „Die Digitalisierung ist für uns kein Selbstzweck sondern ein entscheidender Schlüssel, um die Feuerwehrausbildung zukunftsfähig und praxisnah zu gestalten. Unsere digitalen Anwendungen verbessern die Ausbildung an entscheidenden Punkten und sorgen damit auch für eine noch bessere Vorbereitung der Einsatzkräfte auf den Einsatz. Dass unsere digitalen Konzepte inzwischen auch bundesweit Anwendung finden, bestätigt den Weg, den wir eingeschlagen haben. Wir danken dem Digitalministerium für die nachhaltige Unterstützung und die Investitionen in eine moderne, leistungsfähige Ausbildung.“
Das Land Hessen fördert die HLFS mit rund 27 Millionen Euro jährlich und investiert zusätzlich rund 81 Millionen Euro in den Ausbau der beiden Standorte in Kassel und Marburg.