Das Projekt „Smartes Oberhessen“ wird vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation mit 765.000 Euro aus der Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ unterstützt. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute während ihrer Sommerreise gemeinsam mit Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, den Förderbescheid stellvertretend für die beteiligten Kommunen an Gederns Bürgermeister Guido Kempel überreicht.
„Eine App bei einer Großveranstaltung bietet allen Beteiligten einen echten Mehrwert – sowohl den Veranstaltern als auch den Besucherinnen und Besuchern. Bei diesem Projekt ist der Nutzen durch die geplante Nachnutzung sogar noch größer. Sie schafft Mehrwert für den Tourismus in Oberhessen, kann aber auch bei anderen Großprojekten wie der Bundesgartenschau 2029 oder dem Hessentag eingesetzt werden. Genau solche nachhaltigen, übertragbaren Lösungen sind ein zentrales Ziel unseres Förderprogramms Starke Heimat Hessen“, sagte Ministerin Sinemus.
Digitales Angebot, das weit über klassische Informationsfunktionen hinausgeht
Das Abrufen von Veranstaltungsinformationen per App gehört bei Großveranstaltungen inzwischen zum Standard. Für die Landesgartenschau 2027 wird ein digitales Angebot geschaffen, das weit über klassische Informationsfunktionen hinausgeht: Die App soll mehrsprachige Inhalte zu Programmpunkten, Buchungsoptionen, Parkmöglichkeiten, Verkehrsanbindung und Barrierefreiheit bereitstellen sowie Gewinnspiele und Umfragen integrieren. Auch für Aussteller ist die App als zentrale Schnittstelle gedacht – etwa für Personalplanung, Zutrittsberechtigungen, direkte Kommunikation mit dem Veranstalter oder die digitale Präsentation ihrer Angebote.
Ein besonderer Fokus liegt auf der nachhaltigen Nachnutzung: Die App soll auf einer Open-Source-Software basieren, wodurch sie leicht an andere Veranstaltungen oder kommunale Anforderungen angepasst werden kann. Gerade angesichts der erstmaligen Ausrichtung einer Landesgartenschau durch elf Städte und Gemeinden in Oberhessen sehen die Antragsteller in der App ein zentrales Instrument für die interkommunale Zusammenarbeit – sowohl im Vorfeld der Veranstaltung als auch langfristig danach. Die Plattform soll künftig nicht nur touristische Inhalte bündeln, sondern auch dem regelmäßigen Austausch zwischen den Kommunen dienen.
Landesgartenschau auf ein modernes digitales Niveau heben
Heimatstaatssekretär Michael Ruhl sagte: „Eine Landesgartenschau lebt vom Engagement vieler – und die App bringt alle digital zusammen: Gäste, Veranstalter, Aussteller und Kommunen. Das Besondere: Sie bleibt auch nach 2027 ein Gewinn für die Region. So wird aus einem digitalen Projekt ein Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums und unserer Heimat – ganz im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung.“
Bürgermeister Guido Kempel: „Wir freuen uns, dass mit der umfangreichen Förderung des Landes Hessen nicht nur eine digitale Minimallösung entwickelt werden kann, sondern das gesamte Großprojekt Landesgartenschau auf ein der aktuellen Zeit angepasstes, modernes digitales Niveau gehoben werden kann. Die App wird sowohl den Besucherinnen und Besucher viel Spaß bereiten und allen voran einen umfassenden Service bieten. Auch die kommunalen Mitarbeitenden und weitere Partner werden von den digitalen Services profitieren. Der Entwicklungsschub, der durch die Landesgartenschau im Jahr 2027 für die gesamte Region Oberhessen entsteht, wird durch die langfristig angesetzte Nachnutzung der App im Sinne der Vermarktung der Region als attraktive Lebens-, Arbeits- und Ausflugsregion verstärkt werden.“
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ stellt das Land seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für kommunale Digitalisierungsvorhaben bereit. Bisher wurden beziehungsweise werden 125 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von rund 92 Millionen Euro unterstützt. Seit 2025 ergänzt eine neue Förderlinie das Programm: Sie unterstützt die Nachnutzung erprobter, datenplattformbasierter Lösungen. Auch nicht direkt geförderte Kommunen profitieren über Formate des Wissenstransfers, etwa durch die Best-Practice-Datenbank oder Erfahrungskreise.