Mehrere Personen stehen auf Balkon. Im Hintergrund sieht man eine Stadt und Berge.

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Digitale Impulse für smarte Städte

Digitalministerin Sinemus: „Starke Kommunen durch smarte Lösungen – gemeinsam gestalten wir Hessens digitale Zukunft.“

Die interkommunale Zusammenarbeit der Städte Fulda, Gießen, Limburg, Marburg, Offenbach und Wetzlar wird weiter intensiviert. Mit dem neuen Projekt „HessenNext – Digitale Impulse für smarte Kommunen“ wollen die sechs Kommunen die Akzeptanz der digitalen Transformation stärken, touristische Angebote entlang der Lahn durch Augmented Reality attraktiver gestalten und weitere digitale Anwendungen wie smarte Frühwarnsysteme bei Starkregen oder intelligente Parklösungen einführen. Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation mit 2,25 Millionen Euro aus der Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ unterstützt. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus überreichte heute im Rahmen ihrer Sommereise den Förderbescheid stellvertretend an Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner.

„Digitalisierung soll den Menschen dienen. Diesem Leitbild des Digitalministeriums werden die sechs Städte mit ihrem Projekt in besonderer Weise gerecht. Ob im Tourismus, bei der Gefahrenabwehr oder in der Verbesserung der Lebensqualität – die Ziele orientieren sich direkt an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Verwaltung“, sagte die Ministerin. „Ich freue mich, dass diese

interkommunale Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte hervorgebracht hat – und dass die Ideen, wie Hessen zur smarten Region wird, nicht ausgehen.“

Während ihres Besuchs erhielt die Ministerin bereits einen ersten Eindruck davon, wie künftig mittels Augmented Reality interaktive Stadtführungen entlang der Lahn gestaltet werden können. Virtuelle Rekonstruktionen zeigen unterschiedliche Bau- und Entwicklungsphasen und lassen nie vollendete Bauwerke wie den Wetzlarer Dom, das Marburger Schloss oder den Marktplatz in Gießen digital wiederauferstehen. Die Städte Gießen, Marburg und Wetzlar erwarten sich davon eine höhere Attraktivität für Touristinnen und Touristen. Gleichzeitig sollen Sensoren Daten über Besucherströme in Echtzeit liefern und vor Gefahren wie Astbruch oder Hochwasser warnen.

Ein weiteres Teilprojekt ist die Einrichtung sogenannter Digitalisierungslabore in Gießen und Offenbach. Diese Innovationszentren sollen der Entwicklung und Erprobung neuer digitaler Lösungen dienen – sowohl innerhalb der Stadtverwaltungen als auch in Zusammenarbeit mit Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Auch Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv am Smart-City-Prozess beteiligt werden. Ziel ist es, in den Laboren digitale Systeme und Plattformen zu entwickeln, die auf Datenerhebung und -analyse basieren – etwa zur Luftqualität oder zu Verkehrsflüssen. Datengestützte Entscheidungen verbessern städtische Prozesse, erhöhen die Effizienz und fördern Nachhaltigkeit und Lebensqualität.

Der thematische Fokus beim Ausbau des Sensornetzwerks soll auf Tourismus, Mobilität und Klima liegen. In Fulda wird daher die LoRaWAN-Infrastruktur ausgebaut und mit Bodenfeuchte-, Bodentemperatur- und Klimasensoren ergänzt. Eine Fußgängerfrequenzmessung soll zudem bei Großveranstaltungen wie dem Hessentag 2026 in Fulda die Besuchersicherheit durch bessere Lenkung der Besucherströme erhöhen.In Limburg und Offenbach soll zudem ein Frühwarnsystem für Starkregenereignisse installiert werden.

Die beteiligten Kommunen haben unter dem Titel „Kommune@Hessen“ bereits mehrere Projekte gemeinsam realisiert, teilweise unter Beteiligung weiterer Städte oder auch in kleinerer Gruppierung. Auch diese Vorhaben wurden durch das Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Die interkommunale Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg ist hier ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb Hessens.

Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner sagte stellvertretend für die Kommunen: „Wir sprechen nicht nur über digitale Zukunft – wir arbeiten gemeinsam daran. Indem wir die Erfahrungen von sechs Städten bündeln, entstehen Ideen, die alltagstauglich sind und vielen Menschen den Zugang zur Digitalisierung erleichtern. Damit schaffen wir Synergien und klare Mehrwerte für unsere Bürgerinnen und Bürger. Wir freuen uns über die Unterstützung des Landes auf diesem Weg.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ stellt das Land seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für kommunale Digitalisierungsvorhaben bereit. Bisher wurden beziehungsweise werden 125 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von rund 92 Millionen Euro unterstützt. Seit 2025 ergänzt eine neue Förderlinie das Programm: Sie unterstützt die Nachnutzung erprobter, datenplattformbasierter Lösungen. Auch nicht direkt geförderte Kommunen profitieren über Formate des Wissenstransfers, etwa durch die Best-Practice-Datenbank oder Erfahrungskreise.