Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Büdingen erhält rund 430.000 Euro zur Einrichtung einer Datenplattform

Mittels einer offenen urbanen Datenplattform und einer Vielzahl an Sensoren wie für Verkehr und Mobilität, Umwelt und Klima sowie Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit will Büdingen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Smart Region erreichen.

Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation unterstützt das Vorhaben „Digitales Stadt-Management für die Stadt von morgen“ mit rund 430.000 Euro aus der Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“.

„Eine offene, urbane Datenplattform ist eine bürgernahe und niedrigschwellige Möglichkeit, Informationen bereit zu stellen. Aber auch über die aktuellen Anwendungsfälle hinaus bietet die Plattform weitere Möglichkeiten für die Zukunft, was gut ist. Denn Daten sind die Basis für sämtliche Entscheidungen – auch um nachhaltig und ressourcenschonend agieren zu können“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. „Besonders freut es mich, dass in Büdingen bereits in anderen Kommunen erfolgreich umgesetzte Projekte adaptiert werden. Unsere Best-Practice-Datenbank für Smart Region-Projekte hat damit genau ihre Aufgabe erfüllt – andere profitieren von den Erfahrungen anderer.“

Datenbasiertes und präventives Überwachungssystem

Als Basis will Büdingen ein LoRAWAN-Netz sowie eine Datenplattform einrichten, deren Daten auch von Bürgerinnen und Bürgern mittels eines Datencockpits eingesehen werden können. Daran anknüpfend sollen Sensoren für verschiedene Anwendungsfälle installiert werden. Zum einen sollen Sensoren zu Pegelständen, Bodenfeuchte und örtlicher Niederschlagsmenge installiert werden, um ein datenbasiertes und präventives Überwachungssystem einzuführen. 2021 war Büdingen von einem Hochwasser schwer getroffen worden. Zum anderen sollen an öffentlichen Abfallbehältern Füllstandssensoren angebracht werden, um auf der großen Fläche der Stadt die Entsorgungsfahrten nach Bedarf auszurichten. Drittens will Büdingen ein dynamisches Parkleitsystem einführen. Durch dieses versprechen sich die Projektverantwortlichen nicht nur weniger Suchverkehr, sondern auch eine datengestützte Basis, um das seit Jahrzehnten bestehende Konfliktthema zur Parksituation in der Innenstadt sachlicher führen zu können. Unterstützend soll auch eine Passanten- und Verkehrsfrequenzmessung eingerichtet werden. Echtzeit-Informationen zu freien Parkplätzen, zum Füllstand von Mülleimern sowie Online-Dashboards zu verschiedenen Daten einer Stadt zählen nach einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands bitkom zu den digitalen Angeboten, die Menschen in einer smarten Stadt als am wichtigsten erachten.

Bürgermeister Benjamin Harris: „Mit der neuen Datenplattform machen wir einen großen Schritt in Richtung einer smarten, zukunftsfähigen Stadt. Die gewonnenen Daten helfen uns nicht nur, alltägliche Herausforderungen – wie Parkraummanagement oder Abfallentsorgung – effizienter zu lösen, sondern sind auch ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit und Klimaschutz. Besonders wichtig ist mir, dass die Bürgerinnen und Bürger über das Datencockpit jederzeit Einblick haben und die Vorteile der Digitalisierung unmittelbar erleben können. So wird Digitalisierung greifbar, transparent und bürgernah.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ stellt das Land seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für kommunale Digitalisierungsvorhaben bereit. Bisher wurden beziehungsweise werden 125 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von rund 92 Millionen Euro unterstützt. Seit 2025 ergänzt eine neue Förderlinie das Programm: Sie unterstützt die Nachnutzung erprobter, datenplattformbasierter Lösungen. Auch nicht direkt geförderte Kommunen profitieren über Formate des Wissenstransfers, etwa durch die Best-Practice-Datenbank oder Erfahrungskreise.