Bescheidübergabe Staatssekretär Sauer an Landrätin Rathgeber

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Werra-Meißner-Kreis erhält 285.750 Euro zur Standardisierung von Verwaltungsprozessen

Um Verwaltungsprozesse in Kommunen effizienter und smarter zu gestalten, will der Werra-Meißner-Kreis das Projekt „CMIS: Smart Upgrade für Kommunen“ starten. Das Vorhaben wird vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation mit 285.750 Euro aus der Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ unterstützt. Staatssekretär Stefan Sauer hat heute den Bescheid an Landrätin Nicole Rathgeber überreicht.

„Mit dem Projekt wird ein bedeutender Schritt in Richtung einer effizienten, modernen und serviceorientierten Verwaltung unternommen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie der Beschäftigten optimal gerecht wird. Denn durch eine Standardisierung können Verwaltungsangebote schneller und einfacher online zur Verfügung gestellt werden. Den Kommunen wiederum spart eine einheitliche Lösung Zeit und Geld. Nach einer erfolgreichen Umsetzung können davon alle Kommunen in Hessen profitieren“, sagte der Staatssekretär.

Standardisierung der Anbindung von Fachverfahren an Dokumentenmanagementsysteme der Kommunen

CMIS steht für Content Management Interoperability Services. Dies beschreibt einen offenen, herstellerunabhängigen Standard als Schnittstelle. Mit dem Projekt soll eine Standardisierung der Anbindung von Fachverfahren an Dokumentenmanagementsysteme der Kommunen erreicht werden. Aktuell stellten der Anschluss und die Anpassung häufig eine erhebliche finanzielle und zeitliche Belastung für die Kommunen dar, heißt es im Antrag. Durch ein standardisiertes und übertragbares Verfahren könnte dieser Prozess erheblich vereinfacht und die Kosten für die Kommunen gesenkt werden. Ein einheitliches und übertragbares Verfahren zur Anbindung der Fachverfahren könnte dann von allen hessischen Kommunen genutzt werden. Die Einführung der CMIS-Schnittstelle bilde hierfür eine wichtige Grundlage. Neben der einfacheren und kostengünstigen Anbindung macht auch das Onlinezugangsgesetz eine Standardisierung notwendig. Denn die Kommunen sind verpflichtet, die Verwaltungsleistungen online verfügbar zu machen. Bisher bedienten sich die meisten hierfür teurer Lösungen von professionellen Anbietern und seien auch nach der Anbindung aufgrund fehlender Ressourcen auf die Pflege durch die Externen angewiesen. Daher gehöre zu den Kernaspekten des Projekts die Entwicklung von Lösungen, die den hessischen Kommunen eine selbstständige Pflege und Anpassung ihrer Systeme ermöglichen.

„Die Digitalisierung für die Verwaltung und damit vor allem auch für die Bürger voranzubringen, ist uns ein wichtiges Kernanliegen“, ergänzte Landrätin Nicole Rathgeber und weiter: „Die Schnittstellenthematik ist dabei ein wichtiger Schritt, um eine bessere und günstigere Anbindung von Fachverfahren und letztlich einen digitalen Dokumentenaustausch sicherstellen zu können.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ stellt das Land seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für kommunale Digitalisierungsvorhaben bereit. Bisher wurden beziehungsweise werden 125 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von rund 92 Millionen Euro unterstützt. Seit 2025 ergänzt eine neue Förderlinie das Programm: Sie unterstützt die Nachnutzung erprobter, datenplattformbasierter Lösungen. Auch nicht direkt geförderte Kommunen profitieren über Formate des Wissenstransfers, etwa durch die Best-Practice-Datenbank oder Erfahrungskreise.