Menschen in schönem Saal. Einige Präsentieren, Publikum hört zu

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Unterstützte Unternehmen knüpfen bei „Innovation meets Finance“ Kontakt zu Kapitalgebenden

Innovationen benötigen nicht nur gute Ideen, sondern auch Geld. Gerade bei jungen Unternehmen und Spin-offs aus den hessischen Hochschulen ist die Finanzdecke noch recht dünn. Aus diesem Grund sowie für den langfristigen Erfolg von Innovationen spielen öffentliche Beteiligungsinstrumente und Venture Capital (VC) sowie Business Angels bei der Finanzierung eine wichtige Rolle. Das Hessische Digitalministerium hatte daher heute Verantwortliche von aus dem Programm „Distr@l – Digitalisierung stärken – Transfer leben“ geförderten Projekten ins Schloss Biebrich zur Fachveranstaltung „Innovation meets Finance“ eingeladen. Die rund 180 Teilnehmenden konnten sich zu Finanzierungsmöglichkeiten und -instrumenten informieren und austauschen – mit Kapitalgebenden und anderen Projektverantwortlichen. Da einige geförderte Unternehmen auch Beteiligungskapital der Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen (BM H) nutzen, wurde die Veranstaltung wieder in Kooperation mit der BM H organisiert und durchgeführt.

„Mit Distr@l haben wir 2019 einen Pflock eingeschlagen, der aus der aktuellen Sicht absolut zukunftsorientiert war und ist. Beim Grad der Digitalisierung in den Unternehmen gibt es enorme Unterschiede, die unter Umständen über weiteren wirtschaftlichen Erfolg entscheiden können. Die richtigen Rahmenbedingungen, die Politik hier setzen muss, und eine zielgerichtete und bedarfsgerechte Unterstützung von digitalen Innovationen durch ein Landesprogramm ist daher ein Muss. Nur so sind wir in der Lage, diese grundlegenden Veränderungen zu stemmen, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern. Um aber den Innovationsschwung in Hessen beibehalten zu können, muss neben Förderung auch eine begleitende oder weiterführende Finanzierung ermöglicht werden. Nutzen Sie daher heute die Chance, direkt Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus zur Begrüßung.

Sechs Unternehmen präsentierten ihre Förderprojekte

Bei der Veranstaltung präsentierten auch sechs Unternehmen ihre Förderprojekte. So zeigte unter anderem die Frankfurt University of Applied Sciences einen Assistenzroboter, der in betreuten Wohnformen Unterstützung bieten kann. Die TU Darmstadt präsentierte mit dem Projekt BlueSwarm, wie Fahrzeugschäden durch die Auswertung von Bildern eines Quadcopters Schwarms mithilfe maschinellen Lernens dokumentiert werden können. Das Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse von der Uni Kassel hat eine automatische und intelligente Plattform entwickelt, um Betriebe zu klimafreundlichen Unternehmen zu transformieren.

In einer Gesprächsrunde diskutierte die Ministerin zudem mit Dr. Steffen Huth, Geschäftsführer BM H, Unternehmerin Dr. Judith Kölzer-Söding, Aufsichtsrätin KfW Capital, sowie Benedict Boos, Geschäftsführer der aus Distr@l geförderten Cyreen GmbH, zum Thema „Transformation durch Innovation – digitale Innovationen stärken unsere Unternehmen“.

Dr. Steffen Huth: „In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und allgemeiner Investitionszurückhaltung ist öffentliches Risikokapital für junge und innovative Unternehmen wichtig, um Digitalisierungs- und Transformationsprojekte sowie Unternehmenswachstum zu finanzieren und damit langfristig den Standort Hessen zu stärken. Dabei investieren wir entlang des gesamten Unternehmenslebenszyklus flexibel und bedarfsgerecht bis zu 10 Millionen Euro pro Unternehmen.“

Außergewöhnliche technologische Transformationsphase

Dr. Judith Kölzer-Söding: „Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen technologischen Transformationsphase. Hierfür wird enormes Kapital benötigt. Instrumente wie der Wachstumsfonds Deutschland sind ein Beispiel, wie staatliches und privates Kapital mobilisiert werden kann, um Investitionen in Innovationen weiter anzukurbeln. Mehr davon!“

Benedict Boos: „Für eine gesunde Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze sind Innovation und mutige Unternehmer unerlässlich, die bereit sind, Risiken einzugehen, auch wenn ein Scheitern möglich ist. Trotz vielversprechender Ansätze wünschen wir uns weiterhin mehr gezielte Unterstützung durch Finanzierungen, die Unternehmen in allen Wachstumsphasen fördern.“

Über Distr@l 

Das Förderprogramm Distr@l ist Ende 2019 gestartet und läuft ausgesprochen erfolgreich. Distr@l ist auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte ausgerichtet, die signifikant den Stand der Technik erhöhen. Distr@l ist bewusst mit vier Förderlinien branchen- und themenübergreifend aufgestellt, um die digitale Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft zielgruppenorientiert zu ermöglichen. Bisher sind insgesamt 152 Projekte mit einem Fördervolumen von 46 Millionen Euro im Rahmen einer Bestenauslese zur Förderung ausgewählt worden. Bisher wurden insgesamt weitere rund 25 Millionen Euro durch die Wirtschaft zur Kofinanzierung der Projekte zusätzlich bereitgestellt. Das Distr@l-Fördervolumen beträgt rund 10 Millionen Euro pro Jahr.

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