Das Land Hessen fördert das Projekt aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute die Förderzusage über 733.500 Euro stellvertretend für die vier Kommunen an Offenbachs Stadtrat Martin Wilhelm überreicht.
Kooperation wird fortgeführt
„Die beteiligten Kommunen haben schon mehrfach gezeigt, wie man dank interkommunaler Zusammenarbeit erfolgreich den Weg zu Smart Citys gehen kann. Daher freuen wir uns, dass die Kooperation weitergeführt wird und das neue Projekt den Fokus auf die wichtige Basis von Daten, deren Bedeutung für digitale Innovationen aber auch den richtigen und sicheren Umgang mit ihnen legt. Um fundierte und sachorientierte Entscheidungen treffen zu können und Akzeptanz zu erhalten, ist dies der richtige Weg“, sagte Digitalministerin Sinemus.
Künstliche Intelligenz ermögliche eine bessere Automatisierung, beschleunigte Prozessdigitalisierung und sei damit eine Lösung für den Fachkräftemangel. Zum anderen bringe KI aber auch Unsicherheiten in Bezug auf Datenschutz, Ermessensspielräume, fehlende Kompetenzen oder Ängste der Mitarbeitenden, schreiben die Kommunen in ihrem Antrag. Mit dem KIKZ wollen sie in vier Teilprojekten Lösungen entwickeln. Zum einen geht es um die Professionalisierung des interkommunalen Transfers. Hier bauen die vier Kommunen auf ihre Erfahrungen in der interkommunalen Zusammenarbeit „Kommune@Hessen“, an der auch Marburg und Limburg beteiligt sind und schon mehrere Projekte gemeinsam umgesetzt wurden. Unter anderem soll das erfolgreiche Transferformat „Digital Forum“ ausgebaut und andere Kommunen bei dessen Etablierung beraten und unterstützt werden.
Weitere gemeinsame Projekte
Im zweiten Projekt soll in Offenbach und Gießen basierend auf einem in der IKZ entwickelten Data Governance-Konzept eine Data Governance-Organisation pilotiert werden. Denn nur durch Klassifizierung, Sortierung, Einordnung und Bewertung von Daten könnten weitergehende Nutzungen erfolgen. Unter anderem soll hierbei die Nutzung von Daten durch Maschinelles/Deep Learning wie in einem Chatbot erarbeitet werden. Drittens sollen in Offenbach und Gießen weitere Sensoren installiert werden, um zusätzliche Daten zu Verkehrsströmen zu erhalten. Durch mehr Daten versprechen sich die Kommunen mehr Sachorientierung in Debatten und eine bessere Grundlage für datenbasierte Entscheidungen. Vierter Baustein soll die Information der Bürgerinnen und Bürger zum Themenfeld Daten und KI in der Smart City sein, um Akzeptanz zu schaffen und potentielle Konflikte frühzeitig zu adressieren. Angedacht sind Workshops sowie ein „Young & Smart Citizen Lab“ explizit für Jugendliche.
Stadtrat Martin Wilhelm sagte: „Ich halte es für sehr wichtig, dass wir als Städte gemeinsam die Stärken unserer Stadtverwaltung nutzen, um die Digitalisierung voran zu treiben. Mit klaren Strukturen für Daten werden wir effizienter und sicherer und können unseren Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Service bieten. In den Teilprojekten verbessern wir unsere Prozesse im Rathaus und bei den Stadtwerken und testen die Vorteile von Künstlicher Intelligenz, um im Ganzen als Stadt Offenbach besser zu werden. So werden wir zur Smart City. Das gilt für alle Städte in der ‚Kommune@Hessen‘, die nicht umsonst als digitale Spitze Hessens bezeichnet werden und dafür eine deutliche Förderung vom Land Hessen erhalten.“
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.