Buchhaltung und Mitgliederverwaltung in einem kompatiblen Programm statt in Aktenordnern oder Besprechungen und Beratungen per Videokonferenz statt Vor-Ort: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit in Vereinen und Verbänden mittels digitaler Hilfsmittel besser und einfacher zu organisieren. Um den digitalen Wandel in ehrenamtlichen Organisationen zu unterstützen, gibt es seit vergangenem Jahr das Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt 14.733 Euro an den Heimatverein Deisel e.V., 9.054 Euro an den Turnverein 1894 Simmershausen e.V., 5.775 Euro an die Freiwillige Feuerwehr Helmarshausen e.V., 5.539 Euro an den Turn- und Sportverein Dörnberg 1894 e.V., 5.369 Euro an den TSV Ihringshausen e.V. sowie 5.058 Euro an den Feuerwehrverein der Freiwilligen Feuerwehr Hofgeismar 1863 e.V. auf den Weg gebracht.
„Sie tragen mit Ihrem ehrenamtlichen Einsatz ganz entscheidend zur Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders und zur Aufrechterhaltung des Vereinslebens bei. Dabei möchten wir Sie als Land bestmöglich unterstützen“, sagte Ministerin Sinemus. „In vielen Bereichen können Techniken und Anwendungslösungen das Miteinander erleichtern. Die Zeit, die Sie dadurch gewinnen, kommt den Menschen zu Gute. Jenen, die sich ehrenamtlich einsetzen, ebenso wie jenen, die davon profitieren.“
Ehrenamtlicher Einsatz als wichtiger Baustein der Gesellschaft
Der Heimatverein Deisel will mittels neuer Hard- und Software die gesamte Vereinsarbeit digitalisieren. Dazu zählen die Verbesserung der Kommunikation und Interaktion sowie der Datenschutz. Ferner soll ein Internetzugang geschaffen werden. Der Turnverein 1894 Simmershausen strebt den Aufbau einer strukturierten Datenbearbeitung und ein gemeinsames Dokumentenmanagement an sowie ein einheitliches Zugangsportal. Die Freiwillige Feuerwehr Helmarshausen plant, ihre Vereinsverwaltung zu digitalisieren und eine zentrale Datenverwaltung mit eigenem Server einzuführen, um Vorstandsarbeiten künftig auch aus dem Homeoffice erledigen zu können.
Auch der Vorstand des Turn- und Sportvereins Dörnberg will mit dem Fördergeld die Vereins- und Mitgliederverwaltung digitalisieren. Der TSV Ihringshausen verspricht sich durch die Digitalisierung der Vereinsarbeit Anreize für die Übernahme eines Ehrenamts und die Bewerbung auf eine FSJ-Stelle. Insbesondere in Datenschutz und Systemsicherheit soll investiert werden. Beim Feuerwehrverein der Freiwilligen Feuerwehr Hofgeismar 1863 soll das Gerätehaus dahingehend digital ausgestattet werden, dass Mitglieder- und Geräteverwaltung sowie das Berichtswesen einfacher werden.
„Ich habe großen Respekt vor diesem Engagement und hoffe, dass unsere Förderung hier gute Unterstützung leisten kann“, sagte Digitalministerin Sinemus. Sie wies zudem auf die Bedeutung der Förderung der Digitalisierung des Ehrenamts hin. „Wir brauchen die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, um es auch in Zukunft lebendig und bereichernd für alle zu erhalten. Ein starkes Ehrenamt ist der Kitt in unserer Gesellschaft.“ Insgesamt zeige das erneut hohe Interesse am Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, welch großen Bedarf es in der hessischen Vereinslandschaft gebe, den digitalen Wandel anzugehen. Im vergangenen Jahr sind 109 Organisationen mit einer Gesamtsumme von rund 1 Million Euro gefördert worden. In diesem Jahr erhalten rund 160 gemeinnützige Institutionen Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro, mehr als 450 Anträge wurden eingereicht. Insgesamt steht ein Budget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, das 2020 initiiert wurde, können gemeinnützige Institutionen, deren hessische Dachverbände sowie gemeinnützige juristische Personen des Privatrechts Unterstützung für Digitalisierungsvorhaben beantragen. Der Schwerpunkt sollte auf der internen Verwaltung oder Struktur der Organisation liegen, wie beispielsweise der Mitgliederverwaltung oder digitalen Besprechungen sowie der Gewinnung neuer Mitglieder. Darüber hinaus können Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel zum Umgang mit den neuen Technologien oder zur Einführung neuer Abläufe und Prozesse gefördert werden. Besonders erwünscht sind ganzheitliche und nachhaltige Konzepte. Der Eigenanteil des Vereins liegt bei mindestens zehn Prozent der Fördersumme.