Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Mehr Zukunftsorte in Hessen: Smart Region Summit

Treffen der Smart Region Community mit Bescheidübergabe in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro für den Aufbau einer offenen Datenplattform im Landkreis Darmstadt-Dieburg und im Wetteraukreis

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„Von Kommunen für Kommunen“ lautete das Motto des ersten hessischen Smart Region Summits in Darmstadt. So standen Austausch, Vernetzung und Transfer der rund 200 kommunalen Vertreterinnen und Vertretern im Fokus der Veranstaltung. Anlässlich des ersten hessischen Smart Region Summits in Darmstadt hat Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus einen Förderbescheid in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro für den Aufbau einer offenen Datenplattform im Landkreis Darmstadt-Dieburg und im Wetteraukreis an Landrat Jan Weckler und an die Kreisbeigeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Christel Sprößler, übergeben. Bis März 2025 werden beide Landkreise ein datenbasiertes Steuerungsmodell für mehr Effizienz in der Verwaltung schaffen und passgenaue Dienstleistungen für die Einwohnerinnen und Einwohner entwickeln. Dazu sollen auch demografische, sozioökonomische und geografische Entwicklung im Landkreis berücksichtigt werden und zur Automatisierung des Controllings und des Berichtswesens führen. Das Projekt ist in den beiden großen Flächenlandkreisen mit jeweils gut 300.000 Einwohnenden angesiedelt. Beide Landkreise sind Teil der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und verfügen über eine diverse Landkreisstruktur mit hochverdichtetem bis dünn besiedelten ländlichen Raum.

Immer mehr Zukunftsorte – besonders im ländlichen Raum

„Die Zahl der Kommunen und Regionen in Hessen mit Smart-City-Projekten und- Strategien wächst stetig. Ein Innovationsschub ist das Programm ‚Starke Heimat Hessen‘, das insbesondere kommunale Gemeinschaftsvorhaben mit Modellcharakter unterstützt. Bereits über 70 Projekte sind gefördert, damit sorgen wir für immer mehr Zukunftsorte in Hessen, besonders im ländlichen Raum, ganz im Sinne unserer Digitalstrategie“, so Hessens Digitalministerin Prof Dr. Kristina Sinemus.

Der Landrat des Wetteraukreises, Jan Weckler, sagte: „Mit der Offenen Kommunalen Datenplattform bringen wir viele Datensätze mittels einer innovativen Business Intelligence Lösung zusammen. So können wir als Verwaltung soziale Bedarfe künftig schneller erkennen und passgenauere Angebote schaffen. Wir bringen unsere Stärke im sozialplanerischen Bereich in dieses Projekt ein und freuen uns auf die gemeinsame Umsetzung mit dem Landkreis Darmstadt-Dieburg.“

„Wir legen mit diesem Projekt im Landkreis Darmstadt-Dieburg einen Grundstein für datenbasierte Steuerung und strategische Sozialplanung. Mit der Offenen Kommunalen Datenplattform werden wir das Potential von Daten noch effektiver für die Planung, Analyse und Evaluation unserer Dienstleistungen im Sozial- und Jugenddezernat nutzen können. Durch die gemeinsame Erprobung und den konstruktiven Austausch schaffen wir in Kooperation mit dem Wetteraukreis einen zukunftsweisenden Umgang mit Daten“, führt die Kreisbeigeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Christel Sprößler, aus.

Kommunen stellen Projekte zur Nachnutzung vor

Im Rahmen des Summits wurden zahlreiche Projekte gezeigt, die anderen Kommunen zur Nachnutzung dienen: Ein digitales Innenstadtmanagement in Bad Nauheim, das Werra-Meißner-Lab, FollowME aus dem Odenwaldkreis, das Stadtlabor Waldeck-Frankenberg, KelsterBoard aus Kelsterbach, der Smart Region Hub Bad Hersfeld oder das Starkregenfrühalarmsystem des Landkreises Fulda. „Uns ist daran gelegen, dass die geförderten Kommunen ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen“, betonte die Digitalministerin.

Darüber hinaus fand eine Diskussionsrunde mit Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch statt, der der Ministerin ein White Book mit den Erkenntnissen der Digitalstadt Darmstadt übergab. „Darmstadt hat seine Verantwortung als Modellstadt der Digitalisierung immer auch so verstanden, dass wir unser Wissen teilen. Dafür ist das White Book, das durch ein unabhängiges Beratungsteam entstanden ist, eine wertvolle Hilfe und in erster Linie ein Gratmesser des bisher erreichten Fortschritts, der sich an den guten Ergebnissen ablesen lässt“, erklärte Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Das White Book Smart City zeigt auf, wie Digitalisierung in Kommunen gelingen kann, wie eine gute Strategie aufgebaut ist und wohin sie letztendlich führt. Ich freue mich, dass Darmstadt diesen Weg mithilfe der Landesförderung in Höhe von rund 5 Mio. Euro bereits so erfolgreich beschritten hat und nun diese Erfahrungen mit anderen Kommunen teilt“, ergänzte die Ministerin.

Abgerundet wurde das Programm von drei Workshops. Anne Schwarz, Leiterin Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Offenbach und Jörg Wagner, Mitarbeiter Stabsstelle Projektsteuerung und stadtweite Organisationsentwicklung der Universitätsstadt Gießen, widmeten sich dem Umgang mit Widerständen in digitalen Transformationsprozessen. Johannes Rothmund, Bürgermeister der Stadt Eichenzell, gab Einblicke in die City Eichenzell als digitale Gemeinde im ländlichen Raum und die Geschäftsführerin Digitalstadt Darmstadt, Simone Schlosser, diskutierte über Bürger und Bürgerinnenpartizipation und Teilhabe.

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.

Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. 

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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