Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Digitalministerin Sinemus übergibt 356.000 Euro an die Gemeinde Liederbach am Taunus

Schutz gegen Starkregen und Hochwasser, Verringerung von Belastung der Vegetation aufgrund von Trockenheit und die Stärkung des Radverkehrs im Zeichen des Klimaschutzes – das sind die Ziele des Projekts „Smart Village Liederbach am Taunus“, anhand derer die Gemeinde aufzeigen möchte, dass selbst eine kleine Verwaltung es schaffen kann, mit digitalen Technologien und Dienstleistern komplexe Probleme in den Griff zu bekommen. Das Projekt wird von der Hessischen Digitalministerin durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ unterstützt. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat im Rahmen ihrer Sommerreise den Förderbescheid über 356.600 Euro an Bürgermeisterin Eva Söllner übergeben. „Wir schaffen immer mehr Zukunftsorte in ganz Hessen und machen Tempo bei der Digitalisierung. Mit verantwortungsbewusster Digitalisierung gestalten wir das Land, für mehr Lebensqualität, Zusammenhalt und für die Arbeitsplätze von morgen. Allein im Main-Taunus-Kreis wurden bislang Vorhaben mit knapp 850.000 Euro gefördert, in ganz Hessen konnten 73 Projekte mit knapp 54 Millionen Euro unterstützt werden“, betonte Sinemus bei der Übergabe.

Liederbach soll Vorbild für andere kleine Gemeinden sein

„Liederbach zeigt mit seinem Vorhaben auf, dass auch kleine Gemeinden von der Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben überaus profitieren können. Damit soll Liederbach auch ein Vorbild für andere kleine Gemeinden sein, denn wir als Landesregierung unterstützen Städte, Gemeinden und Kommunen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben auf dem Weg in eine smarte Zukunft – unabhängig von der Größe“, so die Digitalministerin.

Mit dem Projekt möchte Liederbach konkrete Digitalisierungs-Bedarfe angehen. So soll eine Lösung erarbeitet werden, die Verwaltung und Rettungskräfte vor unmittelbar fallendem Starkregen vor Ort oder Niederschlägen bachaufwärts und dem daraus resultierenden, drohenden Hochwasser an Gewässern wie dem Liederbach warnen soll. Die Optimierung der Bewässerung von Bäumen und das Erfassen von Klimaparametern für zukünftig zu pflanzende Vegetation ist ein weiterer wesentlicher Punkt, um Liederbach zu einem Zukunftsort in Hessen zu entwickeln. Durch ein sensorgestütztes Verfahren sollen die Bäume bei Bedarf gegossen werden können und damit auch der Wasserverbrauch optimiert werden. Zudem möchte die Gemeinde den Radverkehr im Zeichen des Klimaschutzes stärken, indem bestehende Verkehrswege optimiert und alternative Wege dank einer validierten Datenbasis geplant werden.

„Liederbach hat eine Fülle an Maßnahmen geplant, mit denen die Gemeinde smarter wird und die Bürgerinnen und Bürgern dank Digitalisierung unterstützt, einbindet und auch die Verwaltung personell entlastet“, so Sinemus. „Die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger fördert das Verständnis und steigert die Akzeptanz für Maßnahmen zum Klimaschutz.“

„Nicht nur die Starkregenereignisse der letzten Jahre, sondern auch Ressourcenknappheit in finanzieller wie personeller Hinsicht, zwingen die Kommunen nach Lösungsansätzen zu suchen. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet viele Ansätze, die auch für kleine Kommunen machbar sind. Daher haben wir uns entschlossen, diesen Weg zu gehen, und freuen uns sehr, dass dies Anerkennung und Unterstützung durch das Programm ‚Starke Heimat Hessen‘ findet“, ergänzte Bürgermeisterin Eva Söllner.

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.

Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.

Nähere Informationen zum Programm finden Sie auf unserer Webseite unter dem Menüpunkt FörderprogrammeÖffnet sich in einem neuen Fenster sowie auf der Webseite Smarte Region Hessen.Öffnet sich in einem neuen Fenster

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