Die Digitalministerin auf 360°-Zeitreise durch mittelalterliche Synagoge in Marburg. Die Inosoft AG hat das Bauwerk, das in 90ern bei Bauarbeiten entdeckt wurde, mit Virtual Reality wieder aufgebaut.

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Ministerin informiert sich am MARIS und bei INOSOFT AG

Künstliche Intelligenz (KI) wird in den unterschiedlichsten Bereichen angewendet. Einen Eindruck von der Bandbreite und dem praxisnahen Einsatz bekam Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus heute bei ihrer Sommerreise an zwei Stationen in Marburg.

Zum einen beim Besuch des Marburger Interdisziplinären Skills Lab (MARIS), das Anwendungsbeispiele für Digitalisierung in der medizinischen Lehre vorstellte. Zum anderen beim Softwareunternehmen INOSOFT AG, das innovative Technologien für die Entwicklung individueller Lösungen für Großunternehmen unterschiedlichster Branchen nutzt.

Digitalisierung in medizinischer Lehre

Wie kann man sich optimal auf Notfallszenarien vorbereiten oder seine Kompetenz im Patientengespräch verbessern? Dies waren zwei Themen, die beim Besuch der Ministerin am MARIS vorgestellt wurden. Im MARIS, das Teil des Dr. Reinfried-Pohl-Zentrums für medizinische Lehre im Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg ist, können Studierende effizient und praxisnah auf den Praxisalltag vorbereitet werden. Unter anderem besteht die Möglichkeit, mittels Virtual Reality in ganz realistische Notfallszenarien virtuell einzutauchen. Dabei werden nicht nur die medizinischen Abläufe trainiert, sondern zum Beispiel mittels optischer und akustischer Reize auch die Stresssituation für alle Beteiligten möglichst realitätsnah nachgestellt. „Die Digitalisierung kann im Gesundheitswesen sehr nützlich sein. Aber die digitale Kompetenzbildung ist eine große Aufgabe, die umso zielführender und erfolgversprechender ist, je passgenauer die Angebote sind“, zeigte sich die Ministerin bei ihrem Besuch beeindruckt von den Projekten am Fachbereich Medizin. „Die hessische Landesregierung fördert und unterstützt Innovationen in der Medizin auf unterschiedliche Weise“, verwies Sinemus unter anderem auf das Förderprogramm Distr@l, mit dem unter anderem auch Projekte mit KI-Bezug aus der Gesundheits- und Medizintechnikbranche unterstützt werden und zudem der Vernetzung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Hochschulen durch die Förderung gemeinsamer Entwicklungen dient.

Der Besuch der Ministerin unterstreicht das Interesse der Landesregierung auch an innovativer Hochschullehre. „Dass unsere Studierenden und Lehrenden die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um Lernprozesse zu fördern und letztlich die Patientenversorgung zu verbessern, setzt voraus, dass immer mehr von uns digitale Kompetenzen entwickeln und auch in der Lehre einsetzen. Dass dies didaktisch sinnvoll und nachhaltig – über Leuchtturmprojekte hinaus – geschieht, ist unser Anliegen“, sagte Dr. Tina Stibane, Leiterin des Dr. Reinfried Pohl-Zentrums.

Einsatz von Virtual und Augmented Reality

Zweite Station in Marburg war die Firma INOSOFT AG. Als Softwareunternehmen mit Schwerpunkt auf der Entwicklung innovativer Lösungen ist INOSOFT seit knapp 30 Jahren fest am Markt etabliert. Das Unternehmen bietet ein Gesamtkonzept aus Software-Entwicklung und IT-Beratung auf Basis innovativer Technologien, jahrzehntelanger Erfahrung und individueller Unterstützung bis hin zur schlüsselfertigen Applikation. „Dass wir solch innovative Unternehmen wie INOSOFT in Hessen haben, ist ein wichtiger Baustein für die Digitalstrategie unseres Landes. Denn in dieser denken wir die Digitalisierung konsequent vom Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Der leichte und intuitive Umgang mit der Software ermöglicht es Unternehmen, kostensparend und effizient zu arbeiten“, sagte Sinemus. Am Beispiel der Firma INOSOFT könne man sehen, wie neue Technologien, wie Augmented und Virtual Reality und Künstliche Intelligenz, nachvollziehbar und transparent eingesetzt werden können. Dies helfe, das Verständnis und die Akzeptanz für den Einsatz digitaler Technologien zu steigern, betonte die Ministerin. Nur durch Wissen über KI-Technologien und eine transparente Anwendung könne langfristig Vertrauen in KI gebildet werden.

Technologien erforschen und nutzen

Die Hessische Landesregierung wolle aber nicht nur das Vertrauen in KI steigern, sondern gleichzeitig auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups fördern. Mit dem KI-Innovationslabor zum Beispiel möchte das Land eine Recheninfrastruktur und die notwendige Expertise bereitstellen, um den Unternehmen das Testen zu ermöglichen. Eine weitere Maßnahme, die in der kürzlich vorgestellten KI-Zukunftsagenda verankert ist, sei das AI Quality and Testing Hub. In diesem sollen interdisziplinär Forschung, Entwicklung, Normung, Prüfmethoden und -infrastrukturen sowie Experimentierräume unter einem Dach vereint werden. „Gerade Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen stehen bei der Entwicklung und Anwendung von KI vor Herausforderungen, zum Beispiel beim Zugriff auf KI-Recheninfrastruktur. Die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft hängt also entscheidend davon ab, die Potenziale der KI auch in den kleinen und mittleren Unternehmen zu nutzen“, sagte Ministerin Sinemus.

„Wir verwenden von Beginn an innovative Technologien zum Wohle und Nutzen unserer Kunden. Die Automatisierung manueller Prozesse zur Entlastung der Mitarbeiter spielt dabei eine große Rolle. Mit KI können wir nun Lösungen in einem Umfang realisieren, von dem wir vor 30 Jahren nicht zu träumen gewagt hätten“, sagte Thomas Winzer, Vorstandsvorsitzender und Mitgründer der INOSOFT AG.