Staatssekretär Stefan Sauer übergibt einer Dame den Zuwendungsbescheid, im Hintergrund mehrere weitere Personen.

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Energieeffizienz durch smarte Lösungen im Landkreis Gießen

Steigende Energiebedarfe und Energieeffizienz sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit. Der Landkreis Gießen möchte diese Herausforderungen mit der Schaffung einer Softwarelösung zur eigenständigen Erfassung des Energiebedarfs von Privathaushalten und Quartieren sowie der Etablierung eines kommunalen energetischen Liegenschaftsmanagements angehen.

Die Projekte „Schaffung der Datengrundlage für ein dynamisches Wärmekataster (DynamiKol) im Landkreis Gießen“ und „Energetisches Management der Kommunalen Liegenschaften durch intelligente Messsysteme (iMSys)“ werden vom Land Hessen aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen unterstützt. Digital-Staatssekretär Stefan Sauer hat heute die Förderzusage über 171.000 Euro und 463.500 Euro an die Landrätin des Landkreis Gießen Anita Schneider überreicht.

„Steigende Energiebedarfe und hohe Energiekosten erfordern einen effizienten und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Mit einem dynamischen Wärmekataster und einem intelligenten Energiemesssystem geht der Landkreis Gießen zwei wichtige und richtige Projekte an, die in Zukunft dazu beitragen können Energieverbräuche zu senken und Kosten zu sparen. Als Hessisches Digitalministerium unterstützen wir diese Initiativen daher sehr gerne, denn hier zeigt sich, wie smarte Technologien und Digitalisierung bei der Bewältigung zentraler Herausforderungen helfen können“, sagte Staatssekretär Sauer.

Der Landkreis Gießen ist seit 2021 eine von 73 bundesweit geförderten Smart-City-Modellkommunen. Im Rahmen des Projektes wurde eine umfassende Digitalstrategie erarbeitet und vom Kreistag verabschiedet. Ziel ist es, digitale Lösungen im Alltag und der Daseinsvorsorge beispielhaft zu etablieren, um den Landkreis zukunftsfähig aufzustellen. „Zugleich hat der Kreistag eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, die mit breiter Beteiligung vieler Akteure entstanden ist“, erklärt Landrätin Anita Schneider. „In diesem Zusammenhang stehen auch unsere Initiativen, um als Verwaltung selbst beispielhaft und nachhaltig mit unseren Liegenschaften voranzugehen und ebenso Impulse für Kommunen und Privathaushalte zu geben, um Energieeffizienz zu schaffen und CO2-Emissionen zu senken.“ Möglich machen dies smarte Lösungen. So soll das Projekt „DynamiKol“ mit einem dynamischen Wärmekataster Hauseigentümern eine intelligente Softwarelösung zur Verfügung stellen, mithilfe derer energetische Sanierungsmaßnahmen simuliert und Einspareffekte dokumentiert werden können. Das zweite Vorhaben betrifft die Kreisverwaltung selbst, die Träger von 53 Schulen und weiterer Gebäude ist. Ein smartes Liegenschaftsmanagement zielt darauf ab, Einsparpotenziale bei den Energieverbräuchen und –kosten zu identifizieren und dadurch evidenzbasierte und nachhaltige Entscheidungen im Gebäudemanagement treffen zu können. Sensortechnik trägt dazu bei, Verbrauchsdaten in Echtzeit zu erfassen und über eine angepasste Steuerung Energieverbräuche zu reduzieren.

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.