Im Anwendungsbereich „Mobilität“ plant der Hochtaunuskreis ein Echtzeit-Monitoring von Hauptverkehrsachsen, um den Privat- und Rettungsverkehr darüber zu informieren, ob eine Straße aufgrund von Stau, Glätte oder Schneefall befahrbar ist oder nicht. Mithilfe des Echtzeit-Monitorings sollen Routen für Rettungsfahrzeuge und den Individualverkehr optimiert und negative Auswirkungen wie Behinderung der Rettungswagen durch verstopfte Straßen, gesteigerte Emissionen durch Stau minimiert werden. Die Steuerung von Privat-Verkehr sowie digitalisierte P+R-Stationen sollen die Nachhaltigkeit des Verkehrs im Landkreis steigern.
Im Hochtaunuskreis spielt das Thema Hochwasser- und Starkregenereignisse eine zunehmend wichtige Rolle. Im Bereich „Umwelt“ möchte die Kommune auch beim Hochwasserschutz für die Bürgerinnen und Bürger aktiv werden. Darüber hinaus soll die Sensorik auch genutzt werden, um eine Niedrigwassergefahrenlage und die Entwicklung der Grundwasserpegel bei anhaltender Trockenheit und Hitze zu erkennen und Indikatoren zu einem drohenden Wassernotstand zu liefern.
Viele Möglichkeiten durch Digitalisierung
Ziel des Wirkungsbereiches „Mensch“ ist es, für Menschen mit Mobilitätseinschränkung im gesamten Hochtaunuskreis einen Service zu etablieren, der bereits bestehende ehrenamtliche Tätigkeiten aufgreift und digital unterstützt. Geplant ist, auf den bereits bestehenden Strukturen eine Softwarestruktur inklusive App und Hotline-Anbindung für Endnutzer zu etablieren. „Der Hochtaunuskreis hat eine Fülle an Maßnahmen geplant, mit denen er smarter wird und die Bürgerinnen und Bürgern dank Digitalisierung unterstützt“, so Sinemus. „Dabei sind hochaktuelle Themen wie Klimawandel, Mobilität und Verkehrswende berücksichtigt und zeigt, wie eng wir mit unserem Förderprogramm am Puls der Zeit sind.“
„Wir profitieren im Hochtaunuskreis im besonderen Maße von der Förderung. Wir haben uns im Rahmen des Projekts engagierte Ziele ausgewählt, für die wir innovative Lösungen entwickeln wollen. Die Digitalisierung bietet durch die Vernetzung unterschiedlicher Daten in Echtzeit herausragende Möglichkeiten, drängende Fragen in Sachen Mobilitätswende, Inklusion und Umwelt anzupacken“, sagte Landrat Krebs.
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.
Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.