Bild mit Handkästeller - 40 Prozent der Start-ups in Hessen gründen sich in der Digitalwirtschaft

40 Prozent aller Neugründungen erfolgt in der IKT-Branche

Die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zeichnet sich seit jeher durch einen sehr hohen Innovationsgrad aus. In den vergangenen Jahren entwickelte sich das hessische Gründungs-Ökosystem dynamisch weiter. Die IKT-Branche ist bei der Betrachtung aller Neugründungen in Hessen derzeit die Stärkste: knapp 40 Prozent aller Start-ups in Hessen ordneten ihr Kerngeschäft im Jahr 2020 der Informations- und Kommunikationstechnologie zu. Damit liegt die Gründungsaktivität Hessens in dieser Branche über der von Gesamtdeutschland mit 31,8 Prozent.

Das starke Wachstum der Branche in Hessen resultiert auch aus einem immer größeren, unkomplizierten Datenverkehr. Der größte Internetknoten Europas, der DE-CIX Frankfurt, hat 2022 einen neuen Rekord beim Datendurchsatz aufgestellt und erstmals die Grenze von 14 Terabit pro Sekunde überschritten. Und in Hessen befinden sich etwa ein Drittel aller deutschen Rechenzentrumskapazitäten sowie 50 Prozent der Großrechenzentren und der Colocation-Rechenzentren, die mit einer leistungsfähigen Gigabit-Infrastruktur Daten nahezu in Echtzeit übertragen. Hinzu kommen die starke IT- und Software-Expertise und ein lebendiges Innovationsökosystem, in dem insbesondere Start-ups von der Förderung des Landes profitieren. Dies alles wirkt als ein starker Magnet für die gesamte IKT- und Digitalwirtschaft und lässt Hessen als „Silicon Valley Europas“ wachsen.

Förderungen von jungen Unternehmen in der Digitalbranche werden in Hessen großgeschrieben. Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation bietet mit einer Vielzahl an Förderungs- oder Vernetzungsformaten Start-ups Unterstützung, um in der Digitalwirtschaft Fuß zu fassen. Im Folgenden ist eine Auswahl genannt.

Unterstützung für Start-u

Kluge Ideen, anwendungsnahe Forschung, starke Innovationen – das zeichnet Hessen aus. Im Rahmen der Digitalstrategie wird die Zukunftsfähigkeit hessischer Unternehmen gestärkt, zum Beispiel mit dem 2019 gestarteten Förderprogramm Distr@l, dem größten Förderprogramm für Digitalisierung in der Geschichte Hessens. Distr@l ist auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte ausgerichtet, die signifikant den Stand der Technik erhöhen. Distr@l ist bewusst mit vier Förderlinien branchen- und themenübergreifend aufgestellt, um die digitale Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft zielgruppenorientiert zu ermöglichen. Es richtet sich insbesondere an Hochschulen, Forschungseinrichtungen, KMU, Hochschulausgründungen und Start-ups. Das Distr@l-Fördervolumen beträgt 65 Millionen Euro für die Jahre 2020 bis 2025. Bisher wurden insgesamt 132 Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 40 Millionen Euro zur Förderung ausgewählt; weitere 34 Millionen Euro werden durch die Wirtschaft zur Kofinanzierung der Projekte zusätzlich bereitgestellt.

Das Land Hessen hat rund zehn Millionen Euro in den Aufbau eines KI-Innovationslabors am hessian.AI investiert. Das Labor schafft elementare Grundlagen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Unternehmen sowie Start-ups erhalten hier Zugang zu einer hochleistungsfähigen KI-Recheninfrastruktur und zu fachkundiger Beratung. Innovative KI-Systeme und -Anwendungen können so nicht nur im Austausch mit der Praxis entwickelt, sondern auch trainiert und evaluiert werden. Das Angebot stärkt die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit unseres KI-Ökosystems.

Das Land Hessen und der VDE haben in einer Kooperation den AI Quality and Testing Hub in Frankfurt gegründet. In diesem werden interdisziplinär Forschung, Entwicklung, Normung, Prüfmethoden und -infrastrukturen sowie Experimentierräume unter einem Dach vereint. Unternehmen haben hier die Möglichkeit, Qualitätseigenschaften von Systemen Künstlicher Intelligenz (KI) nachzuweisen und zu verbessern. Dies soll helfen, dass die Nutzerinnen und Nutzer Vertrauen in KI-Anwendungen gewinnen und dass die neuartigen Technologien im Einklang mit der Europäischen Werteordnung sind. Für das Land Hessen ist der Hub Bestandteil der Umsetzung der KI-Zukunftsagenda mit dem Fokus auf Innovationsfreundlichkeit und gleichzeitigem verantwortungsbewussten Einsatz von KI.