Friedberg/Wiesbaden. Buchhaltung und Mitgliederverwaltung in einem kompatiblen Programm statt in Aktenordnern oder Besprechungen und Beratungen per Videokonferenz statt Vor-Ort: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit in Vereinen und Verbänden mittels digitaler Hilfsmittel besser und einfacher zu organisieren. Um den digitalen Wandel in ehrenamtlichen Organisationen zu unterstützen, gibt es seit vergangenem Jahr das Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“. Drei weitere Vereine aus dem Wetteraukreis haben einen von Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus unterschriebenen Förderbescheid erhalten. Der Hessische Skiverband e.V. erhält 15.000 Euro, die Büdinger Schützengesellschaft 1353 e.V. 9.492 Euro sowie die Hör- und Sprachförderung Rhein-Main gGmbH 7.900 Euro.
„Wir wollen, dass ehrenamtlicher Einsatz lebendig ist und dass sich immer mehr Menschen finden, die einen Teil der eigenen Freizeit zum Wohl der Gesellschaft einsetzen“, betonte Ministerin Sinemus. „Dabei kann der digitale Wandel helfen. Denn er kann vielfach helfen, Zeit zu sparen, effizienter zu arbeiten und damit das Ehrenamt hoffentlich ein stückweit attraktiver zu machen. Und in der Corona-Pandemie hat er vielen ermöglicht, die Vereinsarbeit zumindest teilweise aufrecht zu erhalten.“
Der Hessische Skiverband, dem rund 250 Vereine und Skiabteilungen mit rund 37.000 Mitgliedern in Hessen angehören, möchte durch eine Verbandsapp die Kommunikation mit den Mitgliedern verbessern und sie zu mehr Bewegung animieren. Zudem sollen es den Vereinen mittels der App ermöglicht werden, leichter neue Mitglieder zu finden. Die Büdinger Schützengesellschaft strebt die Digitalisierung der Vereinsverwaltung, Kommunikation sowie die Digitalisierung des Antragswesens an. Die Hör- und Sprachförderung Rhein-Main gGmbH will die IT-Sicherheit in Bezug auf Datenschutz und Cybersecurity verbessern. Weiterhin sollen mit dem Geld Arbeitsabläufe flexibler und effizienter gestaltet werden.
Rund 180 Vereine erhalten Förderung
„Ich habe großen Respekt vor diesem Engagement und hoffe, dass unsere Förderung hier gute Unterstützung leisten kann“, sagte Digitalministerin Sinemus. Sie wies zudem auf die Bedeutung der Förderung der Digitalisierung des Ehrenamts hin. „Wir brauchen die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, um es auch in Zukunft lebendig und bereichernd für alle zu erhalten. Ein starkes Ehrenamt ist der Kitt in unserer Gesellschaft.“ Insgesamt zeige das erneut hohe Interesse am Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, welch großen Bedarf es in der hessischen Vereinslandschaft gebe, den digitalen Wandel anzugehen. Im vergangenen Jahr sind 109 Organisationen mit einer Gesamtsumme von rund 1 Million Euro gefördert worden. In diesem Jahr erhalten rund 180 gemeinnützige Institutionen Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro, mehr als 500 Anträge wurden eingereicht. Insgesamt stand ein Budget von rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, das 2020 initiiert wurde, können gemeinnützige Institutionen, deren hessische Dachverbände sowie gemeinnützige juristische Personen des Privatrechts Unterstützung für Digitalisierungsvorhaben beantragen. Der Schwerpunkt sollte auf der internen Verwaltung oder Struktur der Organisation liegen, wie beispielsweise der Mitgliederverwaltung oder digitalen Besprechungen sowie der Gewinnung neuer Mitglieder. Darüber hinaus können Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel zum Umgang mit den neuen Technologien oder zur Einführung neuer Abläufe und Prozesse gefördert werden. Besonders erwünscht sind ganzheitliche und nachhaltige Konzepte. Der Eigenanteil des Vereins liegt bei mindestens zehn Prozent der Fördersumme.