Buchhaltung und Mitgliederverwaltung in einem kompatiblen Programm statt in Aktenordnern oder Besprechungen und Beratungen per Videokonferenz statt Vor-Ort: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit in Vereinen und Verbänden mittels digitaler Hilfsmittel besser und einfacher zu organisieren. Um den digitalen Wandel in ehrenamtlichen Organisationen zu unterstützen, gibt es seit vergangenem Jahr das Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt 15.000 Euro an den TuS Makkabi Frankfurt e.V., 14.679 Euro an das Filmhaus Frankfurt e.V., 12.542 Euro an den Hessischen Tanzsportverband e.V., 8.675 Euro an die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung e.V., 7.742 Euro an das Mainlink Unternehmernetzwerk e.V., 6.811 Euro an den Hessischen Kegler- und Bowling-Verband e.V., 5.132 Euro an den American Football Club Universe Frankfurt e.V., 5.077 Euro an den Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik e.V. sowie 5.020 Euro an die Union des Parents d’Elèves et Amis du Lycée Français de Francfort e.V. auf den Weg gebracht.
„Sie tragen mit Ihrem ehrenamtlichen Einsatz ganz entscheidend zur Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders und zur Aufrechterhaltung des Vereinslebens bei. Dabei möchten wir Sie als Land bestmöglich unterstützen“, sagte Ministerin Sinemus. „In vielen Bereichen können Techniken und Anwendungslösungen das Miteinander erleichtern. Die Zeit, die Sie dadurch gewinnen, kommt den Menschen zu Gute. Jenen, die sich ehrenamtlich einsetzen, ebenso wie jenen, die davon profitieren.“
Die geförderten Vereine
Der TuS Makkabi Frankfurt will mittels einer Vereinsverwaltungssoftware eine ganzheitliche Verwaltung ermöglichen. Sie optimiert nicht nur die Abläufe, sondern die Verwaltung erfolgt auch datenschutzkonform. Das Filmhaus Frankfurt plant mit dem Fördergeld eine umfassende Umstrukturierung und Modernisierung seiner Verwaltung. Der Hessische Tanzsportverband will ebenfalls Verbandssoftware, Mitgliederverwaltung, Rechnungswesen und Beitragsabrechnung optimieren.
Die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung verspricht sich durch die Einführung eines CRM-Tools eine Verbesserung der Kommunikation sowie des Veranstaltungsmanagements und des Spendenprozesses. Das Mainlink Unternehmernetzwerk will mit dem Fördergeld sämtliche Projekte, Daten und Dokumente digitalisieren. Ähnliches hat der Hessische Kegler- und Bowling-Verband vor, der durch ein digitales Mitgliederverwaltungssystem alle hessischen Vereine besser anbinden will.
Der American Football Club Universe Frankfurt will eine eigene Infrastruktur und Mitgliederverwaltung aufbauen, so dass die Mitglieder durch eine smarte Applikation in das Vereinsleben eingebunden werden können. Auch der Internationale Arbeitskreis Frau und Musik will durch eine Veränderung der Infrastruktur seine Arbeitsschritte digitalisieren und somit vereinfachen. Die Union des Parents d’Elèves et Amis du Lycée Français de Francfort e.V. hat das Ziel, mittels Digitalisierung der Prozesse einen zuverlässigeren und sichereren Umgang mit den Daten zu erhalten und die Kommunikation zu den Mitgliedern zu verbessern.
Hintergrund
„Ich habe großen Respekt vor diesem Engagement und hoffe, dass unsere Förderung hier gute Unterstützung leisten kann“, sagte Digitalministerin Sinemus. Sie wies zudem auf die Bedeutung der Förderung der Digitalisierung des Ehrenamts hin. „Wir brauchen die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, um es auch in Zukunft lebendig und bereichernd für alle zu erhalten. Ein starkes Ehrenamt ist der Kitt in unserer Gesellschaft.“ Insgesamt zeige das erneut hohe Interesse am Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, welch großen Bedarf es in der hessischen Vereinslandschaft gebe, den digitalen Wandel anzugehen. Im vergangenen Jahr sind 109 Organisationen mit einer Gesamtsumme von rund 1 Million Euro gefördert worden. In diesem Jahr erhalten rund 160 gemeinnützige Institutionen Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro, mehr als 450 Anträge wurden eingereicht. Insgesamt steht ein Budget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, das 2020 initiiert wurde, können gemeinnützige Institutionen, deren hessische Dachverbände sowie gemeinnützige juristische Personen des Privatrechts Unterstützung für Digitalisierungsvorhaben beantragen. Der Schwerpunkt sollte auf der internen Verwaltung oder Struktur der Organisation liegen, wie beispielsweise der Mitgliederverwaltung oder digitalen Besprechungen sowie der Gewinnung neuer Mitglieder. Darüber hinaus können Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel zum Umgang mit den neuen Technologien oder zur Einführung neuer Abläufe und Prozesse gefördert werden. Besonders erwünscht sind ganzheitliche und nachhaltige Konzepte. Der Eigenanteil des Vereins liegt bei mindestens zehn Prozent der Fördersumme.