Künstliche Intelligenz (KI) spielt in unserem Leben eine immer größere Rolle, sie unterstützt uns schon jetzt auch im öffentlichen Bereich und verbessert damit unser Leben in Hessen. KI ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern begleitet uns in vielen verschiedenen Aspekten unseres Lebens, so auch in der Landesverwaltung und in den Kommunen. Um die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Bereich aufzuzeigen und Ideen für den Einsatz von KI zu identifizieren, hat Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus den „KI-Ideenwettbewerb – im Land und vor Ort“ ins Leben gerufen. Bürgerinnen und Bürger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung und der Kommunen haben insgesamt 56 Ideen zur Anwendung von KI im öffentlichen Bereich eingereicht, die von einer Jury mit Expertinnen und Experten aus Verwaltungspraxis und Wissenschaft bewertet wurden. Digitalministerin Sinemus hat heute sechs Preisträgerinnen und Preisträger in der Hessischen Staatskanzlei für ihre eingereichten Beiträge ausgezeichnet.
„Wir haben dank dieses Wettbewerbs so viele verschiedene und hochkarätige Ideen erhalten, Künstliche Intelligenz im öffentlichen Bereich einzusetzen. Darüber freue ich mich sehr. Die Vorschläge umfassen unterschiedlichste Felder, zum Beispiel den Einsatz von KI für die ideale Wahl eines Verkehrsmittels, die Nutzung von KI für das begleitete Ausfüllen von Anträgen sowie die Sensordatenauswertung zur Optimierung von Energieeinkauf und Wartungsintervallen. Das verdeutlicht noch einmal, wie vielfältig sich KI auch im öffentlichen Bereich einsetzen lässt, um unser Leben zu erleichtern“, sagte die Ministerin.
Kreative Ideen für Hessen
Den ersten Preis hat die Idee „KI für die beste Verkehrsmittelwahl“ von André Bier gewonnen. Sie sieht vor, dass Angebote des ÖPNV, Mietwagen, Gemeindebusse, verwaltungsinterne Dienstwagen, Car-Sharing und private Mitfahrangebote auf einer Plattform gemeinsam gedacht werden. KI-basiert könnte mit dieser Maßnahme zum Beispiel entschieden werden, ob Möglichkeiten für eine Fahrgemeinschaft oder die Kombination aus Fahrgemeinschaft zum Bahnhof und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel besteht. Die Idee greift ein Thema auf, das viele Menschen in Hessen beschäftigt und bei dem großer Bedarf für neue Ideen und Lösungen besteht. Zweitplatziert ist die Idee „KI-begleitetes Ausfüllen von Anträgen“ von Ann-Katrin Riedel, bei der ein Chatbot akute Fragen des Ausfüllenden zum aktuellen Eingabefeld beantworten und Beispiele zur Ausfüllhilfe geben könnte. Durch Bewertungen könnten die Antworten in das Training des Chatbots einfließen. Joseph Heenan reichte seine Idee „Reinforcement Learning zur Steuerung von Heiz-Lüftungs-Klima-Systemen in Gebäuden in der öffentlichen Verwaltung“ ein und belegt den dritten Platz. Sein Vorschlag greift das Thema Energieverbrauch beziehungsweise Senkung des Energieverbrauchs auf. Der Ideengeber schlägt vor, KI-Methoden wie bestärkendes Lernen zu nutzen, um Heiz-Lüftungs-Klima-Systeme effizienter zu steuern.
Auf den weiteren Plätzen finden sich die drei gleichwertigen Vorschläge „KI für das Thema Bescheinigungen von Urkunden im internationalen Rechtsverkehr“ (Mona Loho und Steffen Koch), „Generative KI-gestützte Raumentwicklung“ (Leonie Peters und Tobias Kehl) sowie „Sensordatenauswertung zur Optimierung von Energieeinkauf und Wartungsintervallen“ (Detlef Winkelvoß).
Die Preisträgerinnen und Preisträger haben nun Mitte April die Möglichkeit, ihre Ideen im Rahmen der sechsten Sitzung des ressortübergreifenden Arbeitskreises KI-Agenda einem interessierten Fachpublikum vorzustellen. Im Anschluss wird geprüft, ob und wie die Ideen umzusetzen sind. Gut vorstellbar ist beispielweise ein Pilot für die zweitplatzierte Idee, „KI-begleitetes Ausfüllen von Anträgen“. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus: „Wir möchten die Dynamik nutzen und Hessen zu einem führenden Standort für KI-Innovationen und KI-Anwendungen entwickeln: ‚KI made in Hessen‘ soll ein Markenzeichen unseres Landes werden, das für Innovation, Verantwortung und Zukunft steht. Dazu müssen wir auch die Angebote im öffentlichen Bereich innovativ gestalten und den Service für die Bürgerinnen und Bürger dank KI vereinfachen. Die Ideen der eingereichten Beiträge sind praxisnah und helfen uns, dieses Ziel zu erreichen.“
Über den KI-Ideenwettbewerb
Im Frühjahr 2022 wurde in der Hessischen KI-Zukunftsagenda im Handlungsfeld „KI in der smarten Verwaltung entwickeln“ der KI-Ideenwettbewerb angekündigt, der sich an Bürgerinnen und Bürger sowie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung sowie der Kommunen in Hessen richtet. Begleitet wurde der Wettbewerb durch den ressortübergreifenden Arbeitskreis KI-Agenda.
Ziele des Wettbewerbs waren, Bürgerinnen und Bürger auf das Thema KI im öffentlichen Bereich aufmerksam zu machen und die Bedeutung des Themas aufzuzeigen. Durch die Teilnahme sollten Bürgerinnen und Bürger beziehungsweise Mitarbeitende angeregt werden, sich mit diesem Thema zu befassen und Ideen für den Einsatz von KI-Anwendungen im öffentlichen Bereich zu generieren.
Die KI-Zukunftsagenda der Landesregierung mit fünf Handlungsfeldern
Mit der KI-Zukunftsagenda als Teil der Gesamtstrategie „Digitales Hessen – Wo Zukunft zuhause ist“ soll konkret dargestellt werden, wie verantwortungsbewusste „KI made in Hessen“ zum Wohle der Menschen in Hessen gestaltet werden soll. Die Maßnahmen und Initiativen der KI-Zukunftsagenda werden in fünf Handlungsfeldern gebündelt: KI-Innovationen und KI-Anwendungen fördern, KI-Forschung und KI-Lehre stärken, Interesse an KI wecken und KI-Kompetenzen stärken, KI in der smarten Verwaltung entwickeln, Recheninfrastruktur für KI nachhaltig entwickeln. Hinzu kommen drei Innovationsfelder: KI trifft Gesundheit, KI trifft Finanzen und KI trifft Mobilität. Durch alle Handlungs- und Innovationsfelder zieht sich das Thema Verantwortung; dieses wird in den KI-Maßnahmen des Landes stets aufgegriffen und unmittelbar mitgedacht, denn: „KI made in Hessen“ heißt Innovation und Verantwortung. Zugeschnitten auf die Stärken und Besonderheiten des hessischen KI-Ökosystems entwickelt die Agenda das Thema KI im Einklang mit den Bedürfnissen und Anforderungen von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft und begleitet diese gezielt. Dies gilt für bestehende Maßnahmen wie beispielsweise das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz hessian.AI oder das Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung ZEVEDI sowie für Projekte, die neu angestoßen wurden, wie den Aufbau des „AI Quality & Testing Hubs“ oder das Zentrum für Angewandtes Quantencomputing.
Umfassende Informationen stehen auf der Seite www.ki-hessen.de zur VerfügungÖffnet sich in einem neuen Fenster, die unter anderem eine KI-Landkarte beinhaltet, die einen Überblick über KI-Projekte „made in Hessen“ ermöglicht und die komplette KI-Zukunftsagenda zum Download zur Verfügung stellt.