Ute Ritschel und Dr. Martin Zentgraf aus Darmstadt haben heute für ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement jeweils das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Die 67-jährige Ute Ritschel engagiert sich seit den 1990er Jahren mit verschiedenen Kunstprojekten in der Stadt. Der 69-jährige Martin Zentgraf ist und war in zahlreichen Organisationen rund um die evangelische Kirche ehrenamtlich aktiv. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat die Auszeichnungen heute in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden ausgehändigt.
„Unsere Gesellschaft lebt von ehrenamtlichem Engagement. Dabei hat das Ehrenamt viele Gesichter und Formate, wie wir auch bei den beiden heute zu Ehrenden sehen können. Ich danke Ute Ritschel und Dr. Martin Zentgraf für ihr unermüdliches Wirken“, sagte Digitalministerin Sinemus bei der Ehrung.
Ute Ritschel einen ganz anderen Zugang zu Kunst
Ute Ritschel hat 1995 die Reihe „Kultur im Wohnzimmer“ begründet, mit der sie internationale Künstler nach Darmstadt holte. Begeistert von dem bürgerschaftlichen Engagement der Darmstädter, führte sie diese Initiative nicht nur fort, sondern es folgten weitere Projekte, unter anderem die ARTtafeln mit der Darmstädter Köchin Monika Müller. Im Jahr 2002 schaffte die Kulturanthropologin und Künstlerin ein ganz besonderes Projekt, welches auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus Bekanntheit erzielte. Mit ihrem Verein „Internationale Waldkunst e.V.“ organisiert Ute Ritschel den „Internationalen Waldkunstpfad“ in Darmstadt, der alle zwei Jahre mehrere Tausend Besucher anlockt. Etwa 100 verschiedene Künstler waren beim Internationalen Waldkunstpfad bisher dabei. Ein Drittel von ihnen kommt aus Deutschland, der Rest aus der ganzen Welt, um in Darmstadt ausstellen zu können. Bei dem jeweils dreiwöchigen Projekt leben die Künstlerinnen und Künstler im geschaffenen Vereinsheim und arbeiten im Wald an ihren Werken. So entsteht ein toller Austausch, angeregt durch die vielen neuen und unterschiedlichen Impulse und Ansichten aus allen Ländern.
„Mit diesen besonderen Projekten ermöglicht Ute Ritschel einen ganz anderen Zugang zu Kunst, der neue Einblicke ermöglicht. Gleichzeitig werden die Kunstwerke in den öffentlichen Raum integriert, so dass auch dieser ganz neu erlebbar wird“, sagte Digitalministerin Sinemus.
Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten von Dr. Martin Zentgraf ist beeindruckend
Pfarrer Martin Zentgraf hat in unterschiedlichen Funktionen beim Hessischen Diakonieverein e.V. gewirkt und ist bis heute im Vorstand des Vereins und im Vorstand der Dachstiftung des Hessischen Diakonievereins in Darmstadt. Letzterer widmet sich der Weiterbildung und der Schwesternschaft. Weiterhin war Martin Zentgraf von 1993 bis 2023 Vorstandsvorsitzender des Pfarrerinnen- und Pfarrervereins in der EKHN e.V. und von 2015 bis 2023 Mitglied im Vorstand des Verbandes evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V., der als Anwalt für die Pfarrerinnen und Pfarrer und deren Familien auftritt. Von 2008 bis 2021 engagierte sich der Darmstädter zudem im Zehlendorfer Verband für Ev. Diakonie e.V., eine Arbeitsgemeinschaft zur gegenseitigen Stärkung. Seit 2009 ist Martin Zentgraf Vorstandsvorsitzender der Frauenhilfs-Diakonieschwesternschaft im Rheinland e.V., Bonn und war von 2010 bis 2022 Vorstandsvorsitzender der Internationalen Konferenz theologischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Diakonie e.V. Von 2022 bis heute ist er dort nun noch als Mitglied im Vorstand der Internationalen Konferenz theologischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Diakonie e.V. tätig. Zu seinen weiteren Ehrenämtern zählten zudem die ARTHEON Gesellschaft für Gegenwartskunst und Kirche e.V., der Verein zur Förderung der Paramentik e.V. oder die AGAPLESION gemeinnützige AG Frankfurt sowie die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz.
„Die Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten von Dr. Martin Zentgraf ist beeindruckend. Nicht alle dieser Tätigkeiten erfahren öffentliche Wertschätzung, sondern finden eher im Verborgenen statt. Deshalb sind sie aber nicht minder wichtig“, sagte Ministerin Sinemus bei der Übergabe.
Hintergrund Bundesverdienstkreuz
Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss stiftete im Jahr 1951 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Er wird für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland sowie für Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Bereich verliehen. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird in acht Stufen verliehen. Im Folgenden sind sie nach Höhe der Stufen geordnet, beginnend mit der niedrigsten: Verdienstmedaille, Verdienstkreuz am Bande (umgangssprachlich: „Bundesverdienstkreuz“), Verdienstkreuz 1. Klasse, Großes Verdienstkreuz, Großes Verdienstkreuz mit Stern, Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, Großkreuz sowie Sonderstufe des Großkreuzes.