Der Hochtaunuskreis erhält rund 15,589 Millionen Euro aus dem DigitalPakt Schule, um die digitale Infrastruktur der Schulen in seiner Trägerschaft auszubauen. Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt hat heute an der Grundschule Stierstadt die Förderzusagen für bereits bewilligte Maßnahmen an Landrat Ulrich Krebs überreicht.
„Junge Menschen müssen auf die stetig digitaler werdende Gesellschaft bestmöglich vorbereitet werden. Mit dem DigitalPakt Schule schaffen wir die technische Grundlage, damit die Schülerinnen und Schüler die dafür notwendigen Kompetenzen erwerben“, sagte Burghardt. „Als Land Hessen unterstützen wir die Schulträger umfassend bei der Digitalisierung. Zusätzlich zu den bisherigen Aktivitäten haben wir Ende 2020 eine Taskforce gegründet, um mit gebündelten Kräften die Umsetzung des DigitalPakts Schule zu beschleunigen. Zudem haben wir die Antragsverfahren vereinfacht. Weiterhin haben wir eine Service- und Beratungsstelle geschaffen, um Fragen und Herausforderungen schnell zu lösen. Dass alle kommunalen Schulträger ihre Kontingente vollständig und fristgerecht ausschöpfen konnten, sehe ich als Erfolg unserer gemeinsamen Anstrengungen.“
Insgesamt steht dem Hochtaunuskreis im DigitalPakt Schule ein Kontingent von rund 15,589 Millionen Euro zur Verfügung. Die heute überreichten Förderzusagen dienen der Anschaffung von mehr als 550 interaktiven Tafeln für 40 Schulen sowie von mehr als 300 interaktiven Panels, fast 600 Beamern und rund 120 Dokumentenkameras in 17 Schulen. Weiterhin sollen für Grund- und Förderschulen pro Klasse sieben Tablets gekauft werden, um digitale Medien in den Unterricht einbinden und Ergebnisse auf digitalen Tafeln präsentieren zu können. In Zahlen sind dies rund 3.100 zusätzliche Geräte und circa 260 Ersatzgeräte. Ebenso sollen fast 400 Tablets, rund 180 Laptops und 14 digitale Lehrerpulte für zehn Schulen erworben werden. Für berufsbildende Schulen und spezielle Fachbereiche der Schulen ist unter anderem geplant, digitale Messwert- und Diagnosesysteme anzuschaffen. Zudem werden alle 59 Schulen in Trägerschaft des Kreises bis Ende 2022 flächendeckend mit WLAN ausgeleuchtet, wozu rund 1.350 WLAN-Sender installiert und rund 1.800 Räume zusätzlich vernetzt werden müssen. Ferner sollen dort leistungsfähigere aktive Netzkomponenten wie 1.100 Switche und rund 60 Router installiert und die passive Gebäudeverkabelung erweitert werden.
Stärkung als moderner Bildungsstandort
„Indem wir unsere Schulen digitaler ausstatten, schaffen wir ein attraktives Lernumfeld für Schülerinnen und Schüler und stärken den Hochtaunuskreis als modernen Bildungsstandort. Die Fördergelder des Landes sind dabei eine große Hilfe“, hob Landrat Ulrich Krebs hervor. „Darüber hinaus ist mir aber auch wichtig, dass wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bestmöglich auf die Berufswelt vorbereiten können. Und diese ist mittlerweile in fast jeder Branche eine digitale Welt.“ Zusätzlich zur Förderung aus dem DigitalPakt investiert der Kreis jährlich rund 2 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur und deren Betrieb, Unterhaltung und Support. „Eine wichtige und notwendige Investition, um den Schulen das zu bieten, was sie brauchen.“
Wie das Fördergeld in der Praxis eingesetzt wird, darüber informierte sich Staatssekretär Burghardt beispielhaft an der Grundschule Stierstadt in Oberursel. Dort wurde mit Geldern aus dem DigitalPakt Schule bereits flächendeckendes WLAN geschaffen und die Netzwerkinfrastruktur modernisiert und erweitert. In allen Unterrichtsräumen sind nun zudem digitale Tafelsysteme im Einsatz und digitale Endgeräte verfügbar.
Digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte
Gute Nachrichten gibt es auch für die Anbindung der Schulen im Hochtaunuskreis ans schnelle Internet. 51 Schulen in Trägerschaft des Kreises sind gigabitfähig angebunden, die weiteren acht sollen bis Jahresende folgen. Bis Ende 2022 sollen in Hessen nahezu alle Schulen ans schnelle Highspeed-Netz angeschlossen sein. Mit Stand Dezember 2021 verfügen 77 Prozent der hessischen Bildungseinrichtungen schon über gigabitfähige Anschlüsse.
Zusätzlich zum originären DigitalPakt haben Bund und Länder drei weitere Zusatzvereinbarungen für digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte und den Ausbau des IT-Supports geschlossen, die insbesondere digitale Unterrichtsformen während des pandemiebedingt eingeschränkten Schulbetriebs unterstützen sollen. Hier wurden die Bundesmittel (je 37,2 Millionen Euro) auf jeweils 50 Millionen Euro durch das Land Hessen aufgestockt.
Zum Hintergrund
Der DigitalPakt Schule ist eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Land und Schulträgern. Rund 500 Millionen Euro können durch das Landesprogramm „Digitale Schule Hessen“ investiert werden. Neben Bundesmitteln in Höhe von 372 Millionen Euro (75 Prozent) haben die Hessische Landesregierung und die Schulträger 124 Millionen Euro (25 Prozent) zur Verfügung gestellt. Die öffentlichen Schulträger müssen bis spätestens Mitte Mai 2024 alle hieraus finanzierten Maßnahmen umgesetzt haben. Bis Ende 2021 haben alle 34 öffentlichen Schulträger in Hessen fristgemäß ihre Anträge für Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule eingereicht, so dass die zur Verfügung stehenden Mittel vollständig ausgeschöpft wurden. Mit dem DigitalPakt, der in Hessen als Baustein des Landesprogramms „Digitale Schule Hessen“ umgesetzt wird, werden Investitionen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der digitalen kommunalen Bildungsinfrastruktur wie die Ausstattung mit IT-Systemen und die Vernetzung von Schulen gefördert.
Um die Inanspruchnahme der Fördermittel durch die Schulträger zu erhöhen und das Abwicklungsverfahren zu beschleunigen, wurde eine gemeinsame „Taskforce DigitalPakt Schule“ mit Kultusministerium, Finanzministerium und Innenministerium im Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung unter Leitung von Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt eingerichtet.