Flörsheim. An 55 Schulen in Trägerschaft des Main-Taunus-Kreises stehen im kommenden Jahr umfangreiche Bauarbeiten an. Die Einrichtungen sollen mit Glasfaseranschlüssen bis ins Gebäude versorgt werden, so dass dann alle Schulen in öffentlicher Trägerschaft gigabitfähig angebunden sind. Der Ausbau wird von Bund und Land gefördert. Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt hat heute Landrat Michael Cyriax einen Zuwendungsbescheid des Landes über rund 3,7 Millionen Euro überreicht. Die Übergabe fand am Flörsheimer Graf-Stauffenberg-Gymnasium statt, das ebenfalls einen Glasfaseranschluss bekommen soll.
„Glasfaseranschlüsse und eine zeitgemäße IT-Ausstattung werden nicht nur in Pandemiezeiten benötigt, sondern auch darüber hinaus, um modernen Unterricht anbieten zu können“, sagte der Staatssekretär. „Denn die Kinder und Jugendlichen werden durch das Nutzen der digitalen Möglichkeiten auf das spätere Berufsleben vorbereitet, das ebenso wie die gesamte Gesellschaft zunehmend digitaler wird.“ Mehr als 70 Prozent der Schulen in Hessen haben mit Stand Juni 2021 bereits einen gigabitfähigen Internetanschluss. „Das Projekt im Main-Taunus-Kreis trägt nicht nur zu einer weiteren flächendeckenden Glasfaseranbindung in Hessen bei, sondern unterstreicht auch, wie wichtig und richtig unsere bereits 2018 getroffene Priorisierung auf sozioökonomische Einrichtungen war“, ließ Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus aus Darmstadt mitteilen. „Das verschafft uns einen unersetzlichen Vorsprung für unsere Kinder und Jugendlichen in den Schulen. Außerdem kann es uns nur so gelingen, unser Ziel, bis 2030 flächendeckend Glasfaser in Hessen zu haben, zu erreichen. Das Land Hessen hat für den Gigabitausbau von 2020 bis 2024 Mittel in Höhe von rund 270 Millionen Euro vorgesehen.
Glasfaser ein Baustein der Digitalisierung der Schulen
Der Main-Taunus-Kreis ist überdurchschnittlich gut ans schnelle Internet angebunden. 98,7 Prozent der Haushalte im Kreis können mit Bandbreiten von 50 Mbit/s surfen. Der hessische Schnitt liegt bei 96,6 Prozent. Und immer noch mehr als 68 Prozent stehen Bandbreiten von mindestens 400 Mbit/s zur Verfügung, knapp ein Prozentpunkt mehr als hessenweit. „Das sind eindrucksvolle Zahlen, die maßgeblich auch dem Einsatz und der Arbeit aller Beteiligten im Main-Taunus-Kreis zu verdanken sind“, unterstrich Burghardt.
Die Kosten für den Anschluss der 55 Schulen teilen sich Bund (rund 4,6 Millionen Euro), Land (rund 3,7 Millionen Euro) und Kreis (rund 928.000 Euro). Landrat Michael Cyriax dankt dem Land für die Unterstützung: „Die Digitalisierung in Deutschland muss dringend Fahrt aufnehmen. Auf der Ebene der Kommunen, bei den Schulen erweist sich, wie die Dinge vorankommen. Bund, Land und der Kreis als Schulträger müssen zusammenwirken, um unsere Schulen fit für den Unterricht der kommenden Jahrzehnte zu machen.“ Der Landrat stellt die Breitband-Anbindung der Schulen in Zusammenhang mit dem Digitalisierungsprojekt des Main-Taunus-Kreises. Der Kreis investiert dabei bis 2024 fast 40 Millionen Euro, unter anderem in mobile Endgeräte und digitale Präsentationstechnik. Die Mittel stammen zu rund einem Drittel aus Kreisgeldern, der überwiegende Teil wird durch Fördergelder von Land und Bund (Förderprogramm Breitband) gedeckt. Dabei würden in Abstimmung mit den Schulen konzeptionell unterschiedliche Wege gegangen. Die Ausstattung werde daher nicht überall identisch sein – je nach pädagogisch-didaktischem Konzept der Schule. Das Medienzentrum des Main-Taunus-Kreises unterstützt die Schulen unter anderem mit medienpädagogischen Fortbildungen.
Bereits jetzt habe der Kreis in allen Schulen WLAN sowie Gigabit-Netzwerkverbindungen eingerichtet und für Schüler und Lehrkräfte mehr als 14.000 Tablets angeschafft oder diese werden in den nächsten Monaten beschafft. „Dabei wurde der Kreis im Rahmen des Landesprogramms ,Digitale Schule Hessen‘ mit Mitteln des Bundes und des Landes bei der Beschaffung von Endgeräten für Lehrkräfte sowie bedürftige Schülerinnen und Schüler in Höhe von rund 3 Millionen Euro unterstützt“, ergänzte der Staatssekretär, der zudem auf die erfolgreiche Arbeit der Taskforce DigitalPakt Schule im Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung hinwies. „Insgesamt konnten inzwischen alle Städte und Landkreise mit Laptops und Tablets für Lehrkräfte versorgt werden. Von den rund 63.600 bestellten Geräten sind nahezu alle ausgeliefert.“