Hofheim. Buchhaltung und Mitgliederverwaltung in einem kompatiblen Programm statt in Aktenordnern oder Besprechungen und Beratungen per Videokonferenz statt Vor-Ort: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit in Vereinen und Verbänden mittels digitaler Hilfsmittel besser und einfacher zu organisieren. Um den digitalen Wandel in ehrenamtlichen Organisationen zu unterstützen, gibt es seit vergangenem Jahr das Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt 13.072 Euro Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Hofheim, 11.790 Euro Wilde Rose e.V., 6.910 Euro Erster Sodener Schwimm-Club 1927 e.V., 5.513 Euro Schützenverein 1937 Wicker e.V., 5.570 Euro Horizonte Hospizverein e.V., 5.300 Euro TC 71 Bremthal e.V. sowie 5.035 Euro DRK-Ortsvereinigung Bad Soden am Taunus e.V. auf den Weg gebracht.
„Sie tragen mit Ihrem ehrenamtlichen Einsatz ganz entscheidend zur Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders und zur Aufrechterhaltung des Vereinslebens bei. Dabei möchten wir Sie als Land bestmöglich unterstützen“, sagte Ministerin Sinemus. „In vielen Bereichen können Techniken und Anwendungslösungen das Miteinander erleichtern. Die Zeit, die Sie dadurch gewinnen, kommt den Menschen zu Gute. Jenen, die sich ehrenamtlich einsetzen, ebenso wie jenen, die davon profitieren.“
Investition in Hard- und Software
Das Deutsche Rote Kreuz Hofheim will mittels digitaler Software und neuer Hardware die Vorstandsarbeit für die Ehrenamtlichen erleichtern. Dazu sollen Laptops, Touchbildschirme sowie eine Software auf Cloudbasis angeschafft werden. Auch der Verein Wilde Rose e.V. will seien ehrenamtliche Verwaltungsarbeit durch neue Hard- und Software für den Vereinsvorstand digitalisieren und den Vorstandsmitgliedern Schulungen für den Einsatz der neuen Technik ermöglichen. Der Erste Sodener Schwimm-Club 1927 e.V. will ebenfalls seine Infrastruktur erneuern, um die Vereinsarbeit in das 21. Jahrhundert zu bringen. Die Geschäftsstelle des Vereins soll hierzu neue Ausstattung erhalten und künftig mit einer digitalen, cloudbasierten Verwaltungssoftware arbeiten. Der Schützenverein 1937 Wicker e.V. will mit dem Fördergeld eine digitale Infrastruktur schaffen, die einen besseren und effizienteren Austausch im Verein ermöglicht.
Der Horizonte Hospizverein e.V. will seine unterschiedlichen Excel-Dateien in ein einheitliches CRM-System überführen. Damit sollen alle Adressdaten zentral, sicher, datengeschützt und effektiv verwaltet werden. Der TC 71 Bremthal e.V. strebt eine zeitgemäße Komplettlösung zur Mitgliederverwaltung an, um die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder zu entlasten. Auch die DRK-Ortsvereinigung Bad Soden am Taunus e.V. will die bestehende Mitgliederverwaltung in eine Cloud migrieren und eine Self-Service-Mitgliedschaftsverwaltung einrichten. Ferner sollen die bestehenden Prozesse zur Verwaltung von Stammdaten und Mitgliedsbeiträgen digitalisiert werden.
160 Vereine erhalten insgesamt 1,5 Millionen Euro
„Ich habe großen Respekt vor diesem Engagement und hoffe, dass unsere Förderung hier gute Unterstützung leisten kann“, sagte Digitalministerin Sinemus. Sie wies zudem auf die Bedeutung der Förderung der Digitalisierung des Ehrenamts hin. „Wir brauchen die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, um es auch in Zukunft lebendig und bereichernd für alle zu erhalten. Ein starkes Ehrenamt ist der Kitt in unserer Gesellschaft.“ Insgesamt zeige das erneut hohe Interesse am Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, welch großen Bedarf es in der hessischen Vereinslandschaft gebe, den digitalen Wandel anzugehen. Im vergangenen Jahr sind 109 Organisationen mit einer Gesamtsumme von rund 1 Million Euro gefördert worden. In diesem Jahr erhalten rund 160 gemeinnützige Institutionen Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro, mehr als 450 Anträge wurden eingereicht. Insgesamt steht ein Budget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“, das 2020 initiiert wurde, können gemeinnützige Institutionen, deren hessische Dachverbände sowie gemeinnützige juristische Personen des Privatrechts Unterstützung für Digitalisierungsvorhaben beantragen. Der Schwerpunkt sollte auf der internen Verwaltung oder Struktur der Organisation liegen, wie beispielsweise der Mitgliederverwaltung oder digitalen Besprechungen sowie der Gewinnung neuer Mitglieder. Darüber hinaus können Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel zum Umgang mit den neuen Technologien oder zur Einführung neuer Abläufe und Prozesse gefördert werden. Besonders erwünscht sind ganzheitliche und nachhaltige Konzepte. Der Eigenanteil des Vereins liegt bei mindestens zehn Prozent der Fördersumme.