Nauheim, Büttelborn und Trebur erhalten rund 2,415 Millionen Euro aus Förderung smarter Kommunen im Programm „Starke Heimat Hessen“

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Regionale Datenplattform sorgt für höhere Transparenz und geringeren Ressourcenverbrauch

Nauheim, Büttelborn und Trebur erhalten rund 2,415 Millionen Euro aus Förderung smarter Kommunen im Programm „Starke Heimat Hessen“

Die drei Gemeinden Nauheim, Büttelborn und Trebur planen, digitale Technologien zu nutzen, um smarter zu werden und Ressourcen zu sparen. Hierfür werden sie in den Bereichen „Wasser“ und „Energie“ umfangreiche Projekte unter dem Titel „Cleveres Gerauer Land“ umsetzen. Mit der App „Mein Wasser+“ soll ein digitales Bürgerportal entwickelt werden, um den Umgang mit der Ressource Wasser in der Bevölkerung nachhaltiger zu gestalten. Das Vorhaben „Schutz der Bäume durch digitalisierte Bewässerung“ hilft, Bäume zielgenau und bedarfsgerecht zu bewässern. Im Rahmen der Maßnahme „Straßenbeleuchtung und Winterdienst“ soll die Straßenbeleuchtung der Gemeinden modernisiert und digitalisiert werden, wodurch sie in Zukunft intelligenter steuerbar und dadurch energieeffizienter sein wird. Das Gesamtprojekt „Cleveres Gerauer Land“ wird im Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen unterstützt. Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt hat die Förderzusage über rund 2,415 Millionen Euro an Nauheims Bürgermeister Jan Fischer überreicht.

Gefördertes Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes

„Das Projekt Cleveres Gerauer Land vereint eine Vielzahl von innovativen Maßnahmen. Hier werden durch die Digitalisierung nicht nur Prozesse bürgerfreundlich und modern aufgesetzt, alle Projekte handeln im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes. Die Gemeinden haben die Chancen von digitalen Technologien identifiziert und setzen sie nun in optimaler Zusammenarbeit um. Damit machen sie auch einen weiteren Schritt in Richtung Smart City. Wir als Landesregierung fördern dies, weil wir smarte und damit starke Städte und Gemeinden wollen, die für die Menschen dank Digitalisierung noch lebenswerter werden“, sagte Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt.

Für die Projekte „Straßenbeleuchtung und Winterdienst“ sowie „Schutz der Bäume durch digitalisierte Bewässerung“ soll das bereits existierende LoRaWAN Funknetzwerk der drei Gemeinden genutzt werden. Hier werden zum einen Bodensensoren eingesetzt, um die Bodenmesswerte von bewässerten Bäumen zu ermitteln. Zusätzlich werden an ausgewählten Bäumen Sensoren in die Rinde gesetzt, um bessere Rückschlüsse auf die Baumgesundheit zu erhalten. Über das LoRaWARN Funknetzwerk werden die hierüber ermittelten Messdaten stündlich an die Kommunen gesendet und hier ausgewertet. Letztendlich kann durch dieses Verfahren Wasser durch bedarfsabhängige Bewässerung und optimierte Fahrtrouten für Bewässerungsfahrzeuge eingespart und die Baumgesundheit durch die Reduzierung von Baumverlusten und Flurschäden inklusive der Einsparung der damit verbundenen Kosten gesteigert werden.

Im Rahmen des Projekts „Straßenbeleuchtung und Winterdienst“ wird die Straßenbeleuchtung der drei Gemeinden nicht nur mit LED-Leuchten modernisiert, sondern auch durch neue Steuereinheiten, die durch das LoRaWARN Funknetzwerk angesprochen werden können, digitalisiert. Hierdurch können alle Straßenzüge und Leuchten individuell und bedarfsabhängig geschaltet werden, Ausfälle von Leuchtmitteln werden unmittelbar erkannt. Zusätzlich werden an bestimmten Punkten Sensoren zur Messung der Oberflächentemperatur des Bodens an den Leuchtmasten installiert, um die Winterdienstplanung zu optimieren. Hierdurch kann eine erhöhte Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden, ebenso wird eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs durch Straßenbeleuchtung erzielt.

Über die App MeinWasser+ erhalten die Bürgerinnen und Bürger aktuelle Wasserdaten der Kommune oder Informationen zu Störfällen.

Stellvertretend für die drei teilnehmenden Gemeinden sagte Bürgermeister Jan Fischer: „Mit der Förderung des Landes schaffen drei eher kleine Kommunen einen Quantensprung in Sachen technischer Entwicklung. Wir versprechen uns viele Erkenntnisse darüber, wo wir zukünftig Ressourcen noch besser planen und einsetzen können. Die Vorteile, die sich aus der Umsetzung dieser Förderung ergeben, werden somit nicht nur monetärer Natur sein, sondern auch zu einer neuen Einstellung beim Thema Digitalisierung führen. Wenn man es als Dividende betrachten will, dann zahlt sich die Förderung sicherlich mehrfach – auch nicht monetär – für die Verwaltungen, die Entscheidungsträger und vor allem die Bürger aus.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.

Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. 

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Schlagworte zum Thema