Die Städte Bürstadt und Lampertheim wollen digitale Technologien nutzen, um smarter zu werden und Ressourcen zu sparen. Basis dafür ist eine regionale Datenplattform, mittels der unter anderem die Grünflächenbewässerung optimiert, eine Verkehrszählsensorik aufgebaut und eine nutzerabhängige Lichtsteuerung installiert werden soll. Das Projekt „Interkommunale Smart City Strategie“ wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute in der Alla-Hopp-Anlage in Bürstadt die Förderzusage über 2,475 Millionen Euro an Bürstadts Bürgermeisterin Barbara Schader und Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer überreicht.
Hessen fördert smarte und starke Städte und Regionen
„Dass wir nachhaltiger mit unseren Ressourcen umgehen müssen, ist klar. Aber wo müssen wir ansetzen? Digitale Technologien bieten die Chance, größere Transparenz zu erhalten und verschiedene Daten miteinander zu verbinden und auszuwerten. Eine Datenplattform ist zudem ein wichtiger Schritt zu einer Smart City, da sie durch die Zusammenführung und Bereitstellung von Daten Grundlage für weitere Use Cases ist. Als Hessische Landesregierung fördern wir dies, weil wir smarte und starke Städte und Regionen wollen, damit Hessen dank Digitalisierung noch lebenswerter und attraktiver wird. Interkommunale Zusammenarbeiten unterstützen wir besonders gern, da Digitalisierung gemeinsam am besten gelingt und so Ressourcen gespart werden können“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Digitalisierung für eine Verwaltung der Zukunft
Bürstadt hat bereits eine digitale Plattform für die Straßenbeleuchtung und Sicherheit gemeinsam mit der StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH fertiggestellt. Dieses Pilotprojekt soll nun Teil einer regionalen Datenplattform werden, auf der weitere Daten primär aus den Bereichen Umwelt, Mobilität und Energie abgebildet werden sollen. Am Ende des Projekts sollen die Daten nicht nur der Verwaltung, sondern auch Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Als erste Einzelmaßnahmen haben sich die beiden Städte drei Projekte vorgenommen: Die bedarfsgerechte Steuerung der Grünflächenbewässerung für Parks und Sportflächen, den Aufbau einer Verkehrszählsensorik sowie die Ausstattung bestimmter Straßen und Wege mit einer nutzerfrequenzabhängigen Beleuchtungssteuerung. Im weiteren Verlauf sind auch noch weitere Digitalisierungsvorhaben denkbar wie das Laden von Elektrofahrzeugen unabhängig vom Anbietenden oder die Digitalisierung von Abläufen des Bauhofs.
„Die Digitalisierung bedeutet für eine Verwaltung der Zukunft einen wichtigen Meilenstein. Mit den 2,475 Millionen Euro aus dem Programm ‚Starke Heimat Hessen‘ können unsere Städte transparente Strukturen im Bereich Klima, Umwelt und Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger schaffen. Wir sind glücklich und dankbar über die großzügige Landeszuweisung“, so Bürstadts Bürgermeisterin Barbara Schader, gleichzeitig Gastgeberin bei der Überreichung der Förderzusage im wunderbar gelegenen Alla-Hopp-Park.
Ähnlich die Auffassung von Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer. „Die Digitalisierung bietet die große Chance, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Wenn davon dann noch die Bürgerinnen und Bürger profitieren und das Ganze auf interkommunaler Ebene abläuft, ist dies umso erfreulicher. Es ist schön zu sehen, dass die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zwischen Bürstadt und Lampertheim vom Land honoriert wird“, sagte Störmer.
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.
Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.
Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster /Foerderprogramme/Starke-HeimatÖffnet sich in einem neuen Fenster oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.