Um die digitale Infrastruktur an den Schulen zu verbessern, gibt es den DigitalPakt Schule. Bund, Land und Schulträger stellen insgesamt rund 500 Millionen Euro zur Verfügung, um die bildungsbezogene Ausstattung mit IT-Systemen und die Vernetzung in den Schulen zu fördern. Davon profitieren auch die Ersatzschulträger wie die Melanchthon-Schule Steinatal in Willingshausen. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat sich heute vor Ort über den Einsatz digitaler Technologien an der Schule informiert und die Förderzusagen für bereits bewilligte Maßnahmen in Höhe von rund 256.000 Euro an den stellvertretenden Schulleiter Martin Michel überreicht. Insgesamt erhält die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Trägerin des Gymnasiums ist, rund 392.000 Euro an Fördermitteln aus dem DigitalPakt Schule. Die weiteren rund 137.000 Euro erhält die Katharina-von-Bora-Schule in Bruchköbel-Oberissigheim, um unter anderem ein vollflächiges WLAN-Netzwerk in der Schule einzurichten und höhenverstellbare digitale Klapptafeln mit Lautsprechern anzuschaffen.
91 Prozent der Schulen sind am schnellen Netz
„Das Geld ist eine Investition in die Zukunft, in die Zukunft unserer Kinder und in die digitale Zukunft Hessens. Nicht nur die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist. Sondern die gesamte Gesellschaft wird stets digitaler, egal ob im privaten oder beruflichen Umfeld. Die Schulen müssen daher in der Lage sein, mit modernen Methoden zu unterrichten“, sagte die Ministerin. Sie verwies zudem darauf, dass die Schule bereits über einen gigabitfähigen Anschluss verfügt. „Eine Anbindung ans schnelle Internet ist die Basis, um vollumfänglich die Vorteile der Digitalisierung nutzen zu können. Deshalb habe ich den Schulen seit meinem Amtsantritt höchste Priorität eingeräumt – mit Erfolg. Mit Stand Ende 2022 verfügen 91 Prozent der 2.010 Schulen in Hessen über einen gigabitfähigen Anschluss“, unterstrich Sinemus. Im Schwalm-Eder-Kreis sind rund 93 Prozent der 72 Einrichtungen gigabitfähig angebunden. „Wir nehmen bundesweit eine echte Vorreiterrolle ein. Es gibt bei den Schulen noch einige Nachzügler, da sich der ein oder andere Anschluss durch fehlende Personal- oder Baukapazitäten und wegen der Coronapandemie verzögert hat. Aber im Grunde lässt sich festhalten, jede Schule, die angeschlossen werden wollte, kommt auch ans Netz. Denn nahezu alle der noch nicht angebundenen Schulen sind bereits projektiert und der Ausbau ist im Gange oder folgt“, sagte die Ministerin.
Digitalisierung unterstützt modernen Unterricht
Ein schnelles Netz erfordert auch innerhalb der Gebäude eine entsprechend modernisierte Infrastruktur. Die Melanchthon-Schule investiert das Fördergeld daher in einheitliche informationstechnische Anschlusspunkte inklusive WLAN, Beamern und Lautsprechern in allen Räumen der Schule. Außerdem werden Switches erneuert, um eine flächendeckende managementfähige Netzwerkinfrastruktur innerhalb der Schule zu erhalten. Zudem werden für den Physikunterricht 92 Sensoren und zwölf Tablets als Steuerungsgeräte zur Visualisierung und Verarbeitung digitaler Messwerte angeschafft. „Wir haben bei unserer Planung viel Wert auf ein nachhaltiges Konzept gelegt. Die mit der Digitalisierung beschleunigte Medienentwicklung in der Schule braucht Verlässlichkeit in der täglichen Anwendung. Durch das Netzwerkmanagement und den modularen Aufbau unserer informationstechnischen Anschlusspunkte können wir dies zukünftig mit moderatem Investitionsbedarf gewährleisten“, erläuterte Martin Michel.
Zum Hintergrund
Der DigitalPakt Schule ist eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Land und Schulträgern. Rund 500 Millionen Euro können durch das Landesprogramm „Digitale Schule Hessen“ investiert werden. Neben Bundesmitteln in Höhe von 372 Millionen Euro (75 Prozent) haben die Hessische Landesregierung und die Schulträger 124 Millionen Euro (25 Prozent) zur Verfügung gestellt. Mit dem DigitalPakt, der in Hessen als Baustein des Landesprogramms „Digitale Schule Hessen“ umgesetzt wird, werden Investitionen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der digitalen kommunalen Bildungsinfrastruktur wie die Ausstattung mit IT-Systemen und die Vernetzung von Schulen gefördert.
„Als Land Hessen ist es uns wichtig, dass auch die Schulen in freier Trägerschaft vom DigitalPakt Schule profitieren. Denn sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Schullandschaft“, sagte Ministerin Sinemus. Noch in diesem Jahr soll das parlamentarische Verfahren für den neuen Gesetzentwurf zur Ersatzschulfinanzierung starten. Geplant ist, dass die Finanzierung der Ersatzschulen ab 1. Januar 2024 neu geregelt wird und somit an die aktuellen Kostenentwicklungen angepasst wird.