Limburg. Seniorinnen und Senioren fällt der Umgang mit digitalen Medien nicht immer leicht. Mit dem Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ will die Hessische Landesregierung dabei unterstützen, älteren Mitbürgerinnen und -bürgern die digitale Welt näher zu bringen. Ehrenamtliche Di@-Lotsinnen und -Lotsen agieren dabei als Multiplikatoren und werden wohnortnah von den Di@-Lotsen-Stützpunkten aus organisiert. Die Stützpunkte sind zentraler Ansprechpartner vor Ort, koordinieren Angebot und Nachfrage und stellen die vom Land geförderte Technik wie Tablets oder Smartphones zur Verfügung. Der Geschäftsbereich der Digitalministerin stellt pro Stützpunkt bis zu 1.500 Euro an Technikförderung zur Verfügung. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute das Quartiersbüro der Stadt Limburg besucht, um sich über die Arbeit der Lotsinnen und Lotsen zu informieren. Sie überreichte zudem eine Urkunde und eine Wandplakette, mit dem die Seniorenarbeit der Stadt Limburg als Di@-Lotsen-Stützpunkt sichtbar gemacht wird.
„Viele Ältere haben in der Pandemie digitale Dienste wie Video-Telefonie oder Messenger neu ausprobiert, um so weiter in Kontakt mit ihren Lieben zu bleiben. Die Corona-Pandemie hat es noch deutlicher gezeigt: Gesellschaftliche Teilhabe hängt auch immer stärker von digitaler Kompetenz ab. Dass Seniorinnen und Senioren möglichst lange ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld führen können – auch bei eingeschränkter Mobilität, dabei wollen wir sie als Hessische Landesregierung unterstützen“, sagte Sinemus.
Niedrigschwelliges Angebot schaffen
Die Seniorenarbeit der Stadt Limburg hat bereits unterschiedliche Angebote für Seniorinnen und Senioren. So gibt es neben Sport- und Kulturangeboten diverse Seniorenclubs, die in regelmäßigen Abständen Ausflüge, Vorträge und Feste anbieten. Zudem besteht ein Arbeitskreis für ältere Mitbürger, der sich um die Belange der Limburger Seniorinnen und Senioren kümmert. Durch die Auszeichnung als Di@-Lotsen-Stützpunkt wollen die Verantwortlichen der Seniorenarbeit ein niedrigschwelliges Angebot schaffen, um die Seniorinnen und Senioren gemeinsam an digitale Medien heranzuführen. Ziel soll es sein, die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger bei der eigenständigen Nutzung von digitalen Medien zu begleiten. Seit Start des Di@-Lotsen-Projekts wurden in Limburg bereits 18 Lotsinnen und Lotsen zwischen 15 und 80 Jahren ausgebildet. Zudem sind Veranstaltungen rege nachgefragt und privat haben sich kleinere Gruppen zusammengefunden, um sich über die offiziellen Veranstaltungen hinaus gegenseitig zu unterstützen. Ziel ist es nun, die sieben Stadtteile einzubinden, um bestenfalls in jedem Stadtteil Veranstaltungen anbieten zu können.
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, ist ein altes Sprichwort, das in der heutigen Zeit von Seniorinnen und Senioren immer mehr widerlegt wird. „Das ist auch gut so, denn stetes Lernen ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Mit dem Projekt ,Digital im Alter‘ lernen hier bei uns in Limburg ältere Menschen, wie sie sich im Digitaldschungel zurechtfinden“, verdeutlicht Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke. Das Interesse an dem Bildungsangebot ist nach seinen Angaben groß und die Kurse stets ausgebucht.
Die Federführung für das Programm „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ liegt bei der Hessischen Staatskanzlei. Das Sozialministerium finanziert und unterstützt die Schulung der Lotsinnen und Lotsen, der Geschäftsbereich der Digitalministerin stellt die Technikförderung für die Stützpunkte bereit. Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ unterstützt, begleitet und berät die Di@-Lotsen-Stützpunkte. Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. führt die Schulungen durch und bietet darüber hinaus kompetente Medienunterstützung mit Sprechstunden für alle Di@-Lotsinnen und -Lotsen an.
Inzwischen 30 Stützpunkte in Hessen
Seit Start des Projekts im Juli 2021 wurden hessenweit inzwischen 30 Stützpunkte in 21 von 26 Landkreisen und kreisfreien Städten ernannt. Bereits jetzt sind mehr als 200 Di@-Lotsinnen und -Lotsen in Hessen aktiv. Bis zum Ende der Projektlaufzeit im Dezember 2023 sollen es etwa 50 Stützpunkte und deutlich mehr als 300 Di@-Lotsinnen und -Lotsen sein.
Die Hessische Landesregierung stellte alleine in 2022 mehr als 130.000 Euro zur Finanzierung von Schulungen und Technik für die ehrenamtlichen Di@-Lotsinnen und –Lotsen sowie für die Unterstützung und Begleitung der Stützpunkte zur Verfügung. Für 2023 sind wieder mehr als 130.000 Euro vorgesehen. Eine Übersicht der Di@-Lotsen-Stützpunkte gibt es unter https://staatskanzlei.hessen.de/di-lotsenÖffnet sich in einem neuen Fenster
Ab Ende Januar können sich interessierte Institutionen wieder bewerben, um Di@-Lotsen-Stützpunkt zu werden. Informationen zum Projekt gibt es unter https://staatskanzlei.hessen.de/di-lotsenÖffnet sich in einem neuen Fenster