Elz/Limburg/Wiesbaden. Digitalisierung soll auch Verwaltungsarbeit effektiver und einfacher machen. Basis für vieles ist eine elektronische Aktenführung, auf die immer mehr Kommunen umstellen, so auch die Gemeinde Elz. Diese will zudem die Homepage erneuern und ein neues Gewerbeprogramm einführen. Das Projekt wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ mit 79.069 Euro unterstützt. Auch die Stadt Limburg wird aus dem Programm gefördert. Für das Projekt „Digitales interaktives Stadtportal“ gibt es 279.000 Euro an Unterstützung. Künftig soll das Portal Bürgerinnen und Bürger, Gäste, Gewerbetreibende und Vereine mit Informationen und Nachrichten zur Limburger Innenstadt vernetzen. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt die Förderzusagen für beide Projekte auf den Weg gebracht.
„Die digitalen Möglichkeiten eröffnen neue Perspektiven, weshalb wir als Land Hessen die Kommunen ermuntern, diese Chancen zu ergreifen und gerne finanziell und beratend unterstützen“, sagte die Ministerin. „Wir wollen die Möglichkeiten moderner IT-Infrastruktur, innovativer Technologien und optimierter Prozesse ausschöpfen, um die vielfältigen Aufgaben einer Verwaltung effizient und bürgernah zu erfüllen. Ebenso können digitale Tools gewinnbringend für die Aktivitäten und die Vernetzung innerhalb einer Kommune eingesetzt werden.“
Die Gemeinde Elz will den Service erhöhen und dazu digitale Angebote ausbauen. Basis dafür ist die Digitalisierung der Daten durch Einführung einer eAkte. Zudem sollen das Gewerbeprogramm auf eine neue Software umgestellt und die Homepage neu aufgebaut werden. Erst dann sei die Gemeinde in der Lage, innovative Vorhaben anzustoßen und interkommunale Zusammenarbeiten anzugehen, heißt es im Projektantrag. Ebenso sei es dann künftig möglich, dass schnell und unkompliziert auf einzelne, für unterschiedliche Zwecke benötigte Daten zugegriffen werden könne. Das Projekt soll im Sommer 2023 abgeschlossen sein.
„Die Gemeinde Elz möchte mit den Möglichkeiten, welche die Digitalisierung heute bietet, den Bürgerinnen und Bürgern es noch einfacher machen, bestimmte gemeindliche Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen und auch sich zu informieren und zu kommunizieren“, betonte Bürgermeister Horst Kaiser.
Limburg will Innenstadt mithilfe der Digitalisierung beleben
Limburg setzt bereits verschiedenste Maßnahmen um, die den Besuch der Innenstadt attraktiver machen sollen. Zu den Strategielinien im Themenfeld „Zukunft Innenstadt“ gehört auch die Begleitung durch digitale Informationen und Angebote. Gemeinsam mit dem CityRing Limburg wird ein digitales Stadtportal eingerichtet und sukzessive ausgebaut. Dort sollen unter anderem Einzelhandel, Gastronomie, und Hotellerie die Möglichkeit haben, sich zu präsentieren. Darüber hinaus erhalten Bürgerinnen und Bürger individuelle Nachrichten zum Beispiel auch zu Veranstaltungen und Verkehrslage. Gäste können sich mit Hilfe touristischer Informationen und einer Darstellung der einzelnen Quartiere schneller zurechtfinden, heißt es im Antrag. Die Verantwortlichen sehen den Mehrwert insbesondere in der Vernetzung aller Beteiligten und der Bündelung vieler gesellschaftlich relevanter Bereiche. Die nutzerzentrierte Gestaltung der digitalen Plattform macht den Besuch der Innenstadt somit besser planbar.
Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn: „Die Förderung aus dem Programm hilft uns nachhaltig, die Digitalisierung des Standortes Innenstadt für Gewerbetreibende und Kunden erlebbar zu machen. Damit gelingt uns eine wichtige Verbindung zwischen dem analogen Erlebnis Einkaufen und Ausgehen mit den Vorzügen der digitalen Informationsübermittlung. Es geht nicht um online/digital oder Erlebnis Innenstadt, sondern um Erlebnis Innenstadt mit digitaler Kommunikation und Information.“
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. „Unser Ziel ist es, mithilfe digitaler Technologien das Leben der Bürgerinnen und Bürger angenehmer zu gestalten, Ressourcen zu schonen, Inklusion und Teilhabe zu steigern. Die smarte Region ermöglicht den Handelnden aus Wirtschaft und Politik, mit digitalen Angebote realen Nutzen zu schaffen“, sagte Digitalministerin Sinemus.
Hintergrund Programm „Starke Heimat Hessen“
Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.
Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-HeimatÖffnet sich in einem neuen Fenster oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.