Rauschenberg/Wiesbaden. Schnellere und einfachere Suchmöglichkeiten, eine bessere Dienstleistungsqualität für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, weniger Papier- und Tonerverbrauch oder bessere Möglichkeiten, aus dem Homeoffice zu arbeiten. Die Vorteile einer elektronischen Aktenführung in einer Verwaltung sind vielfältig. Daher stellen viele Kommunen auf die eAkte um, ebenso wie die Stadt Rauschenberg. Zudem will die Stadtverwaltung ein Tool zur digitalen Erfassung der Leistungen des Bauhofs einrichten. Das Projekt wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ mit 65.790 Euro unterstützt. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute die Förderzusage virtuell an Bürgermeister Michael Emmerich überreicht.
„Wir wollen die Möglichkeiten moderner IT-Infrastruktur, innovativer Technologien und optimierter Prozesse ausschöpfen, um die Verwaltung stetig zu modernisieren und die vielfältigen Aufgaben effizient und bürgernah zu erfüllen“, sagte die Ministerin. „Die digitalen Möglichkeiten eröffnen neue Perspektiven, weshalb wir als Land Hessen die Kommunen ermuntern, diese Chancen zu ergreifen und gerne finanziell und beratend unterstützen.“
Bauhof soll Leistungen schon vor Ort erfassen
Die Stadt Rauschenberg will mit dem Fördergeld zwei Projekte umsetzen. Zum einen soll die elektronische Akte eingeführt und in die Digitalisierungsplattform Civento integriert werden, um den gesamten Schriftverkehr zu digitalisieren und für den Bereich Meldewesen/Ausweisdokumente sollen Signaturpads angeschafft und ein Online-Zahlungsverfahren implementiert werden. Dadurch will die Verwaltung die Sachbearbeitung insgesamt effizienter und schneller gestalten und die Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger verbessern. Zum anderen sollen die Leistungen des städtischen Bauhofs digital erfasst werden. Dazu sollen die Beschäftigten via Barcode-Scanner vor Ort die erbrachten Leistungen erfassen, so dass die Einsatzzeiten genau nach Tätigkeiten aufgeschlüsselt werden und einzelnen Kostenstellen direkt zugewiesen werden können. Dadurch entfällt eine manuelle Nacherfassung und es kann leichter entschieden werden, ob eine Leistung durch den Bauhof oder einen externen Dienstleister kostengünstiger erbracht werden kann.
„Wir freuen uns über die Unterstützung unserer Projekte durch die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung sowie über die gute Zusammenarbeit im Rahmen des Programms ,Starke Heimat Hessen‘“, kommentiert Rauschenbergs Bürgermeister Michael Emmerich die finanzielle Förderung. „Dank der Fördermittel können wir unsere Ziele zur Digitalisierung der Sachbearbeitung in der Verwaltung und der Betriebsdatenerfassung im städtischen Bauhof zügig angehen.“
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. „Unser Ziel ist es, mithilfe digitaler Technologien das Leben der Bürgerinnen und Bürger angenehmer zu gestalten, Ressourcen zu schonen, Inklusion und Teilhabe zu steigern. Die smarte Region ermöglicht den Handelnden aus Wirtschaft und Politik, mit digitalen Angebote realen Nutzen zu schaffen“, sagte Digitalministerin Sinemus.
Hintergrund Programm „Starke Heimat Hessen“
Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.
Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-HeimatÖffnet sich in einem neuen Fenster oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.