Wiesbaden. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute den 50. Zuwendungsbescheid des Förderprogramms Distr@l in Höhe von rd. 116.000 EUR für das Projekt des jungen Gießener Start-Ups Cognilize GmbH mit seiner Geschäftsführerin und Projektverantwortlichen Verena Krakau auf den Weg gebracht. „Im Rahmen unserer Digitalstrategie werden wir weiterhin Start-Ups ‚made in Hessen‘ fördern, denn digitale Innovationen in die Praxis zu bringen, ist für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes von großer Bedeutung“, unterstrich Sinemus. Die Cognilize GmbH ist ein im Jahr 2019 in Gießen gegründetes Sporttechnologie Unternehmen, das sich mit der Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten im Leistungssport beschäftigt. Hierzu hat das Unternehmen mithilfe von Virtual Reality Technologie ein Trainings- und Analysesystem entwickelt, welches es Profi- und Nachwuchsathleten in den Sportarten Fußball, Basketball und American Football ermöglicht, ihre sportartspezifischen kognitiven Fähigkeiten auf das nächste Level zu heben.
„Mit unserem System haben Sportlerinnen und Sportler nicht nur den Vorteil, dass sie zusätzliche Trainingszeit ohne körperliche Belastung bekommen. Sie können außerdem virtuell gegen erheblich stärkere und schnellere Gegenspieler antreten, als es auf dem ,echten' Platz möglich wäre”, so Cognilize-Geschäftsführerin Verena Krakau. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen dazu nur ein entsprechendes Headset tragen und können damit überall und jederzeit ihr Verhalten in echten Spielsituationen und unter Gegnerdruck trainieren. Während des Trainings in der virtuellen Welt werden die getroffenen Entscheidungen des Nutzers dann anhand verschiedener Parameter in Echtzeit auf Basis Künstlicher Intelligenz analysiert – Sportler und Trainer haben so die Möglichkeit, den individuellen Fortschritt zu messen, objektiv zu vergleichen und die Trainingsinhalte automatisch an einen idealen Schwierigkeitsgrad anzupassen, um einen maximalen Trainingserfolg zu erzielen.
Durch die Distr@l-Förderung hat das Unternehmen nun die Möglichkeit, sich auf den globalen Zukunftsmarkt der Augmented Reality Technologie auszurichten. Hier werden die bestehenden Trainingsszenarien des Virtual Reality Systems innerhalb des geförderten Projekts in Augmented Reality übertragen, dass Athletinnen und Athleten zukünftig ein noch intensiveres Trainingserlebnis bieten wird. Anstatt in eine virtuelle Realität einzutauchen, werden Nutzer dann die Möglichkeit haben, in realen Umgebungen wie beispielsweise auf ihrem heimischen Fußballplatz zu trainieren. Das Trainingssystem erweitert dabei die reale Welt durch digitale Inhalte wie Mit- und Gegenspieler. So kann beispielsweise ein Torschusstraining mit einem virtuellen Torwart-Avatar durchgeführt werden, der sich in Echtzeit dem Nutzer anpasst und auf diesen reagiert. Auch für Trainer sind umfassende Entwicklungen in diesem Bereich geplant. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung durch das Distr@l-Förderprogramm, ohne die uns diese Weiterentwicklung so nicht möglich wäre“, sagte Krakau.
„Mit dem Förderprogramm Distr@l unterstützt die Hessische Landesregierung digitale Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die einen hohen Innovationsgrad aufweisen. Insbesondere jungen Unternehmen wird mit einem Zuschuss für neu eingestelltes Personal ermöglicht, ein Innovationsprojekt umzusetzen. So können sie ihre Chancen deutlich verbessern, im weiteren Verlauf Investoren zu gewinnen“, ergänzte Sinemus.
Hier ist Hessen auf einem guten Weg. So berichtet die Unternehmensberatung EY in ihrem aktuellen Start-up Barometer, dass Start-ups in Hessen im ersten Halbjahr 2021 zusammen 128 Mio. Euro einsammeln konnten, deutlich mehr als in vielen anderen Bundesländern.
Die hohe Nachfrage seit Programmstart von Distr@l im Dezember 2019 von über 480 Anfragen und rund 270 eingegangenen Konzepten zeigt die Relevanz, auf die Herausforderungen der digitalen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft schnell und dynamisch zu reagieren sowie die daraus resultierenden Chancen zu nutzen. Mit dem nun 50. bewilligten Projekt wurde insgesamt bereits ein Fördervolumen von rd. 13,2 Mio. Euro. gebunden. Eine große Bandbreite von digitalen Technologien wird in den Projekten modellhaft in verschiedenen Anwendungsbereichen, wie Industrie 4.0, E-Health oder wie hier im Sport eingesetzt.