Frau und Mann tragen VR-Brille

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Neue Virtual Reality Trainingsanlage für polizeiliches Situationstraining an der HöMS eröffnet

Roman Poseck: „Mithilfe der neuen Trainingseinheiten werden individuelle Kompetenzen und Handlungssicherheit im Einsatz verbessert. Dieser Meilenstein moderner Ausbildung trägt auch zu einem Gewinn an Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger bei.“

In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Präsidium für Technik, dem INNOVATION HUB 110 und der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) sowie der Firma Hologate / HGXR wurde der Virtuelle Handlungstrainer (VHT) entwickelt. Auf der neuen Trainingsfläche steht ab sofort ein Virtueller Handlungstrainer bereit, um die polizeiliche Aus- und Fortbildung zu unterstützen. Die Einsatzkräfte werden über VR-Brillen mit einer realitätsnahen Einsatzlage / Umgebung konfrontiert, die im Trainingsverlauf mit virtuellen als auch realen Personen und Handlungen ergänzt werden können.

Weiterer Meilenstein moderner Aus- und Fortbildung

Innenminister Roman Poseck erklärte im Rahmen der Eröffnung: „Die Virtual Reality Trainingsanlage ist ein weiterer Meilenstein moderner Aus- und Fortbildung der hessischen Polizei. Die Anlage gehört aktuell zu den bundesweit modernsten Trainingsstätten aller Polizei- und Sicherheitsbehörden. Auf dieser können die Polizeibeamten virtuelle Tatortarbeit und Taktik sowie Kommunikation und Stressresilienz trainieren, um sich noch besser auf den Einsatz und die damit verbundenen Anforderungen vorzubereiten. Eine anschließende Auswertung unterstützt das individuelle Training im Besonderen. Perspektivisch sollen weitere Inhalte zur Ersten Hilfe, Lagebeurteilung im Einsatz und zum Brandschutz hinzukommen, um somit eine große Bandbreite polizeilichen Handelns abzudecken. Auch die Spezialeinheiten und Operativen Einheiten der Polizei sollen die Trainingsanlage künftig nutzen können. Klar ist aber auch, dass der neue Trainingsbaustein das klassische Training nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Mithilfe der neuen Trainingseinheiten werden individuelle Kompetenzen und Handlungssicherheit im Einsatz verbessert. Dieser Meilenstein moderner Ausbildung trägt auch zu einem Gewinn an Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger bei.

An der HöMS wird die Zukunft der Polizei in Hessen gestaltet. Mit den neuen modernen Trainingseinheiten investieren wir in eine leistungsfähige Polizei. Zugleich sprechen wir mit den neuen Trainingsmöglichkeiten potentielle Bewerberinnen und Bewerber an. Die Polizei ist eine wichtige Säule unseres demokratischen Rechtsstaats. Deshalb lohnt es, in eine hochwertige Ausbildung der Amtsträger von morgen zu investieren. Ich danke Digitalministerin Kristina Sinemus für die finanzielle Unterstützung zur Realisierung des Projekts.“

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck – sie soll immer einen klaren Nutzen für die Gesellschaft haben. Diesem Credo folgt auch der mit rund 1,6 Millionen Euro aus unserem Digitalbudget geförderte Virtuelle Handlungstrainer. Er erweitert die Möglichkeiten der polizeilichen Aus- und Fortbildung durch den Einsatz moderner digitaler Technologien sinnvoll und stärkt damit unsere Sicherheit insgesamt. Wir in Hessen gestalten Digitalisierung ganzheitlich und ressortübergreifend, das zeigen Projekte wie dieses und daran wollen wir auch in Zukunft weiter anknüpfen“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Informationen zur Funktion

Auf der Anlage können Einsatzkräfte Szenarien trainieren, die im polizeilichen Alltag zu bewältigen sind. Dazu gehören gefährliche Situationen, z.B. mit Tieren oder Kindern, die im bisherigen Training nicht abbildbar sind. Auch kostenintensive Ausbildungsinhalte, wie z. B. die DEIG Ausbildung können im Nachgang an die klassische Ausbildung mit dem VHT kostenneutral intensiviert und realistisch in Szenarien trainiert werden.

Die mit Technik (Brillen, Führungs- und Einsatzmitteln sowie Westen) ausgerüsteten Einsatzkräfte betreten die Halle und werden über die VR-Brillen mit einer realistischen Einsatzlage konfrontiert, die im Trainingsverlauf mit virtuellen als auch realen Personen und Handlungen ergänzt werden kann. Während der unbeteiligte Zuschauer die Beamtinnen und Beamten in einer leeren Halle laufen sieht, sehen die Einsatzkräfte eine virtuelle Welt und müssen sich auf wechselnde Begebenheiten einstellen. Die Zuschauer können über Monitore ebenfalls die Handlungsszene aus Blick der Kräfte verfolgen. Die Abläufe eines Szenarios können sowohl standardisiert abgerufen, als auch jederzeit verändert werden. Eine Standardisierung von z.B. Prüfungsinhalten, sowie eine individuelle Anpassung der Situationen ist dadurch jederzeit möglich.