Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Förderung für Projekt der Ark Vision System aus Merenberg über 76.000 Euro

„Künstliche Intelligenz hilft, Prozesse zu optimieren und Fachkräftelücke zu verringern“

Wenn in Logistiklagern mit Gabelstaplern durch die Reihen gefahren wird, ist die Sicht für Fahrerin oder Fahrer nicht immer ideal. Ebenso müssen Barcodes an Artikeln gescannt werden, die nicht immer so leicht zu erreichen sind. Die Firma Ark Vision Systems aus Merenberg im Landkreis Limburg-Weilburg will mit dem Projekt „Varifocus Kamera“ sowohl eine Sichthilfe für die Fahrt als auch eine einfachere Erfassung der Barcodes ermöglichen. Das Projekt wird vom Hessischen Digitalministerium aus dem Programm Distr@l mit rund 76.000 Euro gefördert.

„Weniger Personal und immer schnellere Abläufe sind nur zwei Aspekte, die in der Arbeitswelt  immer stärker in den Fokus rücken. Digitale Technologien können hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten, Arbeit effizient und wirtschaftlich zu erledigen. Gerade Künstliche Intelligenz bietet enormes Potenzial, Prozesse zu optimieren, Ressourcen effizienter einzusetzen und die Fachkräftelücke zu verringern. Mit dem Projekt ‚Varifocus Kamera‘ wird die Arbeit zudem sicherer und weniger körperlich belastend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betont Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Neuartige Varifocus Kamera für den Logistikbereich

Das Projektvorhaben beinhaltet die Entwicklung einer neuartigen Varifocus Kamera für den Logistikbereich zur gleichzeitigen Nutzung als Sichthilfe bei Vorwärtsfahrt und zur Erfassung von Barcodes. Dazu soll eine möglichst kleine Kamera geschaffen werden, die in die Gabelspitze eines Fahrzeugs integriert werden kann. Gleichzeitig soll es durch Kombination von Flüssiglinsentechnologie und KI-basierter Steuerung möglich werden, präzise und schnell die Kamera neu zu fokussieren, um zwischen Sichtfahrt und Barcodescannen wechseln zu können. Laut Antragstellern wird diese Technologie bisher nicht für robuste Industrieanwendungen umgesetzt. Als Herausforderungen erachten sie die Miniaturisierung der Hardware, Robustheit gegenüber Umweltfaktoren und die Anpassung von KI-Algorithmen an die spezifischen Einsatzbedingungen. Ziel ist ein marktreifes Produkt, das Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit in der Logistik signifikant verbessert. Neben klassischen Logistikunternehmen und Herstellern von Flurförderfahrzeugen könnten auch Bauwesen oder Landwirtschaft von der neuen Kamera profitieren. Neue Anwendungsfelder seien zudem in der Unfallvermeidung durch KI-gestützte Personenerkennung, Navigation autonomer Fahrzeuge und Prozessdatenanalysen denkbar.

Julian Caspari, Gründer und Geschäftsführer Ark Vision Systems: „Mit der Varifocus Kamera möchten wir eine Technologie bereitstellen, die nicht nur die Effizienz in der Logistikbranche signifikant erhöht, sondern auch die Sicherheit und Ergonomie für die Mitarbeitenden verbessert. Unser Ziel ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die die täglichen Herausforderungen in der Branche adressieren und gleichzeitig neue Maßstäbe in der Anwendung von KI und Optiktechnologien setzen. Wir sind überzeugt, dass unser Projekt dazu beiträgt, die Digitalisierung und Automatisierung in der Logistik auf das nächste Level zu heben.“

Die 2019 gegründete Firma entwickelt digitale Kamerasensoren mit Fokus auf Logistik, Automatisierung und KI-Integration. Das Team vereint Expertise in Optik, KI, Embedded Systems, Konstruktion und Bildverarbeitung. Für das Projekt „Varifocus Kamera“ arbeitet Ark Vision Systems mit einem Verbundpartner zusammen, der Feldtests in der Logistik ermöglicht und Branchenwissen beisteuert.

Hintergrundinformationen

Das Förderprogramm Distr@l ist Ende 2019 gestartet und läuft ausgesprochen erfolgreich. Distr@l ist auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte ausgerichtet, die signifikant den Stand der Technik erhöhen. Distr@l ist bewusst mit vier Förderlinien branchen- und themenübergreifend aufgestellt, um die digitale Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft zielgruppenorientiert zu ermöglichen. Das Distr@l-Fördervolumen beträgt 55 Millionen Euro für die Jahre 2020 bis 2025. Bisher wurden insgesamt 152 Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 46 Millionen Euro zur Förderung ausgewählt; weitere rund 26 Millionen Euro werden durch die Wirtschaft zur Kofinanzierung der Projekte zusätzlich bereitgestellt.

Ausführliche Informationen zum Projekt gibt es auf der Plattform LIDIAÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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