Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung digitaler Anwendungen im medizinischen Bereich ist die gigabitfähige Anbindung von Krankenhäusern an das Internet immer wichtiger. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus teilte heute in Wiesbaden mit, dass nach dem eigens eingerichteten Monitoring bereits nahezu alle Plankrankenhäuser in Hessen gigabitfähig angeschlossen seien. Von den insgesamt 128 Krankenhäusern verfügen 117 über einen gigabitfähigen Anschluss (91,4 Prozent), bei weiteren sechs Plankrankenhäusern (4,7 Prozent) ist der Anschluss in Vorbereitung, bei den restlichen fünf Krankenhäusern (3,9 Prozent) besteht vorwiegend eine Breitbandversorgung von mindestens 100 bis 400 Mbit/s.
„Mit der flächendeckenden gigabitfähigen Anbindung der Krankenhäuser schaffen wir in Hessen die Voraussetzungen, dass durch den Einsatz digitaler Technologien den behandelten Patientinnen und Patienten die jeweils beste medizinische Versorgung ermöglicht wird“, betonte Digitalministerin Sinemus. Eine schnelle Netzanbindung ist inzwischen für Krankenhäuser und das Klinikpersonal unerlässlich, da viele Arbeitsprozesse und der Datenaustausch mit großen Datenmengen vollständig digitalisiert ablaufen. Zusätzlich ermöglichen hohe Datenraten die Nutzung von Telemedizin, damit sich eine Ärztin oder Arzt eines Krankenhauses mit einer Kollegin oder Kollege per Videokonferenz beispielsweise gemeinsam ein Röntgenbild begutachten und eine Diagnose stellen beziehungsweise eine Zweitmeinung einholen kann.
Vorrang für sozioökonomische Einrichtungen
„Die Basis der weiter voranschreitenden Digitalisierung des hessischen Gesundheitssystems ist eine verlässliche, sichere und umfassende digitale technische Infrastruktur. Die gigabitfähige Anbindung der Plankrankenhäuser ist der Grundstein für moderne Behandlungsmethoden wie den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Diagnostik oder Virtual Reality bei der Therapie. Schnelle Datenverfügbarkeit ist auch eine zentrale Voraussetzung zur Bewältigung aktueller Krisen – von der COVID-Pandemie bis zur Versorgung von Personen mit Kriegsverletzungen“, so Hessens Gesundheitsminister Kai Klose.
„Wir werden unsere Ziele im Rahmen der Gigabitstrategie erreichen, bis 2025 gigabitfähige Anschlüsse bereitzustellen. Sozioökonomische Einrichtungen, insbesondere die Schulen und Krankenhäuser, sollen dabei vorrangig bis 2022 angebunden werden“, ergänzte Sinemus. Als Beispiele zur Förderung nannte Ministerin die Kliniken in Braunfels sowie das Kaiserin-Auguste-Victoria-Krankenhaus in Ehringshausen, beide im Lahn-Dill-Kreis, die zusammen mit Schulen und weiteren Adressen im Rahmen des Projektes zur Nachverdichtung alleine von der Hessische Landesregierung mit drei Millionen Euro gefördert wurden. „Bei den Krankenhäusern haben wir dieses erste Etappenziel der Gigabitstrategie fast erreicht und auch bei den Schulen sind wir auf einem sehr guten Weg“, ergänzte die Ministerin. Bis 2030 werden flächendeckend Glasfaseranschlussnetze zur Verfügung stehen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde auch Mitte Mai 2022 der Glasfaserpakt für HessenÖffnet sich in einem neuen Fenster mit Verbänden und Telekommunikationsunternehmen unterzeichnet. Mit Stand Mai 2022 verfügen bereits 93 Plankrankenhäuser (72,7 Prozent) über einen Glasfaseranschluss, bei weiteren sieben Krankenhäusern (5,5 Prozent) ist dieser in Vorbereitung.
Alle Daten stehen auch unter https://www.breitbandbuero-hessen.de/dashboardÖffnet sich in einem neuen Fenster zur Verfügung.