Bad Arolsen. Einen Zuwendungsbescheid über 475.260 Euro hat die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus heute auf dem Gelände der Bioenergiepark Nordwaldeck GmbH an den Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg, Jürgen van der Horst, übergeben. Mit dem Geld fördert das Land Hessen den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes in Bad Arolsen sowie die gigabitfähige Anbindung von 42 Gewerbestandorten. Bund und Land kofinanzieren das Ausbauprojekt mit Gesamtkosten in Höhe von voraussichtlich rund 1,2 Millionen Euro. Der Anteil des Landes beträgt 475.260 Euro.
Sinemus: „Im Sinne unserer hessischen Bürgerinnen und Bürger ziehen hier einmal mehr Bund, Land und Kommunen an einem Strang, um die Gesamtkosten zu stemmen“. Das aktuelle Förderprojekt stärke den Gewerbestandort Bioenergiepark Nordwaldeck ebenso wie den gesamten Wirtschaftsstandort und sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zur flächendeckenden Gigabitversorgung, so die Ministerin.
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg zeigt sich eine besondere Dynamik hinsichtlich der digitalen Infrastrukturen - zahlreiche Projekte wurden in den vergangenen Jahren realisiert, viele hundert Kilometer Glasfaser verlegt, um die Menschen gigabitfähig anzubinden. Das Ergebnis: mehr als 95 Prozent der Haushalte surfen bereits mit Bandbreiten von 50 Mbit/s, in Bad Arolsen liegt der Wert sogar bei 98 Prozent. Die Versorgung mit 400 Mbit/s in Bad Arolsen liegt bereits bei mehr als 80 Prozent.
Ziel ist flächendeckendes Glasfaser in Hessen bis 2030
Mit dem Fördergeld von Bund und Land sollen nun 42 Gewerbestandorte in der Stadt Bad Arolsen mit Glasfaser bis in die Gebäude hinein (FTTB/H) erschlossen werden. Hierfür werden je rund 22 Kilometer Glasfaser sowie Leerrohre verlegt. „Wir werden unser Ziel, bis 2030 in ganz Hessen Glasfaseranschlüsse bereitzustellen, erreichen“, hob Ministerin Sinemus hervor. „Als Zwischenziel haben wir in der Digitalstrategie ein besonderes Augenmerk auf den zügigen Ausbau der digitalen Netze, insbesondere für Schulen, Wirtschaft und vor allem auf den ländlichen Raum, gelegt. Auch die Anbindung von Schulen schreitet voran: So sollen bis Ende 2022 nahezu alle Schulen an das Highspeed-Netz angebunden sein, aktuell sind knapp 77 Prozent der Schulen am Netz.“
„Wir gehen in Waldeck-Frankenberg mit großen Schritten voran, um die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet konsequent weiterzuentwickeln“, betonte Landrat Jürgen van der Horst, der das Projekt bereits in seiner Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Bad Arolsen sehr intensiv begleitet hat. In den vergangenen Jahren hat der Landkreis gemeinsam mit anderen Partnern ein Glasfasernetz von rund 2.200 Kilometern in Nordhessen gebaut. „Die Landesförderung versetzt uns in die Lage, in diesem Zusammenhang insbesondere auch den Landkreis als Wirtschaftsstandort zu stärken.“
„Der Bioenergiepark Nordwaldeck wurde mit starken Geburtswehen ins Leben gerufen. In der letzten Dekade hat er aber durch die Ansiedlung von vielen Unternehmen eine sehr positive Entwicklung zum Erfolgsprojekt genommen. Die auch durch das Land Hessen geförderte Breitbandanbindung ist der Lückenschluss für eine weiter positive Zukunftsperspektive“, sagte Bad Arolsens Erster Stadtrat Udo Jost. Der Bioenergiepark Nordwaldeck (BEP) in Bad Arolsen besteht aus einem Gewerbegebiet sowie einem Industriegebiet und verfügt über ein eigenes Heizkraftwerk.
Für den Ausbau digitaler Infrastrukturen ist zunächst die private Telekommunikationswirtschaft zuständig. Nur wenn der Ausbau in einem definierten Gebiet nicht wirtschaftlich darstellbar ist, darf der Staat mit öffentlichen Mitteln unterstützen. Die Hessische Landesregierung arbeitet mit Hochdruck am selbstgesteckten Ziel, eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur (FTTB/H) in Hessen bis 2030 bereitzustellen. Hierfür stellt sie, neben der Vereinfachung des Bau- und Planungsrechts auch Informations- und Beratungsleistungen durch zum Beispiel das Breitbandbüro bereit. Mit rund 270 Millionen Euro investiert die Landesregierung in dieser Legislaturperiode so viel Geld wie noch nie zuvor in den Ausbau der digitalen Infrastruktur.