Modautal. Eine hochleistungsfähige Infrastruktur ist unverzichtbare Voraussetzung für die Digitalisierung Hessens. Um zusätzliche Ausbaukapazitäten zu generieren, rief das Land Hessen im vergangenen Herbst ein Pilotprojekt ins Leben, das nun auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg erfolgreich zum Einsatz kommt: Die Expertise des im Breitbandausbau etablierten Marktunternehmens Klenk & Sohn GmbH und die personellen sowie maschinellen Ressourcen des Maschinenrings e.V. werden zusammengeführt. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus besuchte heute gemeinsam mit Landrat Klaus-Peter Schellhaas eine Baustelle in Modautal-Brandau, um sich über das Projekt zu informieren.
„Wir wollen mit aller Kraft den Glasfaserausbau vorantreiben. Denn dies ist eine wichtige Investition in unsere Zukunft“, sagte die Ministerin. „Deshalb ist es wichtig, alle Kräfte zu bündeln und auch neue Ideen zu entwickeln. Wir haben dazu vielversprechende Ansätze bei den Verlegetechniken, welche die Arbeiten beschleunigen. Und auch das Projekt mit dem Maschinenring hilft, den Ausbau zu forcieren.“
Bereits heute können 98,5 Prozent der Haushalte des Landkreises mit Bandbreiten von 50 Mbit/s surfen – das sind mehr als im landesweiten Durchschnitt. Mehr als drei Viertel der Haushalte im Landkreis verfügen über Bandbreiten von mindestens 200 Mbit/s. Auch die Breitbandversorgung der Gewerbegebiete liegt hier mit 98,8 Prozent bzgl. 50 Mbit/s über dem hessenweiten Durchschnitt.
„Auf diesen Erfolgen ruhen Sie sich keineswegs aus“, so Sinemus. Dies beweise auch das aktuelle Ausbauprojekt, mit dem rund 1.200 Haushalte, rund 150 Schulen und andere Bildungseinrichtungen, sowie darüber hinaus weitere rund 70 Unternehmen sowie ein Krankenhaus an das Glasfasernetz angebunden werden sollen. „Förderprojekte wie dieses sorgen dafür, dass die Menschen im ländlichen Raum von den Vorzügen der Digitalisierung profitieren. Dies ist ein wichtiges Ziel und ein Schwerpunkt der Digitalstrategie des Landes Hessen“, betonte die Ministerin.
„Für die Menschen und Unternehmen ist eine schnelle und stabile Internetverbindung ist sehr wichtig. Das zeigt ganz deutlich, als das Land im vergangenen Jahr in den Lockdown gegangen ist und viele Menschen von zu Hause arbeiten mussten und die Kinder und Jugendlichen im Home-Schooling waren“, so Landrat Klaus Peter Schellhaas. „Wir haben bereits in den zurückliegenden Jahren das Breitbandnetz im LaDaDi ausgebaut und ich freue mich sehr, dass wir nun die noch bestehenden weißen Lücken schließen und die landwirtschaftlichen Betriebe im Außenbereich mit einer gigabitfähigen Glasfaserinfrastruktur versorgen können. Damit werden auch die Menschen mit einer guten Internetbandbreite versorgt, die bisher nicht vom Breitbandausbau profitiert haben. Gemeinsam, nachhaltig in der Region und für die Region – das war und ist allen Beteiligten wichtig und auch jetzt gelingt uns das mit dem Ausbau der Glasfaser. Ich finde es toll, dass über unseren Auftragnehmer des Unternehmens Klenk & Sohn GmbH auch der landwirtschaftliche Maschinenring für die Tiefbauarbeiten eingesetzt wird, fügt Schellhaas an, der seit Jahren den Ausbau des glasfaserbasierten Infrastrukturausbaus forciert“.
Die im Maschinenring Hessen e.V. zusammengeschlossenen Landwirte sollen fachlich dazu befähigt werden, unterstützende Tiefbauleistungen für den Breitbandausbau bereitzustellen. Dies trägt dazu bei die benötigten Kapazitäten im Leitungstiefbau zu erhöhen, um die anspruchsvollen Ausbauziele zu erreichen. „Wir sind in Hessen bereits sehr gut aufgestellt und beim Breitbandausbau in hervorragender Position. Wir werden dennoch weiterhin enorm in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes investieren. Bis 2024 sind Mittel in Höhe von rund 270 Millionen Euro für den Gigabitausbau vorgesehen“, sagte die Ministerin. „Unser Ziel ist die Bereitstellung von Gigabitnetzen bis 2025. Sozioökonomische Einrichtungen, insbesondere die Schulen, sollen dabei vorrangig bis 2022 angebunden werden. Bis 2030 sollen die Gebäude in Hessen flächendeckend über einen Glasfaseranschluss verfügen können.“
Über die Maschinenringe:
Im gesamten Bundesgebiet gibt es ca. 240 Maschinenringe, die rund 192.000 landwirtschaftliche Betriebe betreuen. Die Maschinenringe sind als Vereine organisiert und haben meist gewerbliche Tochterunternehmen in Form von GmbHs. Jeder Maschinenring ist in einem der zwölf Landesverbände Mitglied. Als Dachorganisation dient der Bundesverband der Maschinenringe e.V. mit seiner gewerblichen Tochter, der Maschinenring Deutschland GmbH. Die Organisation der überbetrieblichen Maschinenverwendung ist hierbei die Kernaufgabe der Maschinenringe. Der Maschinenring Hessen e.V. ist der Landesverband der hessischen Maschinenringe und Landtechnischen Fördergemeinschaften. Er ist Mitglied im Bundesverband der Maschinenringe.