Beim heutigen Setzpunkt zur Digitalisierung des ländlichen Raums hob Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hervor, dass mit der Fortschreibung der Digitalstrategie die richtigen Lehren aus der Entwicklung der vergangenen Jahre gezogen wurden, um die digitale Transformation zu beschleunigen. „Unsere Strategie für den digitalen Fortschritt in Hessen bis 2030 ist ein ambitionierter Aufbruch in die digitale Zukunft – für und mit den Menschen“, so Ministerin Sinemus.
Als eines von sechs Handlungsfeldern der Digitalstrategie gewinne das Thema ‚Smart Region‘ zunehmend an Bedeutung, damit der Ausbau von Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum, die Stärkung von Gesundheits- und Bildungsangeboten sowie die Förderung von Gewerbe voranschreiten könne. „Die Pandemie hat nochmal nachdrücklich den notwendigen Innovationsschub durch Digitalisierung gezeigt, aber auch Handlungsbedarfe verdeutlicht“, betont die Digitalministerin. „Wir haben deshalb in der Digitalstrategie ein besonderes Augenmerk auf den zügigen Ausbau der digitalen Netze, insbesondere für Schulen, Wirtschaft und vor allem auf den ländlichen Raum, gelegt. Denn die digitale Infrastruktur ist die Basis jeden digitalen Fortschritts“, so die Ministerin. „Obwohl wir im Detail noch Abstimmungsbedarf sehen, bin ich der Überzeugung: Mit sinnvoller Nutzung von Satellitentechnik kann es auch in Hessen gelingen, perspektivisch an den hartnäckigen „Weißen Flecken“ eine Versorgung zu gewährleisten“, ergänzte Sinemus.
So ist gemäß Breitbandatlas des Bundes zwischen Ende 2019 und Ende 2020 die 100 Mbit/s-Versorgung in den ländlichen Räumen Hessens um 18 Prozentpunkte gestiegen. Das ist ein mehr als doppelt so hoher Anstieg gegenüber z. B. halbstädtischen Gebieten. „Auf Grundlage der zunehmend besser werdenden digitalen Infrastruktur werden Homeoffice, Crowd- und Co-Working leichter umsetzbar. Das stärkt den ländlichen Raum und entlastet die Ballungsräume!“, ergänzte Sinemus.
„Allein im letzten Jahr konnten wir in Hessen weitere 200 Schulen mit einer gigabitfähigen Leitung versorgen“, so Sinemus. Mit Stand Juni 2021 verfügen inzwischen 1.423 der insgesamt 2.007 Schulen (71%) über Gigabitanbindung im Vergleich zu 1.222 Schulen (61%) Stand Juli 2020. Im Jahr 2019 verfügten nur 609 Schulen (30%) über einen gigabitfähigen Anschluss. Noch deutlicher wird die Ausbaudynamik an den Schulen allein im ländlichen Raum: Von 2019 bis 2021 verdreifachte sich dort der Anteil der Schulen mit gigabitfähigen Anschlüsse auf mittlerweile 66 Prozent. So hat bereits beispielsweise der Landkreis Limburg-Weilburg alle 75 Schulen und Bildungseinrichtungen, davon alle 54 Schulen in kreiseigener Trägerschaft, an das Glasfasernetz angeschlossen. Auch die Landkreise Main-Kinzig, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Fulda sowie die kreisfreien Städte Offenbach und Darmstadt haben bereits alle öffentlichen Schulen angebunden, Teilinbetriebnahmen gibt es im Vogelsbergkreis. Aktuell liegt auch der Ausbau der 34 Schulen im Odenwaldkreis voll im Zeitplan und die Anbindung der Schulen an das Glasfasernetz soll noch in diesem Jahr komplett umgesetzt werden.