Die Digitalisierung des Gesundheitssektors bietet viele Potenziale für eine bessere medizinische Versorgung. Das von Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus geförderte Kompetenzzentrum für Telemedizin und E-Health vermittelt Fachwissen zu digitalen Anwendungen und berät Artpraxen beim Ausbau von telemedizinischen Infrastrukturen. Um die Angebote des KTE zu erweitern und Ärztinnen und Ärzte noch konkreter über digitale Möglichkeiten zu informieren, wurde das Schulungs- und Anwenderzentrum des KTE an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) offiziell eröffnet. Darüber hinaus können Auszubildende und Studierende erste praktische Erfahrungen sammeln. „Wir möchten die medizinische Versorgung in Hessen zukunftssicher aufstellen. Dazu müssen wir auch die Menschen mitnehmen, Vorbehalte und Berührungsängste abbauen. Im neuen Zentrum können Akteure der Gesundheitsversorgung wie Ärztinnen und Ärzte den praktischen Nutzen und die Vorteile digitaler Möglichkeiten für ihren Alltag direkt erfahren“, so die Digitalministerin.
Hürden im Umgang mit digitaler Medizin abbauen
„Digitale Möglichkeiten in der Medizin zu haben ist das Eine – sie selbstbewusst einzusetzen etwas Anderes“, sagte THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems. Mit dem Zentrum schaffe man die Möglichkeit, dass behandelndes Personal Technik ausprobieren, Chancen ausloten und eigene Hürden im Umgang mit digitaler Medizin abbauen könne – ohne Patienten in Rücken, außerhalb einer Stresssituation.
Der Geschäftsführer des KTE, Armin Häuser, betonte, dass mit dem Schulungs- und Anwenderzentrum ein weiteres niedrigschwelliges Angebot unterbreitet werde, das nicht nur zum Kennenlernen und Ausprobieren relevanter digitaler und telemedizinischer Anwendungen einlädt, sondern darüber hinaus auch immer aktuell neue Entwicklungen der beiden Partnerhochschulen, neben der THM die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), präsentiert. Es eine wichtige Ergänzung des bisherigen Beratungsspektrums.
Mehr Wissen über Telemedizin und E-Health
Beim anschließenden Rundgang wurden fünf Stationen wie Drohnenstation, Simulation einer Videotelefonie zwischen Rettungssanitäter und Arzt, Vorstellung von digitalen Gesundheitsanwendungen oder eines digitalen Beatmungsgeräts gezeigt.
Mittels des Schulungs- und Anwendungszentrums können zudem die Di@-Lotsen-Schulungen zukünftig praxisnah angeboten werden. Das Zentrum bietet den zukünftigen Di@-Lotsinnen und –Lotsen somit einen Ort zum Besuchen, zum Informieren sowie eine Möglichkeit die technischen Systeme und Geräte visuell und haptisch kennenzulernen, um Angebote wie die elektronische Patientenakte oder das E-Rezept in den Alltag von Seniorinnen und Senioren zu integrieren. „So kann das Wissen über Telemedizin und E-Health allgemein in einem breiteren gesellschaftlichen Kontext weitergegeben werden“, ergänzte Sinemus.
Am 16.06.2023, dem bundesweiten Digitaltag bietet das KTE Hessen darüber hinaus für alle Interessierten eine online Schulung zum Thema „digitale Gesundheitsanwendungen“ an. Bei Interesse informieren Sie sich gerne unter: https://www.ehealth-zentrum.de/Öffnet sich in einem neuen Fenster.
Darüber hinaus hat die Hessische Landesregierung aus Mitteln der Digitalmilliarde das Programm DIGI-Ambulant Ende 2022 mit 1,1 Millionen Euro gestartet und damit die Einführung von digitalen, telemedizinischen Anwendungen beschleunigt. Jeweils bis zu 6.000 Euro standen auch für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte bei der Anschaffung von Hard- und Software zur Verfügung.