Marburg. Selten stand das Impfen so sehr im Fokus wie in den letzten Monaten. Auch das Thema der Prävention hat neuen Auftrieb bekommen, wie zum Beispiel die Frage nach der Umsetzung von Hygienemaßnahmen, um Erkrankungen zu verhindern. Über digitale Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Impfung und Impfaufklärung informierte sich die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus heute beim Deutschen Grünen Kreuz (DGK) in Marburg.
„Unsere Gesellschaft kann auch im Bereich des Gesundheitswesens durch die Digitalisierung enorm profitieren“, so die Ministerin. Insbesondere die Pandemie habe gezeigt, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens viel leisten könne. So werden beispielsweise die Aufklärungsmerkblätter, Anamnese- und Einwilligungsbogen zur COVID-19-Impfung, die das Deutsche Grüne Kreuz gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) erarbeitet, online als PDF zur Verfügung gestellt. „Nur so sind die notwendigen Aktualisierungen in enger Zusammenarbeit mit dem RKI zeitnah möglich, z. B. bei Änderungen der STIKO-Empfehlungen oder in den Fachinformationen der Impfstoffe“, so Dr. Sigrid Ley-Köllstadt, Ärztliche Leiterin des Deutschen Grünen Kreuzes.
Die Ministerin betont, dass digitale Impfmerkblätter und zukünftig auch der digitale Impfpass für einen großen Fortschritt stehen, wenn es darum geht, Krankheiten einzudämmen, auszurotten und – insbesondere perspektivisch, wenn es um Erinnerungen an noch offene Impfungen geht. Auch die Zertifizierung von sogenannten Gesundheitsapps als „DiGAs“ hilft, seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden oder Versorgungslücken aufzudecken.
Das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) ist eine Vereinigung zur Förderung der gesundheitlichen Vorsorge in Deutschland. Es wurde 1948 in Frankfurt am Main gegründet. Der Verein hat seinen Sitz in Marburg. Mit dem grünen Kreuz wurde ein Zeichen gewählt, das in Europa eine lange Tradition als Symbol für humanitäre Hilfsbereitschaft hat. Thematisch fokussiert sich das DGK auf Prävention, insbesondere den Impfschutz. Hinzu kommen Vorsorgeuntersuchungen, Früherkennung, Diagnostik sowie Ernährung und Bewegung. „Der unermüdliche Einsatz des Deutschen Grünen Kreuzes bei der Aufklärung und Prävention im Gesundheitsbereich ist hierbei besonders hervorzuheben“, so die Ministerin.
Als Vertreterin der Hessischen Landesregierung appellierte die Ministerin am Rande des Treffens an die inzwischen bereits vermehrt eintreffenden Urlaubsrückkehrer, sich insbesondere nach ihrer Reiserückkehr regelmäßig testen zu lassen: „Im vergangenen Sommer begann mit dem Ende der Sommerferien ein erneuter Lockdown. Anders als im vergangenen Jahr stehen uns jetzt aber zusätzliche Instrumente zur Verfügung: Dazu zählen umfassende, schnelle und für die Bürgerinnen und Bürger kostenlose Testangebote und natürlich das Impfen“, so die Ministerin. „Um zu verhindern, dass sich mit der Rückkehr vieler Hessinnen und Hessen aus den Urlaubsregionen mit teils deutlich höheren Inzidenzen die Infektionslage auch in Hessen wieder zuspitzt, müssen wir jetzt besonders aufmerksam sein. Ich bitte daher eindringlich, sich nicht von den Zahlen blenden zu lassen und sowohl bei der Impf- als auch bei der Testbereitschaft keinen Zentimeter im Kampf gegen die Pandemie zurückzuweichen. Nur so können wir gemeinsam die Verbreitung stoppen, Infektionsketten unterbrechen und eine umfassende Rückverfolgung von Infektionen ermöglichen“.