Mit Künstlicher Intelligenz die Verwaltungsarbeit effizienter mit den bestehenden Personalressourcen gestalten. Das ist eines der Hauptanliegen, welches die Kommunen Wächtersbach, Bad Orb, Bad Soden-Salmünster, Birstein, Sinntal und Steinau a. d. Str. mit ihrem Projekt „IKZ eGov6 goes KI – Next Level Verwaltungsdigitalisierung“ verfolgen. Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation unterstützt das Vorhaben mit 213.120 Euro aus der Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“.
„Die Suche nach innovativen Lösungen für die Verwaltung ist richtig, um zukunftsfähig zu bleiben. Als Land Hessen unterstützen wir hierbei sehr gerne, denn gerade für kleinere Kommunen ist es eine besondere Herausforderung, sowohl personell als auch finanziell, moderne und digitale Verwaltungsprozesse einzuführen und zu etablieren. Gerade der Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann ein vielversprechender Weg sein, um Mitarbeitende besonders von Standard-Aufgaben zu entlasten und somit Kapazitäten zu gewinnen“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Entlastung des Personals in der Verwaltungsarbeit
Zwischen 2022 und 2024 hatte das Digitalministerium mit rund 870.000 Euro ein Projekt der sechs Kommunen zur Verwaltungsdigitalisierung mit dem Titel „eGov6 & EhrenamtsCloud“ gefördert. Dabei wurde eine interkommunale Stelle für die Umsetzung aller eGovernment-Prozesse eingerichtet, welche die Prozesse zur digitalen Vorgangsbearbeitung erarbeitet, eigene eGov-Prozesse in der allen hessischen Kommunen vom Land zur Verfügung gestellten Digitalisierungsplattform Civento entwickelt und in Zusammenarbeit mit Herstellern die notwendigen Schnittstellen zur Anbindung der zur Verfügung stehenden Anträge im Onlinezugangsgesetz an die vorhandenen Fachverfahren geschaffen hat. Daraus resultierend sollen nun identifizierte Hürden und Bedarfe mit dem neuen Projekt angegangen werden. Denn neben dem Fachkräftemangel in den Verwaltungen sei es gerade für kleine Kommunen meist aus finanziellen Gründen oft schwierig, die implementierten Software-Lösungen nachhaltig zu nutzen.
Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz versprechen sich die sechs Kommunen daher eine Entlastung des Personals in der Verwaltungsarbeit für die Bereiche Antragstellung, Sachbearbeitung und Prozessdesign. Das Modul unterstützt beispielsweise die Antragstellung durch erweitere Hilfefunktionaltäten. Nutzende können zu jedem Element weiterführende von einer KI generierte Inhalte abrufen. Die erhaltenen Erklärungen können dann bei Bedarf detaillierter, leichter verständlich oder in anderer Sprache abgerufen werden. Zudem soll ein KI-gestütztes FAQ-Chat-Modul zur Verfügung gestellt werden.
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ stellt das Land seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für kommunale Digitalisierungsvorhaben bereit. Bisher wurden beziehungsweise werden 125 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von rund 92 Millionen Euro unterstützt. Seit 2025 ergänzt eine neue Förderlinie das Programm: Sie unterstützt die Nachnutzung erprobter, datenplattformbasierter Lösungen. Auch nicht direkt geförderte Kommunen profitieren über Formate des Wissenstransfers, etwa durch die Best-Practice-Datenbank oder Erfahrungskreise.