Beim heutigen Entschließungsantrag zum Setzpunkt ‚Hessische Digitalwirtschaft weiter stärken und zukunftssicher ausbauen‘ betonte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus im Landtag, dass die Digitalwirtschaft in Hessen mit knapp 40 Milliarden Euro Umsatz und weit über 120.000 Beschäftigten ein Kraftwerk für mehr Wirtschaftswachstum sei. „Die Digitalwirtschaft ist der Motor der digitalen Transformation und unterhält zu allen Wirtschaftszweigen vielfältige Schnittstellen. Dies gilt insbesondere für den in Hessen traditionell stark vertretenen industriellen Sektor, zum Beispiel Pharma oder Maschinenbau sowie die Transport- und Logistikbranche, aber auch verstärkt für die Finanzwirtschaft und den Gesundheitsmarkt“, so Sinemus.
In zahlreichen Branchen und Unternehmen helfe die Digitalwirtschaft in Hessen dabei, den digitalen Wandel zu gestalten. Dabei sei das Förderprogramm Distr@l von entscheidender Bedeutung, wenn es um Innovationsförderung und Anwendungsorientierung, nicht nur im KI-Bereich, gehe, ergänzte Sinemus. Bisher seien bisher insgesamt 137 Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 40 Mio. Euro zur Förderung ausgewählt; weitere 23,6 Mio. Euro werden durch die Wirtschaft zur Kofinanzierung der Projekte zusätzlich bereitgestellt. Mit automatischen Ansagen aus der Cloud ist beispielsweise das automatische Ansagesystem ‚PAXGuide Cloud Systems‘ der Firma Sittig Technologies an internationalen Flughäfen etabliert. Ein weiteres Beispiel nannte Sinemus mit dem Kasseler Start-up Twinsitiy, die mit der Distr@l-Förderung die Integration einer KI-Funktion in die bestehende Software entwickeln konnte, um automatisch Schäden an den Objekten, wie z. B. Risse in einer Asphaltdecke, Vegetationsschäden oder Graffiti an Gebäuden, zu erkennen und zu analysieren.
KI in der Verwaltung
Eine gute Perspektive eröffne sich auch bei dem Thema „KI in der Verwaltung“ in Hessen, so Sinemus. Große Datenmengen können besser ausgewertet, Abläufe optimiert und die Produktivität gesteigert werden. „Durch ein neu geschaffenes Referat „KI in der Verwaltung“ im Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation wird dafür Sorge getragen, diese Zukunftstechnologie von Anfang an mit zu denken und entsprechende Kompetenzen in der Landesverwaltung zu bündeln und auszubauen“, betonte Sinemus.
Angesichts der weltweiten Krisen hob die Digitalministerin auch die Bedeutung der Resilienz hervor, die immer wichtiger wird. „Daher werden wir ein anwendungsnahes „Krisen-Resilienzzentrum“ aufbauen, um bedarfsgerechte Lösungen für digitale Kommunikationsmöglichkeiten zu entwickeln und damit im Krisenfall gerüstet zu sein. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit digitaler Infrastrukturen zu stärken, um die hessische Wirtschaft vor künftigen Krisen und Katastrophen zu schützen. Neue Perspektiven, die unsere Vision des „Silicon Valley Europas“ ein gutes Stück weiter in greifbarer Nähe rücken lassen“, schloss Sinemus.