Staatssekretär Stefan Sauer steht mit weiteren Personen um ein Podest mit integriertem PC.

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Knapp 1,7 Millionen Euro für die Kommunen Homberg (Efze), Frielendorf, Knüllwald und Schwarzenborn

Leben und Arbeiten auf dem Land gleichermaßen ermöglichen. Das ist das Ziel eines gemeinsamen Projekts der Kommunen Homberg (Efze), Frielendorf, Knüllwald und Schwarzenborn. Ihr Projekt „Region Digitaler Knüll“ wird vom Land Hessen aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen unterstützt. Digitalstaatssekretär Stefan Sauer hat heute die Förderzusage über knapp 1,7 Millionen Euro an Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz stellvertretend für die vier Kommunen – in Anwesenheit der weiteren Bürgermeister Andreas Koch, Jürgen Liebermann und Jens Nöll – überreicht.

Lust auf Land

„Mit Ihrem Vorhaben machen Sie Lust auf Land. Hier trifft Tradition auf Moderne. Das ist gut so. Denn Digitalisierung soll und darf nicht nur in urbanen Räumen stattfinden, sondern landesweit. Gerade ländliche Räume bieten hier viel Potenzial. Es bedarf aber Anreizen und entsprechenden Angeboten, um die Menschen zum Bleiben oder zum Umziehen aufs Land zu bewegen. Ihr Projekt bietet hierzu viele innovative Ideen mit weiteren Anknüpfungsmöglichkeiten“, sagte Staatssekretär Sauer. „Besonders freut es mich, dass Sie sich zusammengeschlossen haben, um mit vereinten Kräften die umfangreichen Herausforderungen anzugehen. Interkommunale Zusammenarbeit ist ein wichtiger Faktor, um Digitalisierung voran zu treiben.“

Die vier Kommunen, die bereits auf vielfältige Weise interkommunal bei verschiedenen Verwaltungsthemen zusammenarbeiten, sehen gerade durch ihre Lage auf dem Land Potenzial, da hier die Entfernungen weiter sind und somit der Anreiz für digitale Lösungen höher sei, schreiben sie in ihrem Antrag. Ziel ist der Aufbau eines Ökosystems „Digitaler Knüll“ für Kreative und Digitalarbeitende als regionale Marke. Mit dieser soll eine Alternative zum Leben in der Stadt geboten werden. Daher wollen sie unter anderem Coworking-Hubs an mehreren Stellen einrichten sowie ein digitales Schwarzes Brett. Damit wollen sie die Attraktivität der Dörfer verbessern, um von überall an der Arbeitswelt teilnehmen zu können. Mit einem „Campus für neues Leben und Arbeiten auf dem Land“ wollen sie bewusst digitale Denkräume schaffen, um bisherige Erfolge zu verstetigen.

Weiteres Teilprojekt ist die Installation von Sensoren, inklusive Zusammenschluss in einem Netzwerk, um die Energieverbräuche in den Coworking-Hubs, Dorfgemeinschaftshäusern sowie weiteren kommunalen Gebäuden zu ermitteln. Abfallbehälter sollen zudem mit Sensoren ausgestattet werden, die den Füllstand ermitteln. Solarbetriebene Mülleimer mit integrierter Müllpresse sollen ebenfalls zu optimierten Leerungsintervallen beitragen.

Digitale Informationstafeln und Abholstationen für Ausweisdokumente

Außerdem ist geplant, digitale Informationstafeln sowie Abholstationen für Ausweisdokumente zu installieren. Mittels eines Terminals sollen Bürgerinnen und Bürger zudem selbständig Ausweise beantragen und biometrische Fotos machen können. Durch die Einrichtung einer sicheren E-Mail, die mit der eID verknüpft ist, sollen die Bürgerinnen und Bürger künftig sicher und verschlüsselt Verwaltungsangelegenheiten digital erledigen können.

Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz sagte stellvertretend für die vier Kommunen: „Die Unterstützung aus dem Förderprogramm ‚Starke Heimat Hessen‘ hilft unseren vier Kommunen, einen wichtigen Schritt in Richtung bürgernahe Digitalisierung zu gehen. Der Aufbau eines Ökosystems „Digitaler Knüll“ für Kreative und Digitalarbeitende wird ebenso gefördert wie der intelligente Einsatz von Sensoren, Informationstafeln und Abholstationen. Dies erleichtert und verstärkt die Effizienz, Koordination und Kontrolle kommunaler Leistungen und ermöglicht digitales Netzwerken. Wir danken dem Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation herzlich für diese Förderung.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.

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