Digitalministerin Sinemus mit vier weiteren Personen auf einem Platz. Sie übergibt die Förderurkunde, im Hintergrund ist eine Innenstadt erkennbar.

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

„Innovative digitale Konzepte können zu stärkerer Nutzung von ÖPNV führen“

Wie voll ist der Bus? Passt ein Kinderwagen hinein? Ist der Bus pünktlich? Diese Fragen sollen Fahrgäste von Bussen in Stadt und Landkreis Fulda künftig bequem per App beantwortet bekommen – in Echtzeit.

Die Stadt Fulda will mit ihrem Projekt „Di@-Mobil in Stadt Fulda und Landkreis Fulda“ den Öffentlichen Personennahverkehr deutlich kundenorientierter ausrichten und besser auf Nachfrageschwankungen reagieren können. Das Land Hessen fördert das Projekt aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute die Förderzusage über knapp 2,25 Millionen Euro an Bürgermeister Dag Wehner überreicht.

ÖPNV kundenorientiert gestalten

„Wir setzen uns als Hessische Landesregierung für einen bedarfsgesteuerten und nutzerorientierten ÖPNV ein, der mit Hilfe innovativer und moderner Konzepte attraktive Alternative zum Auto werden muss. Das Fuldaer Projekt ist ein gutes Beispiel, wie mehr Anreize gesetzt werden können, Busse zu nutzen. Di@-Mobil zeigt, wie die Digitalisierung direkt den Bürgerinnen und Bürgern gewinnbringend dienen kann“, sagte Digitalministerin Sinemus.

In den rund 160 Bussen, die in Stadt und Landkreis Fulda verkehren, sollen Sensoren an den Eingangstüren installiert werden, um rund um die Uhr die Auslastung der Fahrzeuge, aber auch einzelner Stellflächen wie für Rollstühle oder Kinderwagen zu erfassen. Gleichzeitig soll die Position der Busse mittels GPS jederzeit festgestellt und digital in Echtzeit dargestellt werden. Über Apps, Hinweise an den Bushaltestellen sowie Dashboards der Kommunen und in der RMV-App sollen die Standorte der Busse übermittelt werden. Die Initiatoren versprechen sich durch das Projekt nicht nur die Optimierung des Nahverkehrsangebots, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Fahrgastzahlen könnten so zu einhundert Prozent erfasst werden und nicht nur bei stichprobenartigen Zählungen. Dies ermögliche eine nutzerorientiertere Einsatzplanung, eventuell auch den Umstieg auf On-Demand-Verkehre in schwächer genutzten Zeiten.

Bürgermeister Dag Wehner dankte dem Land Hessen für die Förderung und erklärte: „In einer wachsenden Stadt wie Fulda ist die Entwicklung und Steuerung von Mobilität eine große Herausforderung. Dem ÖPNV als wichtigste Alternative zum Individualverkehr kommt dabei eine besonders große Bedeutung zu. Durch dieses Projekt bieten wir unseren Fahrgästen mehr Informationen und ein passgenaueres Angebot mit dem Ziel, Fahrgastzufriedenheit und -zahlen zu steigern.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.